Witiko

H13, S. 24

Als es Morgen geworden war, verabschiedete sich der Bote, und trat seinen Heimweg an. Der Reiter miethete einen andern Bothen, und ritt die kleinen verschlungenen Pfadlein entlang, welche nach der Moldau durch die Wälder führten. Er ritt auf der rechten Seite der Moldau. Er ritt lange durch einen Wald, welcher feucht und sumpfig war, und in welchem er durch manches Wasser und durch manchen Schlamm dringen mußte. Dann kam er in eine Schlucht, in welcher Felsen ragten, und in welcher die Wasser der Moldau brodelten und rauschten. Er schlug den kargen Pfad zwischen den mancherlei Steinen ein, und gelangte wieder in freiere Thäler. Dann kam er zu schönen Krümmungen der Moldau, an welcher Höhen ragten, dann in schmale Thäler, in welchen der Fluß [i]an langen waldigen Bergen hin ging. In einem von mehreren Häusern, welche an einer Stelle standen, wo der Fluß wieder weite Bogen machte, und gleichsam eine gekrümmte Au einschloß, übernachtete er.

Am folgenden Morgen ritt er in freieres und ebneres Land mitternachtswärts weiter.

Auf das Textende folgt die Anmerkung: Wittiko S. 57. Ende des I Kapitels. (Die Seitenangabe bezieht sich auf den von Stifter immer mitgerechneten Seitenumfang im Druck). Darunter eine geschweifte Klammer.

Im freigebliebenen Raum diverse Einträge von verschiedenen Händen, u.a. "(Reliquie nach Stifter)".

Seite vertikal mit Stift gestrichen