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DELAI, Peter

 

1. DELAI, Peter (Pietro)
Aiji,Dalai,De Lai, Delaia, Delaij, De ay, De Laya, Del Ayo, De Ley, Del Eyo, Dellay, De Lago, Laico, de Laio, de Lalio, Layo, de Ley, Tolloy

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Baumeister

3. BIOGRAPHIE

+ 16.4.1695
Die Geburtsdaten sind unbekannt.

Er war als Baumeister in Bozen tätig. 1661 wurde er Maurermeister und 1677 Stadtbaumeister von Bozen. Er fertigte 1868 Gutachten für die St. Georgen-Kirche in Triers an sowie 1682 für die Heiligengeistkirche in Meran an. 1674 gestaltete er Umpaupläne für die Kirche St. Vigil in Untermais/Meran an. Dieser Umbau wurde jedoch nie ausgeführt. (SAUR, Allgemeines Künstler Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band 2, München 1992.) 1686 heiratete er Sabrina Stegerin. Er hatte neun Kinder mit seiner Ehefrau. In seinem Testament sah er eine Messe in seiner Heimat Scaria vor, außerdem hinterließ er Spenden für einige Bozner Kirchen sowie Geldbeträge für seine Mutter und für seine Frau. 1685 erhielt er das Bürgerrecht. (vgl. Patricia Mair, Die Baumeisterfamilie Delai und Ihre Sakralarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts in Südtirol, 1997, S. 27.)

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

keine weiteren Angaben

 

5. WERKE

(SÜDTIROL)

(Bozen)

4.1 St. Nikolaus
Peter Delai war für den Wiederaufbau 1861 und für die Gestaltung der Pfarrkirche 1681 sowie der Empore 1683, Sakristei 1689, Heiliggrabkirche 1683-84 verantwortlich.

St. Nikolaus war die Pfarkirche von Bozen. Es handelt sich um einen sehr einfachen Bau, welcher Innen und Außen mit Wandgemälden aus dem 14.und 15. Jahrhundert geschmückt ist. Pietro Delai arbeitete bei der Restaurierung der Pfarrkirche mit. Er gestaltete wahrscheinlich die Portalzone und das darüberliegende Rechteckfenster. Die Kirche wurde im Jahre 1944 bis auf die Grundmauern zerstört. (vgl. Patricia Mair, Die Baumeisterfamilie Delai und Ihre Sakralarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts in Südtirol, 1997, S. 64/65.)

4.2 Franziskanerkirche
St Antonius-Kapelle 1687

4.3 Dominikanerkirche
Merkantilkapelle 1687

Die Merkantilkapelle wurde um 1639 als Seitenkapelle der Dominikanerkirche in Bozen errichtet. Nach W. Angonese wurde die Zeichnung bzw der Plan der Kapelle und des Altars dem Bildhauer Mattio Pezzi übertragen. Aufgrund der Zahlungen weiß man, dass die Kapelle sehr reich ausgestattet gewesen sein muss. Eine Ansicht des Dominikanerklosters aus dem 18 Jahrhundert weist auf, dass es sich um einen quadratischen Unterbau und einen oktogonalen Aufbau gehandelt haben muss. Der Bau wird der Familie Delai zugeschrieben. Pietro Delai kam 1687 in den Rechnungen vor. (vgl. Patricia Mair, Die Baumeisterfamilie Delai und Ihre Sakralarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts in Südtirol, 1997, S. 209.)

