Diese Webseite ist archiviert. Unter Umständen sind nicht alle Inhalte barrierefrei. Weitere Informationen finden Sie in unserer Erklärung zur Barrierefreiheit.


A I A
  back
Start   > Künstler   > Künstlerverzeichnis  > Mangiotti, Francesco
Institut für Kunstgeschichte Innsbruck
A B C D E F G H J K L M O P R S T U V W Z

MANGIOTTI, Francesco

 

1. MANGIOTTI, Francesco

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Bildhauer
 

3. BIOGRAPHIE

Saur, Allgemeines Künstlerlexikon berichtet von 1644 bis 1647 in Den Haag als Meister registriert.
Er ist ab 1651 in Wien nachweisbar.

Mangiotti arbeitet, wie ein Verzeichnis seiner nicht mehr erhaltenen Werke in einem Ansuchen um Hoffreiheit von 1668
(Wien, Hofkammerarchiv) auch in Elfenbein, Holz und Stein.

Die Erwähnung der der Piccolomini-Büste erlaubt sie als einzig erhaltenes Werk dem Künstler zuzuweisen. Mangiotti schuf neben Kleinplastiken Statuen für das Palais Traun in der Herrengasse und die kaiserliche Favorita. Auch die von Wien aus
an den Dresdner Hof gelieferten Bronzestatuen sind verloren gegangen ( Lorenz Hellmut, Barock, Wien 1999, S. 485).

 

4. WERKE (WIEN)

In Wien wurde er beauftragt für ein Elfenbeinportrait Ferdinands III. und eine Portraitbüste Ferdinands III. anzufertigen.
Die schon zuvor erwähnte um 1655 entstandene Büste für Fürst Ottavio Piccolomini befindet sich in einer strukturierten
Nische im Wiener Servitenkonvent, den Piccolomini 1651 gestiftet hat.

Die lebensgroße Büste stellt einen der bedeutendsten Feldherren des dreißigjährigen Krieges dar. Eine schärpenartig
diagonal verlaufende Draperie und ein weich fallender Spitzenkragen lockern die militärische Strenge auf. Der mächtige
Kopf mit dem Löwenmähne gleichenden schulterlangen gewellten Haar ist leicht nach links gewandt und vermittelt mit
den zusammengezogenen Brauen und dem nach vorne geschobenen Knebelbart den Eindruck von Kühnheit.

Stilistisch verrät die Büste in der starken Bewegung bereits den Einfluss des römischen Hochbarock. Piccolomini war zu
der Zeit als Mangiotti in Den Haag war, spanischer Heerführer von Flandern, also könnte er schon damals mit dem Bild-
hauer in Kontakt gekommen sein (Lorenz Hellmut , Barock, Wien 1999, S. 486).
 
5. BIBLIOGRAPHIE

De Boni, Filippo, Biografia degli artisti, Venedig 1840
Lorenz Hellmut, Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, Barock, Wien 1999
Nagler, Georg Kaspar, Neues allgemeines Künstler-Lexikon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler,
Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, Bd. 8
München 1836

Saur, Allgemeines Künstlerlexikon, Leipzig 1997
Schikola Gertraud, Geschichte der bildenden Kunst in Wien, Band 1, Plastik in Wien, Wien 1970
Seidlitz, Woldemar, Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit, Dresden 1922
Wickhoff, Franz, Beiträge zur Kunstgeschichte, Wien 1903
Zeitschrift für bildende Kunst, XVIII, Leipzig

©Sabine Hehn, Oktober 2004

 

A I A