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12. November 1918 bis 12. März 1938: Stationen auf dem Weg zum "Anschluß"

1. Dokument
Telegramm des österreichischen Unterstaatssekretärs Otto Bauer an den Volksbeauftragten Haase vom 13. 11. 1918

2. Dokument
Die Antwort Haases an Bauer vom 15. 11. 1918

3. Dokument
Telegramm des deutschen Botschafters in Wien an das Auswärtige Amt vom 17. 11. 1918

4. Dokument
Oberst von Haeften über das Auftreten des Deutsch-Österreichischen Gesandten auf der Reichskonferenz am 25. 11. 1918

5. Dokument
Der Einmarsch

6. Dokument
Aus der Proklamation Adolf Hitlers an das deutsche Volk

7. Dokument
Ansprache von Bundeskanzler Seyß-Inquart am 13. März 1938 in Linz beim Willkommensgruß für Hitler

8. Dokument
Rede Adolf Hitlers in Linz am 13. März 1938


Dokument 1

Telegramm des österreichischen Unterstaatssekretärs Otto Bauer an den Volksbeauftragten Haase vom 13. 11. 1918

Indem ich Sie zur Übernahme Ihres neuen Amtes in so geschichtlicher Stunde herzlichst beglückwünsche, teile ich Ihnen mit, daß die provisorische Nationalversammlung Deutsch-Österreichs einstimmig beschlossen hat, Deutsch-Österreich für eine demokratische Republik zu erklären, die ein Bestandteil der großen deutschen Republik ist und bleiben soll. Durch diesen Beschluß seiner provisorischen Vertretung hat Deutsch-Österreich seinen Willen kundgetan, sich mit den anderen deutschen Stämmen, von denen es vor 52 Jahren gewaltsam getrennt wurde, wieder zu vereinigen. Wir bitten Sie und die deutsche Regierung, diese Bestrebungen des deutschen Volkes in Österreich zu unterstützen und in direkte Verhandlungen mit uns über die Vereinigung Deutsch-Österreichs mit der deutschen Republik und über die Teilnahme an der Gesetzgebung und Verwaltung des deutschen Reiches einzutreten. Wir bitten Sie, uns Gelegenheit zu geben, uns mit Ihnen über alle Fragen der Friedensverhandlungen ins Einvernehmen zu setzen und diese Verhandlungen in engster Freundschaft miteinander zu führen. Wir bitten Sie schließlich, auch unserer schweren augenblicklichen Not Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Da sich die neuen slawischen nationalen Staaten, die aus dem Zusammenbruch Österreichs hervorgegangen sind, gegen uns vollständig absperren, leiden wir bittere Not an Kohle und Lebensmitteln. Das deutsche Volk in Österreich und insbesondere die deutschen Arbeiterklassen sind überzeugt, daß die neue Regierung der deutschen Republik uns in diesen Stunden der Not beistehen wird. Was wir brauchen, ist an zuständiger Stelle bekannt. Wir bitten Sie, Ihren Einfluß dafür einzusetzen, daß wir die unentbehrliche Aushilfe an Kohle und Lebensmitteln rasch und schnell bekommen. Ich hoffe, daß die alten freundschaftlichen und parteigenössischen Beziehungen, die uns verbinden, es uns erleichtern werden, die engste und dauernde Verbindung zwischen Deutschland und Deutsch-Österreich herzustellen.

Mit herzlichen Grüßen Otto Bauer

Wolffs Telegraphisches Büro, 14. 11. 1918. 


Dokument 2

Die Antwort Haases an Bauer vom 15. 11. 1918

Ihre Glückwünsche erwidere ich namens des Rates der Volksbeauftragten der deutschen Republik auf das wärmste. In Erinnerung an unsere freundschaftlichen und parteigenössischen Beziehungen ist es mir eine besondere Freude, daß wir berufen sind, an leitender Stelle für das Wohl des deutschen Volkes zu wirken. Der Rat der Volksbeauftragten ist gern bereit, mit Ihnen alle Fragen der Friedensverhandlungen zu erörtern und diese Verhandlungen in engster Freundschaft mit Ihnen zu führen. Wir erwarten zu diesem Zweck Vertreter von Deutsch-Österreich in Berlin. Wir empfinden die Not unserer Brüder in Deutsch-Österreich aufs schmerzlichste. Wir brauchen nicht zu versichern, daß wir den besten Willen haben, ihnen zu helfen. Wir werden sofort an zuständiger Stelle festzustellen suchen, ob und in welcher Weise dies möglich ist.

Die Freiheit, 17. 11. 1918, Nr. 5. 


