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Medieninformation

Archiv der Tiroler Kulturzeitschrift „das Fenster“ geht an das Brenner-Archiv

Am Dienstag wurde das umfangreiche Redaktionsarchiv der Kulturzeitschrift „das Fenster“, bestehend aus Manuskripten, Korrespondenzen, Fotos und umliegenden Materialien als Schenkung an die Universität Innsbruck übergeben. In Vertretung der Familie Pfaundler unterzeichnete Dr. Herlinde Menardi gemeinsam mit Rektor Tilmann Märk und Kulturlandesrätin Beate Palfrader den Schenkungsvertrag.


Es war kein Zufall, dass die erste Nummer der Kulturzeitschrift „das Fenster“ im Todesjahr Ludwig von Fickers erschien, in der unter dem Titel „Ludwig von Ficker gehört der Gegenwart“ des Freundes und Förderers der Künstler gedacht wurde. „Denn Ficker und dessen Zeitschrift 'Der Brenner' war für Pfaundler ein maßgebliches Vorbild und es gelang ihm mit dieser Kulturzeitschrift, obwohl er durchwegs auf regionale Themen setzte, überregionale Anerkennung zu erreichen“, sagt die Leiterin des Brenner-Archivs, Vizerektorin Ulrike Tanzer. „Die Qualität der Zeitschrift lag nicht nur im hohen Niveau der Beiträge, sondern auch in der graphischen Gestaltung sowie den künstlerisch herausragenden Fotografien, die zumeist von Pfaundler selbst stammten.“ Das umfangreiche Redaktionsarchiv der Kulturzeitschrift findet nun im Brenner-Archiv der Universität Innsbruck eine neue Heimat. Das Brenner-Archiv selbst wurde 1964 mit der Übergabe des Redaktionsarchivs der Kulturzeitschrift "Der Brenner" durch Ludwig von Ficker in Innsbruck gegründet.

„Wolfgang Pfaundler hat mit seinem kritischen Geist die Kunst- und Kulturlandschaft Tirols maßgeblich geprägt und als Chefredakteur der Kulturzeitschrift ,das Fenster‘ insbesondere jungen Literatinnen und Literaten sowie Künstlerinnen und Künstlern eine wichtige Plattform für ihr Schaffen geboten“, betont Kulturlandesrätin Beate Palfrader. Für sein vielfältiges Werk wurde ihm die Ehrenprofessur zuteil. Außerdem erhielt der Volkskundler, Autor, Herausgeber, Filmemacher und Fotograf das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst sowie das Ehrenzeichen des Landes Tirol. „Ich freue mich, dass das umfangreiche Redaktionsarchiv der Kulturzeitschrift nun dem Brenner-Archiv zur wissenschaftlichen Aufarbeitung übergeben wird.“

Die Tiroler Kulturzeitschrift

Die Tiroler Kulturzeitschrift „das Fenster“ erschien halbjährlich von 1967-2001 in 35 Jahrgängen und 67 Ausgaben, die Herausgeberschaft hatte nominell das Kulturreferat des Landes Tirol, de facto zeichnete aber der Chefredakteur Wolfgang Pfaundler (1924-2015) für diese Zeitschrift alleinverantwortlich. Anliegen der Zeitschrift war es, das kulturelle Leben von Nord-, Ost- und Südtirol abzubilden. Das Spektrum der Beiträge ist daher breit gestreut, von der Zeitgeschichte über die Volkskunde bis zur Kunst, Architektur, Musik, Literatur und Fotografie. Eine eigene Reihe ist ab dem 8. Heft (1971) der Bestandsaufnahme der Literatur der Gegenwart gewidmet. Pfaundler hatte keine Scheu, noch unbekannte Autorinnen und Autoren zu Wort kommen zu lassen, einige hatten im „Fenster“ ihre Erstpublikation.

Insgesamt kommen in der Zeitschrift alle namhaften Autorinnen und Autoren Tirols zu Wort, unter anderem Helene Flöss, Sabine Gruber, Norbert C. Kaser, Kurt Lanthaler, Alois Hotschnig. Sepp Mall, Felix Mitterer, Joseph Oberhollenzer, Anita Pichler, Hans Augustin, Christoph W. Bauer, Barbara Hundegger, Walter Schlorhaufer, Norbert Gestrein, Raoul Schrott, Joseph Zoderer. In der Serie „Das Tiroler Porträt“ wurden Persönlichkeiten der Kunst, Literatur und des kulturellen Lebens in Tirol vorgestellt, unter anderem Rudi Wach, Otmar Suitner, Franz Tumler, Wilfried Kirschl, Erich Urbanner, Anton Santer, Herbert Rosendorfer, Peter Prandstetter, Walter Pichler, Max Weiler, Gerhild Diesner, Paul Flora, Anton Christian, Josef Lackner, Felix Mitterer, Raimund Abraham, Turi Werkner, Karl Plattner, Werner Pirchner, Franz Pöhacker, Giorgio Moroder, Bert Breit, Chryseldis Hofer, Günther Andergassen, Othmar Costa, Andreas Schett, Heinrich Klier.

 

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