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Institut für Kunstgeschichte Innsbruck
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ALLIPRANDI, Lorenzo

 

1. ALLIPRANDI, Lorenzo (Lorenz)
Aliprandi, Allebrandi (Saur, Bd. 2, 1992, 411, 539; ÖKL 1974, Bd. 1, 31).

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Stuckateur
(ÖKL, 1974, Bd. 1, 31; Saur, Bd. 2, 1992, 411-412; Morpurgo, 1962, 100, 129; Rießenhuber, 1924, 417).

3. BIOGRAPHIE

Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass Lorenzo um 1629 in Laino/Como geboren wurde.
Saur geht davon aus, dass Lorenzo nach 1703 gestorben ist. Im ÖKL wird angenommen, dass er vor 1718 gestorben ist. Ein weiteres Indiz dafür, dass Lorenzo aber bereits um bzw. vor 1691 gestorben sein könnte, liefert uns die Nachricht, von der Erbschaftsaufteilung des Giovanni Battista Barbarino. Diese Aufteilung wurde von seinen Töchtern Lodovica Muttoni und
Lucia, Witwe des Stuckateurs Lorenzo Aliprandi, am 2. März 1691 vorgenommen. Lucia wurde also zum Zeitpunkt der Erbschaftsaufteilung bereits als Witwe von Lorenzo bezeichnet (Hoffmann, 1928, 15).

Saur und das ÖKL berichten weiters, dass Lorenzo seit 1691 Meister und Bürger in Wien war (Saur, Bd. 2, 1992, 412; ÖKL, 1974, Bd. 1, 31).

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

Er hatte mehrere Söhne: Antonio, Cristoforo, Giovanni Battista, Giacomo Lorenzo und Michael. Er arbeitete mit diesen zusammen in einer Werkstatt. Anhand der Steuerbücher ist ersichtlich, dass er einen gleichmäßig beschäftigten Kleinbetrieb geführt hat. Dieser Kleinbetrieb war im gleichen Haus (in der Kärntnerstraße in Wien) untergebracht, wie die Werkstatt seines Sohnes Antonio. 1703 stellte der Kleinbetrieb seine Arbeit ein (Saur, Bd. 2, 1992, 412; ÖKL, 1974, Bd. 1, 31). In der älteren Literatur wird er auch als Bruder von Christoph Aliprandi bezeichnet (Sailer, 1943, 64-65).
Lorenzos Ehefrau, Lucia, war die Tochter von Giovanni Battista Barbarino, der ebenfalls aus Laino/Como stammte (Hoffmann, 1928, 13-15).

Er schmückte zusammen mit seinem Sohn Antonio das Alte Rathaus von Wien mit barocken Stuckdecken aus (Saur, Bd. 2, 1992, 412; ÖKL, 1974, Bd. 1, 31; Dehio Wien, 1954, 60).

 
5. WERKE (NIEDERÖSTERREICH)

5.1 Er dekorierte 1680/1681 zusammen mit seinem Sohn Antonio die Burgkapelle zum Hl. Florian in Ottenstein/NÖ, und zwar mit vielfigurigen Stuckaturen, Stuckplastiken in sechs Wandnischen sowie Putten am Hauptgesims (Dehio NÖ, 5 1972, 244; Saur, Bd. 2, 1992, 411; Luchner, 1978, 222; Rießenhuber, 1924, 417; Preimesberger, 1964, 326; Reclams Kunstführer,
Bd. 1, 4 1974, 329).

 
6. BIBLIOGRAPHIE

Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Niederösterreich, Wien 5 1972, S. 117, 244.
Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Wien, Wien 1954, S. 60.
Hajdecki, Alexander, Die Dynastenfamilien der italienischen Bau- und Maurermeister der Barocke in Wien in: Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines Wien, Bd. 39, Wien 1906, S. 1-83.
Hoffmann, Hans, Der Stuckplastiker Giovanni Battista Barberini (1625-1691), Abhandlung zur Erlangung der Doktorwürde
der Philosphischen Fakultät I der Universität Zürich, Augsburg 1928, S. 13-15.

Luchner, Laurin, Schlösser in Österreich, Residenzen und Landsitze in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland,
Bd. 1, München 1978, S. 222.

Morpurgo, Enrico, L'opera del genio italiano all'estero. Gli artisti italiani in Austria, Il Secolo XVII, Vol. II, Roma 1962,
S. 100, 129.

Preimesberger, Rudolf, Notizen zur italienischen Stukkatur in Österreich, in: Gli Stuccatori dal barocco al Rococò
(Arte e Artisti lombardi, Vol. II), hrsg. von Edoardo Arsaln, Como, 1964, S. 325-346.
Reclams Kunstführer Österreich, hrsg. von Karl Oettinger, Bd. 1, Stuttgart 4 1974, S. 329.
Rießenhuber, Martin P., Die kirchliche Barockkunst in Österreich, Linz 1924, S. 417.
Sailer, Leopold, Die Künstler Wiens, Bd. 1, Die Stuckateure, Wien-München-Brünn 1943, S. 63-64.
Saur, K. G., Allgemeines Künstlerlexikon, Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. 2, Leipzig 1992,
S. 411-412, 539.

Schmidt, Rudolf (Verfasser), Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Wien, 1974, S. 31.

 
©Irene Raifer, Januar 2004

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