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Institut für Kunstgeschichte Innsbruck
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CARLONE, Sebastian

 

1. CARLONE, Sebastian (Sebastiano)
Carlan, Sebastian; Carlan, Bastian; Bastian, Carlo; Carlon, Sebastian; Carlon, Bastian; Carlono, Sebastian; Carlono, Bastian; Carolan, Sebastian; Carolan, Bastian; Khorolan, Sebastian; Khorolan, Bastian Carlone, Sebastian  (List, 1967)

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Baumeister, Bildhauer, Stuckateur

3. BIOGRAPHIE

* ?, Scaria (Val d'Intelvi)
† ? (AKL XVI, 1997, 447)

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

Carlone (Carlan; Carlo; Carlon; Carlono; Carolan; Khorolan), Sebastiano (Bastian; irrtümlich Stefano), Bildhauer, Baumeister, Stuckateur aus Scaria.

1584 bis 1612 in der Steiermark tätig. Kehrt danach in die Heimat zurück. Im Winter 1599/1600 in Oberitalien bei seiner
Familie. Nach seiner Rückkehr 1600 von Erzherzog Ferdinand mit einer goldenen Ehrenkette ausgezeichnet, zum Hofbild-
hauer ernannt (18.6.) und für die Ausführung des Hochaltars (nicht erhalten) in der Stiftskirche Seckau bezahlt.

 
5. WERKE (STEIERMARK)

5.1 Tritt 1584 in den Hofdienst und arbeitet 1589-1611/12 an seinem Hauptwerk, dem Mausoleum für Erzherzog Karl II. in der Abteikirche von Seckau, zunächst als Mitarbeiter von Alessandro de Verda. Nach dessen Abberufung allein (Vertrag 28.8.1592) mit völlig verändertem Konzept (Zusammenklang der verschiedenen Materialien und Kunstgattungen. Von Carlone ist der Doppelsarkophag aus polychromem Marmor mit den Porträtfiguren des Herrscherpaares. Das Seckauer Mausoleum ist das bedeutendste Grabmal des 16. Jh. in der Steiermark und wird zudem als wichtigstes Renaissance-Denkmal der Alpenländer bezeichnet.

5.2 1596-99 stuckiert er die Gewölbe der Hofkapelle der Grazer Burg.

5.3 1600/01 und 1605 stattet Carlone die Hofkapelle (zerstört) der Neuen Burg in Judenburg aus. Hier und bei der Ausführung des Seckauer Hochaltars unterstützt durch seine beiden Vettern Battista.

5.4 Nicht erhalten sind drei Springbrunnen (1603) der Einsiedelei im Grazer Hofgarten.

 

6. BIBLIOGRAPHIE

ThB6, 1912. List, 1967; ÖKL IV, 1978. – Dt. Renaiss. in Österreich, I.1: Stmk, H. 6/7, L. 1884; J.Wastler, Das Kunstleben
am Hof zu Graz ..., Graz 1897;
G.Keller, Abtei Seckau, Graz 1902; P.W. Stocker, Abtei Seckau in Ober-Stmk, 21917;
W. Thiel, Die Landesfürstl. Burg in Graz, Graz 1927 (Beitr. zur Kunstgesch. Stmks und Kärntens, 3);
M.Riesenhuber, Die kirchl. Barockkunst in Österreich, Linz 1924;
K. Grill, Judenburg einst und jetzt, Judenburg 1925;
M. Marangoni, I C., Fi. 1925; J. Letzner, Seckauer geschichtl. Studien, H. 2, Seckau 1934;
J.H. Tuschnig, Die steir. Zweige der Künstler-Fam. C., Diss., Graz 1935 (Typoskript); id., Grazer Tagespost v. 19.1., 1.3., 12.4.1936; id./H.Riehl, in: K.Ginhart (Ed.), Die bild. Kunst in Österreich. Renaiss. und Barock, Baden 1939;
B.Roth, JBer. des Abteigymnasiums [Seckau] 1957/58, 6-9(Sep.); id., Das Habsburger Mausoleum in der Seckauer
Basilika, Seckau 1958, 14-21 (Seckauer geschichtl. Studien, 14); id., Die Basilika zu Seckau, M. 31959 (Kleiner Kunstf., 378);
Kohlbach, 1961;
R.Preimesberger, in: AALL II, 1964; B.Roth, Seckau, Gesch. und Kultur, W. 1964; id., Seckau, M. 1965 (Großer Kunstf., 27);
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B.Roth, Seckau, Graz u.a. 1983; A.Dedekind-Lumnitzer, Begenungen mit Judenburg, Judenburg 1988, 71 s. – R.Kohlbach, Unveröff. Mss., II: Kirchen- und Schlösserrechnungen, s.a., 1023, 1041, 1043 s., 1047, 1049, 1051, 1054. – Graz, Steiermark. LA: Landes-Reg.-Arch.; Hofkammer-Arch.; Sonder-Arch. Seckau, Schuber 99 s., H. 8, 13 s.

 
©Stefan Üner, Februar 2006
 

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Fam. Familie
ÖKL IV Österreichisches Künstlerlexikon, Band IV
Stmk. Steiermark
ThB6 Thieme-Becker Künstlerlexikon, Band 6

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