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Galizien, der Hinterhof der Monarchie

Das 1772 von Österreich annektierte Kronland Galizien bedeckte ein Viertel der Fläche der österreichischen Reichshälfte, war damit 30mal so groß wie Vorarlberg und hatte 56mal so viele Einwohner. Mit rund 11 % stellten die Juden in Galizien den höchsten Anteil an der Bevölkerung von allen Ländern der Monarchie. Sie lebten hauptsächlich in Städten und waren in nicht weniger als 252 Kultusgemeinden organisiert.
  Im 19. Jahrhundert wuchs die Armut durch ein sehr hohes Bevölkerungswachstum in dem wirtschaftlich unterentwickelten Land dramatisch an. Rund 55.000 Menschen starben jährlich an Hunger. Die Folge war eine Massenauswanderung mit dem Hauptziel Amerika. Unter den 850.000 Auswanderern allein von 1880 bis 1910 waren 236.000 Juden, das ist fast ein Drittel. Sie flohen nicht nur vor der Not, sondern auch aus Angst vor dem Übergreifen der Pogrome, die zu dieser Zeit in Rußland fast an der Tagesordnung waren.


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