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TAVELLA

 

1. TAVELLA

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Malerfamilie

3. BIOGRAPHIE

1. Angiolina, Malerin, *1698 Genua, † 1747 Genua. Angelina ist die Tochter des Carlo Antonio und malte Landschaften im Stil ihres Vaters und Halbfiguren von Heiligen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass einige ihrer Bilder unter dem Namen ihres Vaters geführt werden, da sie auf Grund ihres Rückzugs in das Conservatorio delle Figlie die S. Giuseppe nicht viel malte. (Vgl. THIEMEBECKER, S. 482)
2. Antonio, Maler aus Mailand. In den Jahren 1852/53 war Antonio Schüler der Accademia di B. Arti di Brera. 1851/54, 1856 und 1860/61 schickte er Werke zu den Jahresausstellungen dieser Akademie. (Vgl. THIEMEBECKER, S.482)
3. Bernardino, Architekt. Er war in Ravenna tätig und entwarf dort die Kirche S. Maria in Porto. Weiters ist in Ravenna 1579/91 urkundlich ein Fass- und Ornamentmaler namens Bernardino di Ottaviano T. nachweisbar. (Vgl. THIEMEBECKER, S. 482)
4. Carlo Antonio, Landschaftsmaler, * Januar 1668 Mailand (von Genueser Eltern), † 2.12. 1738 Genua. Carlo Antonio ist der Vater von Angelina Tavella und wurde im Januar 1668 in Mailand von Eltern genuesischer Herkunft geboren. Bereits mit 10 Jahren begann seine malerische Ausbildung bei Giuseppe Merati und später bei dem deutschen Künstler Gruenbroeck (gen. Solfarolo). Nach diesen Lehrjahren ging er, von Reiselust ergriffen, in die Emilia, die Toskana und ließ sich nach kurzem Mailänder Aufenthalt, aus Krankheitsgründen 1688, in Genua nieder. 1695 kehrte er nach Mailand zurück und fand bei Pietro Mulier (gen. Tempesta) einen Lehrer und Freund. Seine Reisen führten ihn dann über Bergamo, wo er mit Chiappati und Ghislandi Freundschaft schloss, nach Brescia und Mantua. 1701, nach dem Tod von Mulier, ließ er sich endgültig in Genua nieder und arbeitete dort vor allem mit Magnasco zusammen. In der ligurischen Hauptstadt zählten die Fieschi und Galera zu seinen Auftraggebern, in Mailand die Grassi und Pecis. Zu seinen Schülern gehörten seine Tochter Angiolina und Nicolò Micone. Befreundet war Tavella weiters mit Domenico und Paolo Girolamo Piola. Carlo Antonio wurde vor allem von Tempesta beeinflusst, studierte und kopierte aber auch andere Maler, wie Poussin, Salvator Rosa und die Tierbilder des Genuesen Scorza und Castiglione. Für zahlreiche Genueser Maler, wie zum Beispiel D. Piola, P. g. Piola, Waymer, Mulinaretto und Palmieri malte der Künstler die Landschaftshintergründe, meist abendliche Darstellungen oder in Nebel gehüllte Naturbilder, und umgekehrt ließ er sich von den Piola, Waymer und Magnasco die Figürchen malen, mit denen er seine Landschaften belebte. Seine Bilder sind stark eklektisch orientiert und seine Landschaften tragen mehr ein komponiertes als naturalistisches Gepräge. Carlo Antonio war auch im Ausland ein gefragter Künstler und wurde mit Aufträgen überhäuft. Bei den Genueser Patriziern war es in Mode, sich von Carlo Antonio Ansichten ihrer Anwesen (Derenice für Carlo Spinola, Groppoli für Francesco Maria Brignole Sale, usw.) malen zu lassen. Weiters hinterließ der Künstler zahlreiche zum Teil sehr schöne, meist mit der Feder ausgeführte, Zeichnungen und nur sehr wenige Gemälde mit religiösem Inhalt. Seine Werke befinden sich in vor allem in Genua, aber auch Florenz, Bergamo, Genf und Bordeaux. (Vgl. GALETTI, S. 2376 f.)
5. Giovan Antonio, Maler. Am 9.12.1573 empfängt er mit Vincenzo Veronese 20 Dukaten für die Ausmalung der Sakristei von S. Vitale in Ravenna. Im Jahr 1574 folgten weitere Zahlungen für ein Altarbild von S. Vitale in Ravenna. (Vgl. THIEMEBECKER, S. 483)
6. J. Tavella
7. Philipp. Tavella, Maler. Philipp wurde 1807 in Wengen geboren und verstarb nach 1840. (Vgl. TRAPP, S. 518)

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

keine weiteren Angaben

 

5. WERKE

(SÜDTIROL)

5.1 Lengmoos, Pfarrkirche zu Maria Himmelfahrt.
Der neugotische Nischenaufbau der zwei Seitenaltäre wurde von Josef Groß in Klobenstein entworfen und ausgeführt. Die sich darin befindlichen Statuen werden J. Tavella zugeschrieben. (Vgl. WEINGARTNER - Band 3, S. 9)

5.2 Vöran, Kuratialkirche zum hl. Nikolaus.
Beim Hochaltar handelt es sich um einen neugotischen Flügelaltar und bei den Skulpturen um Werke von J. Tavella, um 1900 entstanden. (Vgl. WEINGARTNER - Band 3, S. 85)

5.3 St. Vigil in Enneberg (Al Plan), Pfarrkirche zum hl. Vigilius.
Die Säulenaufbauten der Seitenaltäre wurden 1840 von Anton Steiner in Bruneck gemacht und von Phil. Tavella in Wengen gefasst. (Vgl. TRAPP, S. 37)

5.4 Wengen, Pfarrkirche St. Jenesius
Am Vierungspfeiler befinden sich Statuen der hll. Josef und Sebastian, welche mit Filippo Tavella - La Valle signiert sind. (Vgl. TRAPP, S.100)

6. ABBILDUNGEN

(SÜDTIROL)

6.1: Inneres der Pfarrkirche von St. Vigil in Enneberg. Die kleineren Seitenaltäre sind von Phil. Tavella gefasst; Bildnachweis:TRAPP, Eugen, Kunstdenkmäler Ladiniens – Gadertal • Gröden • Fassatal • Buchenstein • Ampezzo, Istitut Ladin, St. Martin in Thurn, 2003, S. 36.

7. BIBLIOGRAPHIE

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GALETTI Ugo, CAMESASCA Ettore, Enciclopedia della pittura italiana, P-Z, 1951, Garzanti, S. 2376 f.
SAUR, Allgemeines Künstler Lexikon, Bio-bibliographischer Index A-Z, Band 9, München-Leipzig 2000, S. 630.
THIEME BECKER VOLLMER, Allgemeines Lexikon der bildenden Künste, Band 32, Leipzig 1938, Verlag von E. A. Seemann.
TRAPP, Eugen, Kunstdenkmäler Ladiniens – Gadertal • Gröden • Fassatal • Buchenstein • Ampezzo, Istitut Ladin, St. Martin in Thurn, 2003.
WEINGARTNER Josef, Die Kunstdenkmäler Südtirols – Band 3, 1991, Athesia Bozen – Tyrolia Ibk-Wien.
WEINGARTNER Josef, Die Kunstdenkmäler Südtirols – Band 1, 1991, Athesia Bozen – Tyrolia Ibk-Wien.

 
©Ursula Patauner, Januar 2010

 

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