Dokument 3

Telegramm des deutschen Botschafters in Wien an das Auswärtige Amt vom 17. 11. 1918

Die Antwort der deutschen Regierung auf Telegramm des Dr. Bauer hat hier enttäuscht, da die Anschlußfrage nicht erwähnt wurde. Schwarz-Gelbe, die zielbewußt arbeiten, sollen darauf hinweisen, man sei in Deutschland nicht willkommen. Hiesige Presse aller Parteien zurückhaltend, bespricht Antwort fast gar nicht. Anschlußerklärung war übereilt. Ich hatte vergeblich gewarnt und vorgeschlagen, die Frage der Entscheidung der Konstituante vorzubehalten, aber die Sozialdemokraten waren nicht zu halten, während die Nationalen die Bedenken zwar einsahen, aber nicht wagten, bei Abstimmung zu widersprechen. Halte eine gewisse Zurückhaltung unsererseits für richtige Politik, darf aber zur Erwägung stellen, ob nicht unsere Presse das Thema des Anschlusses freundlich besprechen könnte, was zu nichts binden, unsere hiesigen so leicht verzagten Freunde aber ermutigen und Wühlarbeit der Klerikalen abschwächen würde.

Wedel

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, Österreich, Nr. 95, Bd. 25. 


Dokument 4

Oberst von Haeften über das Auftreten des Deutsch-Österreichischen Gesandten auf der Reichskonferenz am 25. 11. 1918

Den politischen Höhepunkt der Konferenz bildete zweifellos das Auftreten des österreichischen Gesandten Dr. Ludo Hartmann, der unaufgefordert bald nach Beginn der Versammlung erschien und im Anschluß an Eberts Begrüßungsworte die Bitte der neuen sozialistischen österreichischen Regierung übermittelte, den neuen Staat Österreich als Glied der neuen deutschen Republik in das einige Deutsche Reich aufzunehmen. "Als Vertreter des österreichischen Volkes strecke ich dem deutschen Volke die Bruderhand entgegen mit der Bitte einzuschlagen."
Sofort erhob Staatsekretär Dr. Solf hiergegen Einspruch und warnte davor, durch einen solchen Schritt den späteren Friedensverhandlungen vorzugreifen und so den dringend benötigten baldigen Frieden zu gefährden. Eine solche, von Deutschland einseitig herbeigeführte Regelung der österreichischen Frage würde unter keinen Umständen die Zustimmung der Entente finden und zweifellos ein großes Erschwernis für den Frieden bedeuten. Als Staatssekretär des Äußeren könne er hierfür die Verantwortung nicht übernehmen.
Jeder der Anwesenden, der überhaupt in der Lage war, die große geschichtliche Bedeutung des Hartmann'schen Antrages zu erkennen, fühlte unmittelbar, daß er einen geschichtlichen Augenblick von hohem nationalen Schwung und nationaler Bedeutung miterlebte: die großdeutsche Lösung schien endlich Wirklichkeit werden zu sollen. Das große Unglück, das über Deutschland gekommen schien, konnte eine geschichtliche Deutung erhalten. Um so enttäuschender wirkten die Solf'schen Worte, die bar jeder nationalen Erhebung in ihrer nüchternen Geschäftsmäßigkeit wie ein kalter Wasserstrahl wirkten. Jetzt kam alles auf Eberts Haltung an. Aber ähnlich wie in den Tagen der Abdankungsfrage auf den Prinzen Max, so sollte sich auch jetzt der Solf'sche Defaitismus auf Ebert auswirken. Anfänglich schien er zustimmen zu wollen, aber Solfs Worte machten ihn nur zu bald schwankend. Er schloß sich der ablehnenden Haltung Solfs an und wies die dargebotene Bruderhand zurück. Damit hatte dieser geschichtlich bedeutsame Vorgang, der geeignet war, die Konferenz aus dem geistigen Tiefstand ihres bisherigen Verlaufes zu geschichtlicher Höhe zu erheben und zugleich dem Weltkrieg einen geschichtlichen Sinn für Deutschland gegeben hätte, ein klägliches Ende gefunden.
Gewiß war es außer jedem Zweifel, daß die Vereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reiche auf der späteren Friedenskonferenz keinesfalls die Zustimmung Frankreichs gefunden haben würde. Aber ebenso fraglich erscheint es, ob auch die Vereinigten Staaten und England, wenn dieses bedeutsame Problem durch die Initiative beider Völker einmal eine solche Lösung gefunden hatte, aus Rücksicht auf die öffentliche Meinung in ihren Ländern nachträglich dagegen Einspruch gewagt haben würden. Aber selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, so wäre der völker- und staatsrechtlich erfolgte Zusammenschluß aller deutschen Völker in Europa, wenn er einmal, wenn auch nur für kurze Zeit, geschichtliche Tatsache war, für alle Zeit auf jede spätere österreichische Lösung von entscheidendem Einfluß gewesen, dies um so mehr, wenn diese natürliche, dem nationalen und dem rassischen Empfinden beider blutsverwandter Völker entsprechende Lösung durch Machtspruch der Feinde Deutschlands verhindert worden wäre. Das wäre zweifellos für jede endgültige Lösung nicht nur von großer psychologischer, sondern auch von völkerverbindender Bedeutung gewesen.

Militärarchiv Koblenz, Nachlaß Haeften, unveröffentlichte Erinnerungen. 