(Klausen)

4.4 Kloster und Klosterkirche Säben 1692
Das Kloster wurde von Mathias Jenner in den achtziger Jahren des 17. Jahrhunderts errichtet. Im Jahre 1692 war der erste Bau renovierungsbedürftig. Giovanni Battista Delai führte den Neubau durch, vielleicht ist er auch für den ersten Bau verantwortlich. Nach N. Rasmo führte Pietro Delai die Arbeiten am Bau bis ins Jahre 1692 aus. Die Kriche wurde im Jahre 1707 geweiht. Es handelt sich um einen Langhausbau auf einer vermutlich künstlich zugeschremmten Felsstufe. Die Klosterkirche wird von einemTonnengewölbe und Stichkappen in drei Joche unterteilt. Das Mauerwerk des westlichen Joches stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Im Osten schließt sich an den Hauptaltar ein beinahe quadratischer Nonnenchor mit einer Empore an. Die Nord- und die Südseite der Kirche werden von übigen Klosterbauten verdeckt. (vgl. Patricia Mair, Die Baumeisterfamilie Delai und Ihre Sakralarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts in Südtirol, 1997, S. 103.)

(Oberau bei Bozen)

4.5. St. Jakob
Turm 1677

Der Literatur zu Folge handelt es sich bei der Kirche um einen Bau aus dem 12. Jahrhundert. Ursprünglich war die Kirche ein romanischer Langhausbau mit halbrunder Apsis, flacher Holzdecke und kleinen Rundbogenfenstern. Der Turm hatte einen Viereckhelm. Von diesem Romanischen Bau sind heute noch die Langhausmauern mit einem rundbogigen Schlitzfenster im Süden und der Turm mit gekuppelten und dreiteiligen Rundbogenschallfenstern und dem niedrigen Viereckhelm existent. Um 1480 wurde der Altarraum der gotischen Architekturform angepasst. Die Flachdecke wurde durch ein Rippengewölbe ersetzt. Weiters wurden noch zwei Spitzbögenportale eingefügt. In den Jahren 1600-1601 wurde die Kirche restauriert. Im Jahre 1677 war Pietro Delai mit dem oberen Teil des Turmes beschäftigt. 1687 wurden von ihm drei Fenster in der Fassade ausgebrochen. Die Veränderungen der Familie Delai sind heute nicht mehr sichtbar. 1970/71 wurde die ursprüngliche Fassade wiederhergestellt. (vgl. Patricia Mair, Die Baumeisterfamilie Delai und Ihre Sakralarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts in Südtirol, 1997, S. 61-63.)

(Stams/Tirol)

4.6 Stift Stams
Er entwarf die Umbaupläne für die Stiftskirche 1675 und des West-Trakts 1676.

(Sterzing)

4.7 St. Margareth 1678-80
Urkundlich erwähnt wird die Margarethenkirche erstmals um 1337. Sie wurde in den folgenden Jahren renoviert und der Bau wurde verändert. Die Kirche war geostet. Der bereits stehende Turm des Vorgängerbaues ist noch erhalten, nur der Aufsatz stammt aus einem späteren Umbau. Den Grundstein für den Bau der neuen Kirche des 17. Jahrhunderts legte Fürstbischof Paulinus Mayr im Jahre 1678. Um 1680 war der Bau vollendet und im Jahre 1681 folgte die Einweihung der Kirche. Die Kirche wurde nach den Plänen von Pietro Delai errichtet. Beweis dafür ist die vorhandene Inschrift an der Empore. Pietro führte einen dreijochigen Langhausbau mit einem eingezogenen quadratischen Chor im Westen auf. Ein schmales viertes Joch bildet der Raum hinter der Eingangsfassade mit der eingezogenen Empore. Der Langhausbau sowie auch der Chor sind mit einem Stichkappentonnengwölbe versehen.

4.8 St. Salvator 1692

6. ABBILDUNGEN

(SÜDTIROL)

6.1 Kloster Säben, Klausen, Bildnachweis: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Kloster_Saben.jpg, Fotograph: Christoph Federer; Zugriff: 02.07.2009.

6.2 St Margareth Sterzing, Bildnachweis: http://www.valleisarco.info/en/culture/churces-chapels-and-convents.html Fotograph unbekannt; Zugriff: 02.07.2009.

7. BIBLIOGRAPHIE

SAUR, Allgemeines Künstler Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band 2, München 1992.
Patricia Maier, Die Baumeisterfamilie Delai und Ihre Sakralarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts in Südtirol, Innsbruck 1997.

 
©Lisa Schwarzfurtner, November 2009

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