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COLETTI, Bernhard

 

1. COLETTI, Bernhard (Ber[n]ardo)

(Coledi; Coleti; Coletta; Colledi; Colleti)

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Steinmetz, Hofsteinhauer

3. BIOGRAPHIE

Der Geburtsort sowie das Geburtsjahr von Bernhard Coletti sind nicht bekannt. Er starb als Bürger der Stadt Graz im Jahr 1639. (vgl. SAUER, Allgemeines Künstlerlexikon, Band 20, Seemann Verlag, Leipzig 1998, S. 245.)

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

Eine Verwandtschaft mit dem um 1600 in Tirol lebenden und tätigen Baumeister Giovanni Sperandio Colleto ist ungeklärt. (vgl. SAUER, Allgemeines Künstlerlexikon, Band 20, Seemann Verlag, Leipzig 1998, S. 245.)

Über Vater, Mutter und mögliche Geschwister gibt es keine Quellen. Coletti errichtete für seine Familie am Friedhof der Leechkirche in Graz 1634 eine Kapelle, von der noch eine Tafel mit einer Inschrift an der Kirchenmauer erhalten ist. (vgl. POPELKA Fritz, Geschichte der Stadt Graz, Verlag Styria, Graz 1959, S. 127.)

Zu seinen Auftraggebern zählte unter anderem Christoph Kindsberger, für den er 1618 einen Grabstein für den Friedhof der Stadtpfarrkirche in Graz fertigte. Aus Kirchenrechnungen geht hervor, dass Coletti 1620 für Arbeiten im Benediktinerinnenkloster St. Leonhard bezahlt wurde. 1626 lieferte er (als Vorsteher der Grazer Steinmetzzunft erwähnt) einen Türstock und Stufen für eine Kapelle am Friedhof zu St. Leonhard in Graz. (vgl. SAUER, Allgemeines Künstlerlexikon, Band 20, Seemann Verlag, Leipzig 1998, S. 245.)

Ein weiterer Auftraggeber war der Baumeister Bartholomäus di Bosio für das Stift Rein. (vgl. KOHLBACH Rochus Dr., Steirische Baumeister, Grazer Domverlag, Graz 1961, S. 162)

Er errichtete für das Stift in den Jahren 1628 – 1632 den neuen Konventsbau und beauftragte Coletti mit der Lieferung von 78 Säulen. (vgl. RAPPOLD Paulus Abt unter Mitarbeit von Kurt Woisetschläger, Stift Rein 1129 – 1979, Zisterzienserstift Rein – Hohenfurth, Graz 1979, S. 88)

Aus einer Schlussrechnung und einem Vertrag geht hervor, das er am 3. Juli 1629 den „Ehrenveste Fürnembe Meister Bernhard Colleti, Bürger und Hofsteinhauer zu Graz, um 1000 fl 78 Säulen zu liefern, in der Größe und Proportion, inmassen des allberaith angefangenen Gebay erfordert…“ verpflichtete. Von diesen 78 Säulen wurden 72 als Arkadenpfeiler im noch erhaltenen, 3 geschossigen Konventshof eingebaut. (vgl. KOHLBACH Rochus Dr., Die Stifte Steiermarks, Grazer Domverlag, Graz 1953, S. 120.)

 

5. WERKE

(STEIERMARK)

5.1 Der „Neue Konvent“ von Stift Rein

Im Auftrag von Abt Matthias Gülger wurde der neue Konventsbau von Stift Rein in den Jahren 1628 -1632 von dem Baumeister Bartholomäus di Bosio errichtet. Es ist ein einheitlicher 3-geschossiger Vierflügelbau, der hofseitig mit offenen Arkaden auf toskanischen Säulen, die über alle Geschoße laufen, versehen wurde. Diese Säulen wurden von Bernhard Coletti gefertigt. (DEHIO- Handbuch Kunstdenkmäler Österreichs, Steiermark (ohne Graz), Verlag Anton Schroll & CO, Wien 1982, S. 397.)

6. ABBILDUNGEN

(STEIERMARK)

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Abb.1: Stift Rein Konventshof gegen Südosten, Foto: Meier

Abb.2: Stift Rein Arkadenhof, Foto: Bergmann, Baufirma Singer Hartberg

Abb.2: Stift Rein Arkadenhof vor der Renovierung 2002, Foto: Archiv Stift Rein

7. BIBLIOGRAPHIE

DEHIO- Handbuch Kunstdenkmäler Österreichs, Steiermark (ohne Graz), Verlag Anton Schroll & CO, Wien 1982, S. 397.

KOHLBACH Rochus Dr., Steirische Baumeister, Grazer Domverlag, Graz 1961, S. 162.

KOHLBACH Rochus Dr., Die Stifte Steiermarks, Grazer Domverlag, Graz 1953, S. 120.

POPELKA Fritz, Geschichte der Stadt Graz, Verlag Styria, Graz 1959, S. 127.

RAPPOLD Paulus Abt unter Mitarbeit von Kurt Woisetschläger, Stift Rein 1129 – 1979, Zisterzienserstift Rein – Hohenfurth, Graz 1979, S. 88.

SAUER, Allgemeines Künstlerlexikon – Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band 20, Seemann Verlag, Leipzig 1998, S. 245.

 
©Alexander Oberlechner, Oktober 2009

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