Literaturhaus am Inn

Programm Jänner–Februar 2006

Austria - Japan

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Mittwoch, 11. Jän., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn

nach Japan ( 2005 ). Buchpräsentation
mit AutorInnen, Verlegerin und Herausgebern

nach Japan ist eine Sammlung von Texten auf Deutsch schreibender AutorInnen, erweitert um drei Beiträge von Kenzaburô Ôe, Takashi
Hiraide und Yoshikichi Furui sowie einem Essay zur Reiseliteratur in Japan. "Japan" als Motiv in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ist ein interessanter Aspekt dieser Sammlung, ein zweiter ist die Frage nach Sinn und Zweck des Reisens in unserer digitalisierten Welt, in der die herkömmlichen Strukturen von Raum und Zeit außer Rand und Band geraten sind. Die Beiträge von Libuse Moníková, SAID und Yoko Tawada als transnationale und -kulturelle Brückenbauer oder Grenzensprenger sind schließlich eine dritte Möglichkeit, sich mit diesem Buch zu beschäftigen.

Die Herausgeber, Peter und Renate Giacomuzzi, die nach siebzehn Jahren in Tokyo wieder in Innsbruck leben, wollten sich mit nach Japan eine Art "Abschieds-" und "Willkommensgeschenk" machen.

Claudia Gehrke vom k Verlag hat mit vielen Fotos von Magdalena Kauz und den Reiseaquarellen von Christian Rothmann
den Texten jene Leichtigkeit verliehen, die jede Reise braucht, um nicht eine beschwerliche zu werden.

Heinz D. Heisl, geboren 1952 in Hall, lebt in Innsbruck und Basel. Bücher u.a.: Wohin ich schon immer einmal wollte. Eisenbahngeschichten(Haymon 2005 ).

Alban Nikolai Herbst, geboren 1955 in Refrath, lebt in Frankfurt am Main und Berlin. Bücher u.a.: Meere (marebuchverlag 2003 ),
Die Niedertracht der Musik (Tisch 7, 2005 ).

Magdalena Kauz, geboren 1963 in Luzern, lebt in Zürich und Innsbruck. Dokumentarfilmerin. Bücher u.a.: Wortgestöber (Skarabaeus 2005 ).

SAID, geboren 1947 in Teheran. Bücher u.a.: auf den leib. Mit fotos von james dummler (Bucher 2004 ).


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Schattenkämpfe

Mittwoch, 18. Jän., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn


Schattenkämpfe. Literatur in Osttirol (Studien Verlag 2006 )
Buchpräsentation

Grußworte: Landesrätin Dr. Elisabeth Zanon. Es lesen und erzählen Dietmar Eder, Hans Salcher, Uwe Ladstädter

Moderation: Sandra Unterweger

Musik: zwieharmonika (Frajo Köhle und Siggi Haider)

Abseits, wie Christoph Zanon eine seiner schönsten Geschichten genannt hat, scheint Osttirol nicht nur geografisch und verkehrstechnisch zu liegen, auch um die Literaturlandschaft jenseits des Felber-tauerntunnels wissen nur Eingeweihte.
Osttirol bleibt trotz der Eröffnung dieses Tunnels, der seit 1967 eine bessere Verbindung zu Nordtirol ermöglichen sollte, der wohl abgelegenste Teil Tirols. Der Band Schattenkämpfe - Literatur in Osttirol
(Studienverlag) beleuchtet zum ersten Mal diese Literaturlandschaft, Essays und Texte führen auf eine literarische Reise und laden
einmal da und einmal dort zu längerem Verweilen ein.

Hans Salcher, geboren 1956 , Mautner am Hochstein, schreibt und malt, seine letzten Veröffentlichungen waren Himmelschauen (Skarabaeus 2002 ) und der Prosaband Weißgekalkt (Skarabaeus 2001 ).

