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BRENNO, Francesco

 

1. BRENNO, Francesco
Brenni

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Stuckateur

3. BIOGRAPHIE

* 27.9.1644 in Salorino
† zwischen 1689 und 1698 in Salorino

Er ist der Sohn von Giovanni Battista I und einer gewissen Lucia und der Bruder von Carlo Antonio Brenno. Er war tätig im Chiemgau und im Salzburger Raum.

Seine Ausbildung und sein frühere Werdegang sind unbekannt, irrtümlich wurde ihm ein Russland Aufenthalt zugeschrieben. Unvermittelt tritt er mit reifen Werken hochbarocker Prägung in Erscheinung.

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

keine weiteren Angaben

 

5. WERKE

(SALZBURG)

In Herrenchiemsee (ab 1678), Hohenaschau (1680/81) sowie in Moosdorf (um 1685), wo ihn der Architekt Giovanni Gaspare Zucalli wegen der Erteilung des Auftrages für St. Erhard in Salzburg aufsuchte; Die Dekoration, die Francesco Brenno anschließend mit seinem Bruder Carlo Antonio und Antonio Carabelli in Zucallis Salzburger Kajetanerkirche, die wegen einer Bauunterbrechung unvollendet ist und v.a. in St. Erhard im Nonntal fertigte, gehören zu den herausragenden Leistungen des Stuckbarock in Österreich und Bayern; die Ornamentik ist großförmig auf Distanz berechnet, die Figuren sind energetisch modelliert, mit tiefen Gewandschluchten und starker Torsion; auch für den 1689 dekorierten Carabinierisaal der Erzbischöflichen Residenzwaren sie im Kontrakt; Figuren und Wappen waren vorgesehen, die heute fehlen.

Stuckdekorationen Herrenchiemsee, Domstiftskirche, Chor und sechs Seitenkapellen, ab 1678; nur Reste sind am Chorbogen erhalten

Moosdorf, Bezirk Braunau/Inn, St. Stephan: Stuck im Chorraum, um 1685.

In der Erhardskirche im Nonntal sind seine schweren Stuckaturen  viele freigearbeitete Statuen und Reliefs. Auch die drei Holzaltäre mit Säulen, deren Aufsatzfigur mit den Stucks der Wände in Verbindung gebracht worden sind, vermengen sich
zu einem malerischen Gesamtwerk. In den Pendentifs sind in stark profilierten Rahmungen Hochreliefs der Heiligen Rupert, Martin, Vital und Virgil, denen Engel ihre Attribute tragen, darunter kleinere Reliefs der vier Kardinaltugenden, dann zwischen den Gewölbegurten der Kreuzarme über einer eingeblendeten Brüstung von Engeln gehaltenen Ovalreliefs mit Darstellungen
aus dem Leben des Hl. Erhard.

Blätterrahmen mit Engeln, in der Kuppel Karyatiden als Träger der Volutenkapitelle, reiche Fruchtkränze und Medaillons bilden den weiteren Schmuck. Francesco Brenno erhielt für diese Arbeit 2.450 Gulden.
 

6. ABBILDUNGEN

Abb.1, 2; SIMON Heike
Die Dom- und Stiftskirche von Herrenchiemsee, der Barockbau, ein Beitrag zur Architektur und Dekoration, München 199

7. BIBLIOGRAPHIE

DEHIO-Handbuch; Die Kunstdenkmäler Österreichs; Salzburg Stadt und Land; Wien 1986
DEHIO-Handbuch; Die Kunstdenkmäler in Kärnten, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg; Wien- Berlin 1933
Manfred Ebhardt; Die Salzburger Barockkirchen im 17 Jahrhundert; Baden-Baden 1975
Franz Fuhrmann; Kirchen in Salzburg; Wien 1949
Dr. Franz Martin; Kunstgeschichte von Salzburg; Wien 1925
Werner Dettelbacher; Salzburg, Salzkammergut, Oberösterreich; Dumont Verlag; Köln 1988
Saur; Allgemeines Künstler-Lexikon; Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker; Band 6; München-Leipzig, 1992              
Franz Martin; Kunst in Salzburg; Linz 1987
Thieme – Becker; Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler; Band1; Leipzig1907
Pirckmayer; Notizen zur Bau – und Kunstgeschichte Salzburgs; 1903
ÖKT; Österreichische Kunsttopographie Band XIII
ÖKL; Rudolf Schmidt; Edition Tusch

 
©Ulrike Thöny, 2005; Fotos recherchiert von Stefan Pichler, 2008

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