Witiko

H262


die Zeiten brauchte, so wird er auch die erweken, die [die] [weltlichen Dinge in Italien retten,] die in den weltlichen Dingen und auch in den himmlischen seine Ehre und seinen Ruhm erfüllen, und wenn es auch in so entfernten Jahren ist, dahin wir nicht zu sehen und nicht zu denken vermögen."

"Amen," sagte der Bischof von Passau, "so ist es gewesen, und so wird es sein. Und was für die jezige Zeit noth thut, wie du sagst, daß der Herzog Wladislaw seine Macht festigen muß, so wird der heilige Vater einen Gesandten nach Böhmen schiken, der die geheiligten Dinge [in dem Lande und in Mähren] ordnet, und [und] der Herzog kann dann weiter walten, und in Deutschland [könnte] würde ein König taugen, der das Blut der Hohenstaufen und der Welfen zugleich in sich trägt wie der junge Friedrich, damit der Streit zwischen [beiden] ihnen ruhte[, die Städte im oberen Italien müssen zur Bothmäßigkeit gebracht werde], Italien muß gehorchen, der heilige Vater Innocenz und der Kaiser, wenn er einmal gekrönt sein wird, sollten in Freundschaft sein, und dann würden die Zelte die nicht fassen, die zu dem Zuge in die heiligen Länder kommen, und den Herrn dort verherrlichen würden."

Als der Bischof noch diese Worte sprach, trat der Priester Konstantin in das Gemach. Er blieb in der Entfernung stehen, bis der Bischof aus gesprochen hatte.

"Nun, was hast du zu berichten, lieber ehrwürdiger Bruder Konstantin?" fragte ihn der Bischof.

Der Priester trat näher, neigte sich, und sprach: "Es ist Alles vollendet, was zur Aufnahme des hochehrwürdigen Bischofes von Olmüz nothwendig gewesen ist, und der hochehrwürdige Herr kann in seine Wohnung [in Besiz nehmen, sobald er es an der Zeit erachten wird."] kommen."

"Wenn du in dein Gemach begehre[n]st [wirst], hochehrwürdiger Bruder Zdik," [sagte] sprach Regimbert, "so wirst du es [uns zu erkennen geben."] sagen."

["Wir sind gegen den Untergang der Sonne in deine Stadt geritten," antwortete Zdik, "und nun]

"Die Sonne ist [sie] untergegangen, wie ich an jenen Bergen [durch die Fenster sehen kann,] sehe," antwortete Zdik<,> <, ">es wird [wohl] an der Zeit sein, seine Wohnung zu suchen, um dort ein Abendgebeth zu sprechen."

"So gehe ein in dein Haus unter meinem Dache," sagte der Bischof von Passau, "und die von Hagenau und von Peilstein und die von dem Bischofthume werden dich schüzen."

Er erhob sich nach diesen Worten von seinem Size.

Der Bischof Zdik in seinem braunen Gewande stieg auch von dem seidenen Stuhle herab[, über dem das seidene Dach war], Regimbert nahm ihn bei der Hand, und sagte: "Lasse dich geleiten[, und]. Und du, edler Witiko, folge uns, daß dir auch [die] deine Herbergstube gezeigt werde[, in der du bei uns wohnen sollst."]."

Er führte den Bischof an der Hand gegen eine andere Thür, als durch welche die Wanderer herein gekommen waren. Witiko [stand auf, und] folgte den zwei Kirchenherren. Hinter [ihm] Witiko ging der Priester Konstantin. Als sie in das Vorgemach gekommen waren, standen noch Priester, Kämmerlinge und Diener da. Sie reihten sich nach ihrer Würde dem Zuge [hinter Konstantin] an. Der Bischof Regimbert führte seinen Gast durch Gemächer mit Holzgetäfel und geschnizten Gestalten von Aposteln und Heiligen, und dann über Tücher eines kurzen Ganges in einen andern Theil der kirchlichen Burg, und hielt vor einer Eichenthür an, indem er sagte: "Gott segne den Eingang."

Ein Diener öffnete die Flügel der Thür, und der Zug trat in ein großes Vorgemach, in welchem brennende Lichter waren. Von dem Vorgemache konnte man in andere beleuchtete Gemächer sehen.

Der Bischof von Passau führte Zdik an der Hand in diese Gemächer.

Sie kamen zuerst in eines, welches mit rother Seide überzogen war. In demselben stand unter einem rothen Seidendache ein Kreuz mit dem Heilande, davor ein Bethschämel [stand] war, den rothe Seide bedekte. Dan<n> kamen sie in ein Gemach von dunkelblauer Seide mit vielen dunkelblauseidenen Stühlen und mit Tischen. Dann gelangten sie in das Speisegemach. Es war mit dunkelm Birnholze getäfelt. In demselben standen die Speisegeräthe. Sie waren schon zum Abendmahle bereitet. Da[s]nn war ein Wohnzimmer, das gleich dem Speisegemache Birnholzgetäfel hatte. Dann ging der Zug in ein Zimmer, dessen Getäfel braunes Nußholz war. In dem Zimmer standen Schreine aus Eichenholz, deren Thüren offen waren. In [de] einigen Schreinen [waren] hingen Gewänder, welche ein hoher Kirchenherr in der Kirche, dann, welche er außerhalb derselben im Hause, im Felde und im Walde tragen konnte, und in anderen Schreinen waren Truz= und Schuzwaffen. Nach dem Gewandgemache war ein Ankleidegemach[, und nach diesem] mit braunem Nußholze, und nach diesem Gemache war hinter einem gelbseidenen Vorhange die Schlafstelle.

Als der Bischof von Passau den Gast durch alle Gemächer geführt hatte, blieb er an dem seidenen Vorhange stehen, und sagte: "Ich habe [dich nun durch] dir deine Wohnung [geführt,] gezeigt, ehrwürdiger Bruder Zdik, benüze sie wie dein Haus, und offenbare jeden Wunsch zur Erfüllung eines Bedarfes. Erlaube, daß ich mich entferne. Gelobt sei Gott der Herr!"

Er ließ bei diesen Worten die Hand des Bischofes Zdik los.

Zdik sagte: ["]"Gelobt sei Gott der Herr. Ich bringe dir den Dank, und werde dich geleiten. [Gelobt sei Gott der Herr!]"

[Er geleitete nun den Bischof von Passau durch die Gemächer zurük] Der Bischof von Passau trat den Rükweg an, und Zdik geleitete ihn bis in das Vorgemach. [Als Regimbert] Regimbert ging aus dem Vorgemache [ging], und es folgten ihm einige Priester, Kämmerlinge und Diener. Konstantin, zwei Priester, zwei Kämmerer, und vier Diener blieben bei Zdik zurük.

Zdik wendete sich zu den Priestern, und sprach: "Ehrwürdige Herren, ich danke euch für euer Geleite, ich glaube, es ist nicht geziemend, daß ich euch noch [mehr] ferner von euerem Gebethe und eueren Obliegenheiten [entrüke."] abhalte."

"Wir sind zu [deinem Geleit] dir gehörig, hochehrwürdiger Herr," sagte Konstantin, "rufe uns, so du willst."

"Ich werde es thun," sagte Zdik.

Darauf entfernte sich Konstantin mit den Priestern aus dem Vorgemache.

"Harre ein Weilchen, Witiko," sagte Zdik.