Uwe Ladstädter, geboren 1942 , Uhrmacher und Optiker, ist Gründungsmitglied der Lienzer Wandzeitung, die Lesungen und Veranstaltungen organisiert und deren Hauptanliegen die Förderung der Literatur in Osttirol ist.

Dietmar Eder, geboren 1979, der jüngste Autor in diesem Band, veröffentlichte 2004 seinen Debütroman Stadtrundfahrt im renommierten deutschen Verlagshaus Klett-Cotta .


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Kultur im Kontakt

Mittwoch, 25. Jän., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn


Grenzverkehr. Essays, Kurzgeschichten und Gedichte aus 11 Ländern (Drava 2006 )
Buchpräsentation und Lesung

21 Schriftsteller und Schriftstellerinnen, alle Gäste des "Writers in Residence"-
Programms von Kultur Kontakt Austria erzählen in ihren Beiträgen zu dieser vielsprachigen Anthologie von ihren sehr persönlichen Grenzerfahrungen, von ihrer Kindheit und Jugend hinter dem Eisernen Vorhang, als die Grenzen noch dicht waren, und von den vielfältigen Problemen, um die nötigen Visa zu erlangen. Sie schreiben über Wien und ihre Entdeckungen von Ähnlichkeiten und überraschendem Neuen, von Begegnungen mit SchriftstellerkollegInnen
und den Schwierigkeiten, sich als Autor in diesen schnelllebigen Zeiten zu behaupten.

Amanda Aizpuriete, geboren 1956 in Jûrmala, Lettland. Studium der Philologie und Philosophie in Riga und Moskau. Literarisches Debüt 1976 . Seitdem sind acht Gedichtbände und ein Roman erschienen.
Übersetzungen aus dem Russischen, Ukrainischen, Deutschen, Englischen und Litauischen (u.a. Trakl, Brodsky, Achmatova). Auf Deutsch erschienen in Nachdichtungen des Huchelpreisträgers Manfred Peter Hein die Auswahlbände Die Untiefen des Verrats (1993), Laß mir das
Meer
(1996) und Babylonischer Kiez (2000) bei Rowohlt . Zahlreiche lettische Literaturpreise. 1999 ausgezeichnet mit dem Horst-Bienek-Preis. 2003 nahm sie am "Writer in Residence"-Programm von
Kultur Kontakt Austria teil.

Károly Mehes, geboren 1965 , Literaturstudien in Pécs und Pennsylvania.
Lebt und arbeitet in Pécs als Schriftsteller und Kulturjournalist bei der lokalen Tageszeitung Dunántuli Napló. Zahlreiche Publikationen,
u.a.: Szombat délután (Samstag Nachmittag, 1991), A bécsi üvegdinnye (Die Wiener Glasmelone, 2001). 1994 wurde er mit dem
Preis des Ungarischen Schriftstellerverbandes, 2000 mit dem Dery Preis ausgezeichnet. 2002 erschien im Wieser Verlag der zweisprachige
Prosaband Zwei Bärte. Mitglied des Ungarischen Schriftstellerverbandes, des Verbands Ungarischer Künstler und des Ungarischen Journalistenverbandes. 2001 nahm er am "Writer in Residence"-Programm von Kultur Kontakt Austria teil.

Barbara Simoniti, geb. 1963 in Slovenj Gradec, Slowenien. Studium der Slowenistik und Anglistik in Ljubljana, 1995 Promotion. Selbständige Schriftstellerin und Übersetzerin. 1997 Veröffentlichung der Gedichtsammlung Zatisnost (Stille), 1998 Zlati dez, (Goldregen). 1998 erscheint die Geschichtensammlung Razdalje (Entfernungen). 2005 Vorbereitungen für die Märchensammlung Zgodbe iz Zelene dobrave (Erzählungen aus dem grünen Wald). 2000 nahm sie am "Writer in Residence"-Programm von Kultur Kontakt Austria teil.


