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Institut für Kunstgeschichte Innsbruck
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BASILE, Gennaro

 

1. BASILE, Gennaro (Januarius, Ianuarius)
Basille; Basilli (MEYER, III, 1885, 98; DBI, 1965, 75)

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Maler, Zeichner

3. BIOGRAPHIE

* 1722, Königreich Neapel
† 22.07.1782, Brünn/Mähren (THIEME- BECKER, II, 1908, 597)

Das genaue Geburtsdatum Basiles ist nicht bekannt, ebenso ist auch ein genauer Geburtsort in der einschlägigen Literatur
nicht eruierbar, auch gibt es keine Hinweise auf die künstlerische Ausbildung (DBI, VII, 1965, 75)
.

Zwischen 1742 und 1746 lieferte Basile Zeichnungen serbischer und kroatischer Soldaten aus den Spanischen und Schlesischen Erbfolgekriegen als Vorlagen für die Radierungen von Christian Wilhelm. Basile wanderte, wie viele italienische Künstler nach Österreich und hielt sich u.a. in Preßburg auf. In Preßburg ist auch seine Eheschließung mit Katharina Jelinek verzeichnet.

1753 ist die Taufe einer Tochter Basiles in Sopron/ Ungarn registriert (SAUR, VII, 1993, 359).

Um 1755 hält er sich in Salzburg auf (DBI, 1965, 75). 1766 erscheint Basile in den Registern der philosophischen Fakultät
der Prager Universität (Archiv der Universität von Karl IV.: M 29-Matricula seu album UniversitatisPragensis facultatis
filosoficae 1724-1779 [Pictores et Chalcographi], gegen Ende des 2. Weltkrieges verschwunden) und wird als Hofmaler des Prager Erzbischofs geführt. 1780 ließ er sich in Brünn/Mähren nieder, war jedoch in seinen letzten Jahren auch in Österreich tätig. Im DBI wird vermutet, dass er in Melk tätig gewesen sein könnte (DBI, VII, 1965, 75-76.)

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

Über Herkunft, verwandtschaftliche und freundschaftliche Beziehungen Basiles lassen sich keine Informationen ausfindig machen.

Er fertigt zwischen 1742 und 1746 Zeichnungen als Vorlagen für die Radierungen von Christian Wilhelm (veröffentlicht in Theatrede la milice etrangere; Schaubühne verschiedener in Teutschland bishero unbekannt gewester Soldaten von ausländischen Nationen, Martin Engelbrecht, Augsburg 1742).

Um 1752 arbeitet Basile für die Familie Esterhazy in Ungarn, um 1755 für die Familie Lodron in Salzburg. Ab 1766 steht
er als Hofmaler im Dienste des Prager Erzbischofs (SAUR, VII,1993, 359).

Im Künstlerlexikon von Thieme-Becker (S.597), ebenso im Künstlerlexikon von Meyer wird Basile als k.k. Hofmaler
bezeichnet; Saur, Allgemeines Künstlerlexikon, verneint dies, da Basile nicht in den Hofamtslisten bzw. Ausgabenlisten
des Hofes verzeichnet ist, was, solange kein Werk das Gegenteil beweist, eine Tätigkeit für den Hof ausschließt (SAUR,
VII, 1993, 359).

5. WERKE (SALZBURG)

5.1 Salzburg, Erzbischöfliches Seminar Borromäum
Ölskizze zum Altarbild der Kapelle der ehemaligen Lodronschen Schlosses Seeburg :Tod des Hl. Rupert,1756

Die Ölskizze ist ist folgendermaßen signiert und datiert: „Gennaro Basile pinxit originale 1756“.
Ursprünglich befand sich die Skizze im Lodronschen Schloss Seeburg (ÖKT, 1914, 255).

5.2 Salzburg, Schloss Leopoldskron
Selbstporträt (MEYER, III, 1885, 98)

5.3 Seekirchen, Schloss Seeburg: Kapelle St. Ruperti
Deckengemälde: Tod des Hl. Rupert, 1755

Das Deckengemälde befindet sich in der Mitte eines flachbogigen, mit Rokokostukkaturen reich geschmückten Tonnen-gewölbes mit je zwei flachbogigen Stichkappen. Dargestellt ist ein greiser Priester, der vor dem Altar tot in die Arme der
ihm assistierenden Geistlichen sinkt. Auf den Wolken befindet sich die Dreifaltigkeit
(ÖKT, 1913, 121).

Altarbild: Thronende Madonna mit Hll. Friedrich und Rupert
Öl auf Leinwand; signiert und datiert „Gennaro Basile pinx 1755“

Auf einem Postament, das mit einem Relief (Taufe des Herzogs Theodor durch den Hl. Rupert) geschmückt ist, thront die
Mutter Gottes mit dem Kind, von Cherubsköpfchen und Wolken umgeben. Zu ihren Füßen stehen der Hl. Rupert und der
Hl. Friedrich. Am Boden befinden sich zwei Putti mit den Symbolen der beiden Heiligen, Salzfass und Buch. Die Signatur befindet sich in der Mitte unten (ÖKT, X,1913, 121-122).

(STEIERMARK)

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5.4 Graz, Altersheimkirche
1761 Maria Immaculata-Bild an einem Seitenaltar der Kirche (LIST, 1967, 32.).

5.5 Hainfeld, Schloss
Galerie des steirischen Adels mit 58 Bildern (SAUR, VII, 1993, 359.) in einem Zimmer im Südtrakt des Schlosses, Entstehungsjahr 1762 (DEHIO Steiermark, ohne Graz, 1982, 159f.).

 

6. ABBILDUNGEN

5.1 Seeburg, Schlosskapelle, Altarbild: Thronende Madonna mit Hll. Friedrich und Rupert,
Bildnachweis: ÖKT, 1913, Tafel V (Bild1 in Arbeit)

 
7. BIBLIOGRAPHIE

BUBERL P., MARTIN F., Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, in: Österreichische Kunsttopographie, Bd. X,
Wien 1913.

CERRONI, J.P., Skizze einer Geschichte der bildenden Künste in Mähren und dem oesterreichischen Schlesien, ms.,
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CSATKAI, Endre, Sopron és könyéke müemlékei, ed. D. Derscenyi, Bp. 1956. DBI VII, 1965, Dizionario Biografico degli
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DEHIO-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Bd I, Wien 1933.

DEHIO-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Salzburg-Land und Stadt , Wien 1963.

DEHIO-Handbuch,Die Kunstdenkmäler Österreichs, Graz, Wien 1979.

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GARAS, Klara, Magyarországi feszészet a XVIII sz., 1955.

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SAUR, Allgemeines Künstler-Lexikon, Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. 7, München-Leipzig, 1993.
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sowie

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Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Steiermark (ohne Graz), Wien 1982, Seite 159f.
Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Graz, Wien 1979, Seite 47.
Dizionario Biografico Degli Italiani, Band VII, Istituto Della Enciclopedia Italiana, Fondata da Giovanni Treccani, Roma 1965, Seite 75f.
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SAUR, Allgemeines Künstler-Lexikon, Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band 7, München-Leipzig 1993, Seite 359.
SCHMIDT, Rudolf, Österreichisches Künstlerlexikon, Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Wien 1974, Seite 114.
THIEME-BECKER, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Band II, Leipzig 1908, Seite 597.

 
©Roswitha Kröss, Oktober 2004; ergänzt von Brigitte Ferdigg November 2009
 

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