Nicht nur Jazz

Das 25-jährige Jubiläum des Kurzstudienprogramms zwischen der Universität New Orleans und der Universität Innsbruck bot einmal mehr Gelegenheit, die gute Zusammenarbeit beider Universitäten darzustellen. Die Präsentation eines Tagungsbandes über die französisch sprechenden Minderheiten in Nordamerika, Auftritte der Innsbrucker Uni-Bigband waren ein gelungener Beweis dafür.
Prof. Ursula Mathis-Moser präsentierte gemeinsam mit Günter Bischof das Buch „Acadien …
Prof. Ursula Mathis-Moser präsentierte gemeinsam mit Günter Bischof das Buch „Acadiens and Cajuns. The Politics and Culture of French Minorities in North America – Acadiens et Cajuns. Politique et culture de minorités francophones en Amérique du Nord".

Die Partnerschaft zwischen der Universität von New Orleans (UNO) und der Universität Innsbruck ist bereits mehr 35 Jahre alt. Was mit einem Besuch einer Gruppe aus New Orleans für deren „Summeruniversity“ begann, ist heute sehr vielschichtig geworden. Die zweite enge Verbindung stellt das „Austrian Study Program“ dar, in dessen Rahmen nun bereits zum 25. Mal Innsbrucker und Österreichische Studierende im Februar nach New Orleans kommen, um dort auf akademischem Niveau, Geschichte, Politik und Gesellschaft sowie kulturelle Besonderheiten der USA kennen zu lernen. Inzwischen ist aus der Universitätspartnerschaft auch eine Städtepartnerschaft und eine Partnerschaft zwischen dem Bundesstaat Louisiana und Tirol entstanden. Damit ist diese Kooperation eine der vitalsten der gesamten Universität Innsbruck. Das hat zur Folge, dass neben dem regelmäßigen Austausch von Studierenden und WissenschaftlerInnen auch immer wieder gemeinsame wissenschaftliche Ergebnisse präsentiert werden können.

 

Produktive Zusammenarbeit

 

Das jüngste Beispiel dafür bildet das Buch „Acadiens and Cajuns. The Politics and Culture of French Minorities in North America – Acadiens et Cajuns. Politique et culture de minorités francophones en Amérique du Nord“. Es ist dies ein Tagungsband über die Französisch sprechenden Minderheiten in Nordamerika, der von Ursula Mathis-Moser (Universität Innsbruck) und Günter Bischof (UNO) bei innsbruck university press herausgegeben wurde und die Beiträge eines gleichnamigen Symposiums, das im September 2007 in Innsbruck stattfand, beinhaltet. Das Symposium war ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem CenterAustria an der UNO und dem Zentrum für Kanadastudien in Innsbruck und brachte SpezialistInnen von beiden Seiten des Atlantiks nach Innsbruck. An der Buchpräsentation in der Bibliothek der UNO nahmen neben vielen Interessierten und den beiden HerausgeberInnen auch der Politikwissenschaftler Charles D. Hadley (UNO), der Historiker und Direktor des „l’Institut d’études acadiennes“ Maurice Basque (Université de Moncton, New Brunswick, Kanada) sowie Thomas A. Klingler, Linguist und Vorstand des Departments für Französisch und Italienisch an der Tulane Universität in New Orleans teil und stellten das Buch vor.

Die Begriffe "Acadiens", "Cadiens" et "Cajuns" halten viele für austauschbar; je nachdem, ob sie im Kontext Kanadas oder Louisianas stehen, werden sie zur Beschreibung ein und derselben Identität mit lediglich unterschiedlichen regionalen Varianten herangezogen. Die in diesem Sammelband vereinigten Beiträge hinterfragen die dadurch entstandenen Mythen, werfen ein gänzlich anderes Licht auf diese Identitäten und legen eine neue Interpretation der Geschichte, Politik, Sprache, Literatur sowie der Volkskultur dieser frankophonen Minderheit in Nordamerika vor.

 

Die Sprache der Musik

 

Ebenfalls sehr lange schon verbindet Innsbruck und New Orleans, wie könnte es anders sein, die Musik. Alljährlich kommen KünstlerInnen aus der Stadt am Mississippi an den Inn, um hier im Rahmen des New Orleans Festival gemeinsam mit heimischen MusikerInnen aufzutreten und so das Innsbrucker Sommerangebot zu erweitern. Diesmal war es anders herum: Die Bigband der Universität Innsbruck nahm das Jubiläum zum Anlass, um eine eindrucksvolle Visitenkarte in der Stadt des Jazz zu hinterlegen. Unter der Leitung von Martin Ohrwald spielte die Bigband dann auch bei der Feier zum Jubiläum. Höhepunkt war aber sicher ein Konzert, zum Teil gemeinsam mit Studierenden der UNO, im Konzertsaal des UNO-Campus. Alle Zuschauer waren von der Vielseitigkeit der Innsbrucker MusikerInnen begeistert, und die Fachleute der UNO zeigten sich beeindruckt. Die Innsbrucker Uni-Bigband hinterließ damit einen nachhaltigen Eindruck, den sie im Rahmen einer kleinen privaten Straßensession im berühmten Garden District New Orleans noch einmal verstärkte. Der Politikwissenschaftler und langjährige Unterstützer der Universitätspartnerschaft, Charles D. Hadley, hatte die Studierenden und Gäste aus Innsbruck zu einem klassischen amerikanischen Barbecue in seinen Garten eingeladen. Als kleines Dankeschön dafür sorgte die Uni-Bigband für die musikalische Umrahmung, was dazu führte, dass die Stimmung trotz einiger starker Regenschauer bestens war. Als sie dann noch Tiroler Musikstücke intonierten, kamen selbst die Nachbarn von Charles Hadley, um zuzuhören und vereinzelt auch das Tanzbein zu schwingen.

 

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