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Die Blechbüchse

Donnerstag, 2. Feb., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn

Die Autorin Irene Prugger präsentiert
Birgit Unterholzner: Die Blechbüchse (Skarabaeus 2006) und Anna Stecher: Zou`´ ba! (Raetia 2005)

Der Abend ist den Debüts der beiden jungen Südtiroler Autorinnen gewidmet.

Birgit Unterholzner, geboren 1971 in Bozen, arbeitet und lebt mit ihrer Familie in Bozen. Sie ist Germanistin und Fachberaterin für The-aterpädagogik, schreibt Erzählungen und Theatertexte. Publikationen in Zeitschriften und Anthologien. Die Blechbüchse versammelt Geschichten von Liebe und Sehnsucht, Einsamkeit und Tod, vom Fluch des Erinnerns und vom Traum der Veränderung. Geschichten aus dem Leben. Geschichten, die unter die Haut gehen. Dicht komponiert und spannend.

Anna Stecher, geboren 1980 in Meran, Studium in Bologna, lebt in Peking, Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien.

Zou`´ba heißt "Gehen wir!" und bringt die Bewegung ins Spiel, die ausschlaggebend für die Texte ist. China ist in ihnen präsent in der
Erinnerung oder in der Sprache. Zou`´ba ist kein Reisebericht, keine Niederschrift "wirklicher" Erlebnisse. Aber die Texte handeln von einer Reise durch eine Gedankenwelt voller Phantasien, die gerade durch das fremde Land und seine Sitten, vor allem durch seine Sprache und seine Schrift bestimmt ist.

[ Neuerscheinungen aus Tirol ]


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Gedichte im Dialog






Mittwoch, 22. Feb., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn


Lesung mit Hans Augustin und Ernst David

Ernst David, geboren 1932 in Wien, schreibt seit den sechziger Jahren Lyrik, in der die Literaturen Asiens und westliche Mystik nicht ohne Wirkungen blieben (Bernhard Widder). Unter den schriftstellerischen Werken der Zeitgenossen fühlt sich David besonders von
der Lyrik romanischer Völker (Spanier, Lateinamerikaner, Italiener) angesprochen. Auch der US-Amerikaner Gary Snyder zählt zu den Lieblingsautoren. Er ist Mitglied der Autorengruppe podium , im p.e.n. Cclub und im Österreichischen Schriftstellerverband. 1980 Förderungspreis des Landes Niederösterreich. Gedichtbände: Erfahrungen(Grasl 1976), Atemholen (Calatra Press 1977), Tag um Tag(Grasl 1982), Eintreten durch die gegenwärtige Türe (St. Georgs Presse 1986), Leeres Haus (Edition Umbruch 1993), Reisen ohne zu reisen(deutsch und rumänisch; Kriterion Verlag Bukarest 1996)

Hans Augustin, geboren 1949 in Salzburg, Lyriker und Erzähler, Hörspielautor. Bücher: Die Anhänglichkeit des Reisenden an den Weg. Gedichte. (Hand-Presse 1990), Sturm in den Achselhöhlen. Gedichte. (Grasl 1996), Grosnyi. Und andere Erzählungen. (Löwenzahn 1998 ), Fayum und andere Erzählungen. (Skarabaeus 2004 ), Weggelebte Zeit. Gedichte. (Skarabaeus 2001 ), Und wohnt mitten unter uns.
Gedichte (Kyrene 2005 ). Für sein Romanprojekt Der im brennenden Dornbusch, eine sehr persönliche und vielschichtige Auseinandersetzung mit einer jüdischen Familiengeschichte, erhielt er das Literaturstipendium des Landes Tirol


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Porträts Montag, 27. Feb., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn

Zeitlos. Neun Porträts. Von der ersten Krimiautorin Österreichs bis zur ersten Satirikerin Deutschlands (Milena Verlag )
Buchpräsentation mit Evelyne Polt-Heinzl
Gespräch und Lesung

