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DELAI, Francesco

 

1. DELAI, Francesco (Franz)
De Lai, De Ley, Del Ayo, De Laya, Dellay, Aijo, Delaia, Delaj, Del Eyo, Dellay, de Lago, Laico, de Laio, de Lalio, Layo, de Ley, Tolloy, (SAUR, 2000, S.341) Knoflach [(laut Ziegler dt. Bezeichnung für Delai; ital. L´ aglio = der Knoblauch) (MAIR, 1997, S.22)]

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Baumeister (SAUR, 2000, S.342)

3. BIOGRAPHIE

Geb. um 1683 gest. 5. August 1678 in Bozen. Sohn von Paolo il Vecchio (Paul d.Ä.) und wahrscheinlich Bruder von Carlo (Karl). (SAUR, 2000, S.342)

Verheiratet mit Maria Anna Tuzer.

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

Allgemeines über die Familie Delai: Südtiroler Baumeister-, Maurer-, Maler- und Stuckateur- Familie aus Scaria/ Val Intelvi (WIDMOSER, 1982, S. 286) [oder auch aus Laglio Brienno am Comer See (der Name lässt dies vermuten), oder auch aus San Fidele, Pellio, Laino, d´Intelvi (MAIR, 1997, S.21)].

Vom 16. Jh. bis Mitte des 18. Jh. vor allem in Südtirol, aber auch in Prag, Graz, Marburg an der Drau, Kremsmünster, Wien und Klosterneuburg, Polen und England tätig.

Die verwandtschaftliche Beziehungen und vermutlichen Identitäten mit der Baumeisterfamilie Allio sind ungeklärt. Die Delai ´s dominierten für längere Zeit den Kirchenbau in Südtirol. In einer Reihe von Kirchenbauten tritt die Vorliebe für einschiffige, gewölbte Langhausräume mit Linsengliederung hervor. Kennzeichnend ist auch die Neigung zum Zentralbau. (WIDMOSER, 1982, S. 286) Erfahrungen wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Von Mitte des 17. Jh. bis Mitte des 18. Jh. waren die Delai wohl die beliebteste und bekannteste Baufirma in Südtirol (MAIR, 1997, S.21).

Francesco Delai ist Sohn von Paolo il vecchio (Paul d.Ä.) und wahrscheinlich Bruder von Carlo (Karl). (SAUR, 2000, S.342). Paolo hatte noch einen Sohn mit demselben Namen, einer dieser, wahrscheinlich der jüngere, war ein renommierter Baumeister (MAIR, 1997, S.37).

 

5. WERKE

(SÜDTIROL)

5.1 Pfarrkirche in Riffian (1668/1673), Pfarrkirche zur schmerzhaften Muttergottes
Zeitlich gesehen Nachfolgebau von St. Anton im Ansitz Klebenstein (wahrscheinlich von Paolo erbaut). (MAIR, 1997, S.58)

Mitarbeit von Carlo (Karl) und Andrea (MAIR, 1997, S.172).

1368 wird neben der 1310 erwähnten Kapelle in Riffian eine Kirche errichtet die nach einer Vergrößerung (Beifügung eines Seitenschiffs) 1465 erneut geweiht wurde. Nach einer weiteren Vergrößerung wurde der Neubau von Bischof Ulrich von Chur am 1. Juni 1671 geweiht. Als Baumeister wird Francesco Delai (Francischgen de Layo) in den Rechnungen des Kirchenarchives genannt. Der gotische Turm wurde beibehalten und die Langhausmauern wurden für das Querschiff des Neubaus verwendet. Gezwungener Maßen wurde das Langhaus der kreuzförmigen Kirche in Nord- Süd- Richtung errichtet, da es quer zum vorherigen Langhausbau, der geostet war, stehen sollte.

Die Orgelempore errichtete Andrea Delai um 1681 (M. Thaler und E. Egg) wofür ein Treppenaufgang gebaut wurde. Carlo (Karl) Delai scheint um 1705 als Baumeister in Riffian auf, der mit der Aufmauerung des Friedhofs beauftragt wurde. Bartlme, Georg und Joseph Gratl wurden 1748 mit der Errichtung eines Altars beauftragt (MAIR, 1997, S.172-177).

5.2 Castel Belforte in Trient – Restaurierung (1668)

5.3 St. Johann Nepomuk in Lana (1652/1670)

5.4 Pfarrkirche St. Nikolaus in Meran – Empore (1670/ 1671)
Wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit Giacomo (Jakob).

Zieht sich über alle drei Schiffe hin. Stuckkartuschen mit Voluten- und Schuppenwerk an der Brüstung der Empore umfassen zehn Leinwandbilder von Matthias Pußjäger.

5.5 St. Laurentuis in Rentsch (Bozen) – Sakristei (1676)

6. ABBILDUNGEN

(SÜDTIROL)

Bildnachweis: Foto MAIR, Patrizia, Diplomarbeit: Die Baumeisterfamilie Delai und ihre Sakralarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts in Südtirol, Innsbruck April 1997

6.1 Mariahilfkirche, Blick zur Kuppel, Abb.101

6.2 Mariahilfkirche, Glockenturm im Osten, Abb.100

6.3 Riffian, Ansicht der Pfarrkirche von Nord-West, Abb.91

6.4 Riffian, Ansicht der Pfarrkirche, Abb.92

7. BIBLIOGRAPHIE

MAIR, Patrizia, Diplomarbeit: Die Baumeisterfamilie Delai und ihre Sakralarchitektur des 17. Und 18. Jahrhunderts in Südtirol, April 1997
SAUR, Allgemeines Künstlerlexikon, Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völke, Band 25, München/Leipzig 2000WIDMOSER, Eduard, Südtirol A-Z, Band 1 A-F, Innsbruck 1982

 
©Sarah Tappeiner, August 2009

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