Der Band präsentiert Porträts über spannende Autorinnen, die in weitgehend unbekannte Schaffenswelten entführen, die dem Wiederfinden verborgener Schätze ein weites Feld eröffnet. In essayistischem Ton setzt sich Polt-Heinzl mit Leben und Werk der Autorinnen Bertha von Suttner (1843-1914), Auguste Groner (1950-1929), Sir Galahad (1874-1948), Martina Wied (1882-1957), Alma Johanna Koenig (1887-1942), Joe Lederer (1804-1987), Hertha Pauli (1909-1973), Annemarie
Selinko (1914-1986) und Gisela Elsner (1937-1992) auseinander.
Sie unternimmt damit den gelungenen Versuch, sie dem Vergessen zu entreißen, sie vom heutigen Standpunkt aus neu zu sehen
und zu zeigen, dass eine Beschäftigung mit ihren Texten mehr als lohnenswert ist.

"...Mit allem Wichtigen ausgerüstet ohne überfrachtet zu sein ist dieses Buch kein feministisches Sachbuch, sondern einfach ein Muss für alle Österreicher, die einen Blick aus dem Abseits auf ihr eigenes Land, auf Europa riskieren wollen.... Die Vergangenheit hat eine
Menge faszinierender Frauen hervorgebracht, die aufregende Blickwinkel pflegten. Polt-Heinzl hat die Suche nach manchen erleich-tert."
(Beatrix M. Kramlowsky, Die Furche Buch Lese November 2005)
Evelyne Polt-Heinzl, geboren 1960, seit 1990 Mitarbeiterin der für neuere österreichische Literatur im Literaturhaus Wien, seit 1995 zahlreiche Anthologien für den Reclam-Verlag ; zahlreiche Publikationen; zuletzt: Bücher haben viele Seiten. Leser haben viele Leben (Sonderzahl 2004 ).


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Vertreibung und Rückkehr

Donnerstag, 2. März, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn

"Vertreibung und Rückkehr der Wissenschaftstheorie: Rudolf Carnap und Wolfgang Stegmüller"
Projektpräsentation und Ausstellung mit:

Friedrich Stadler (Institut für Zeitgeschichte/ Universität Wien und Institut Wiener Kreis) Allan Janik (Forschungsinstitut Brenner-Archiv/Universität Innsbruck), Hans Joachim Dahms (Berlin/Wien), Christian Damböck (Wien), Christoph Limbeck-Lilienau (Wien), Michael Schorner (Innsbruck)

Wolfgang Stegmüller ist einer der wichtigsten Vertreter der analytischen Philosophie und Wissenschaftstheorie im deutschen Sprachraum. Erstmals werden Briefe, Manuskripte und Bücher aus dem Nachlass gezeigt, der sich am Brenner-Archiv befindet. Außerdem wird das vom Institut Wiener Kreis und dem Brenner-Archiv organisierte FWF-Projekt "Vertreibung und Rückkehr der Wissenschaftstheorie: Rudolf Carnap und Wolfgang Stegmüller" präsentiert.
Ziel des Projektes ist es, anhand des lebenslangen wissenschaftlichen Austausches zwischen dem in die USA emigrierten Carnap und Stegmüller die erzwungene Emigration der Wissenschaftstheorie sowie deren stark verzögerte Rückkehr aus den Exilländern in die mitteleuropäischen Ursprungsländer zu rekonstruieren.

Stegmüller, geboren in Natters/ Tirol, studierte an der Universität Innsbruck und blieb dort bis 1958. Gerade wegen seiner philosophischen Ausrichtung konnte er seine Hochschulkarriere jedoch erst in späteren Jahren in der Bundesrepublik Deutschland begründen, wo er von München aus eine der bis heute einflussreichsten wissenschaftstheoretischen Schulen aufbaute.

Ein vom FWF gefördertes Projekt

[ Schätze aus dem Brenner-Archiv ]


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