Dokument 5

Der Einmarsch

a) Telephonische Anweisung von Generalfeldmarschall Göring an Staatssekretär Keppler in Wien, 11. 3. 1938, 20.48 Uhr

Göring: ". . . Nun passen Sie auf: die Hauptsache ist, daß sich jetzt Inquart der ganzen Regierung bemächtigt, Rundfunk besetzt hält . . . Nun passen Sie auf:
Folgendes Telegramm soll der Seyß-Inquart hersenden: Schreiben Sie es auf: Die provisorische österreichische Regierung, die nach der Demission der Regierung Schuschnigg ihre Aufgabe darin sieht, Ruhe und Ordnung in Österreich wieder herzustellen, richtet an die deutsche Regierung die dringende Bitte, sie in ihrer Aufgabe zu unterstützen und ihr zu helfen, Blutvergießen zu verhindern. Zu diesem Zweck bittet sie die deutsche Regierung um baldmöglichste Entsendung deutscher Truppen.(1)
Keppler: "Also es marschieren die SA und SS durch die Straßen; es ist aber sehr ruhig . . ."
Göring: "Also passen Sie auf: Die Grenzen muß er besetzen lassen, damit die da nicht mit dem Vermögen abschieben."
Keppler: "Jawohl!"
Göring: "Und dann, vor allen Dingen führt er ja jetzt auch die Außenpolitik."
Keppler: "Ja, da haben wir noch niemand."
Göring: "Ja, das ist ja egal. Die muß jetzt der Seyß-Inquart führen, und der muß jetzt ein paar Leute berufen. Er soll die Leute berufen, die wir ihm vorgeschlagen haben. Er soll jetzt eine provisorische Regierung bilden. Es ist ganz egal, was der Bundespräsident sagt."
Keppler: "Ja, die tun ja auch nichts!"
Göring: "Nein, nein, soll jetzt die Regierung bilden, wie er sie vorgehabt hat und das dem Ausland mitteilen."
Keppler: "Ja!"
Göring: "Er ist ja der einzige, der noch Gewalt in Österreich hat. . . . Also unsere Truppen überschreiten heute die Grenze."
Keppler: "Ja!"
Göring: "Gut! Und das Telegramm möchte er möglichst bald schicken. . . . Also bitte, legen Sie ihm das Telegramm vor und sagen Sie ihm, er braucht das Telegramm ja gar nicht zu schicken, er braucht nur zu sagen: Einverstanden . . .! Rufen Sie mich zu diesem Zweck an, entweder beim Führer oder bei mir. Also macht es gut! Heil Hitler!"

b) Ferngespräch zwischen Generalmajor Bodenschatz und Staatssekretär Keppler, 11. März 1938, 21.00 Uhr

Bodenschatz: "Ich brauche dringend das Telegramm!"
Keppler: "Sagen Sie dem Generalfeldmarschall, daß Seyß-Inquart einverstanden wäre!"
Bodenschatz: "Das ist hervorragend. Ich danken Ihnen! . . . Also Seyß-Inquart ist einverstanden?"
Keppler: "Jawohl!"

 (1) Diesen Text veröffentlichte die deutsche Presse am 12. 3. 1938 mit der Behauptung, Seyß-Inquart habe von sich aus das Telegramm abgeschickt.

Ursachen und Folgen. Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart. Eine Urkunden- und Dokumentensammlung zur Zeitgeschichte, hrsg. und bearbeitet von Herbert Michaelis und Ernst Schraepler, IX, Berlin o.J., S. 652 f. 


Dokument 6

Aus der Proklamation Adolf Hitlers an das deutsche Volk

Berlin, den 13. März 1938.

 [...] Als in Deutschland die Nation dank dem Siege der nationalsozialistischen Idee wieder den Weg zu dem stolzen Selbstbewußtsein eines großen Volkes fand, begann in Österreich eine neue Leidenszeit bitterster Prüfungen. Ein Regime, dem jeder legale Auftrag fehlte, versuchte, seine von der überwältigenden Mehrheit des österreichischen Volkes abgelehnte Existenz durch brutalste Mittel des Terrors, der körperlichen und wirtschaftlichen Züchtigung und Vernichtung aufrechtzuerhalten. So konnten wir es als großes Volk erleben, daß mehr als sechs Millionen Menschen unserer eigenen Herkunft von einer ziffernmäßig kleinen Minorität unterdrückt wurden, die es einfach verstanden hatte, sich in den Besitz der hierzu notwendigen Machtmittel zu bringen. Der politischen Entrechtung und Knebelung entsprach ein wirtschaftlicher Verfall, der in furchtbarem Gegensatz stand zur Blüte des neuen Lebens in Deutschland.

Wer konnte es diesen unglücklichen Volksgenossen verdenken, daß sie ihre Blicke sehnsüchtig nach dem Reiche richteten? Nach jenem Deutschland, mit dem ihre Vorfahren durch so viele Jahrhunderte verbunden waren, mit dem sie einst im schwersten Krieg aller Zeiten Schulter an Schulter fochten, dessen Kultur ihre Kultur war, zu der sie selbst auf so vielen Gebieten höchste eigene Werte beigesteuert hatten?

Diese Gesinnung unterdrücken hieß nichts anderes, als Hunderttausende von Menschen zu tiefstem Seelenleid verdammen.

Allein, wenn vor Jahren dieses Leid noch geduldig ertragen wurde, dann war mit dem steigenden Ansehen des Reiches der Wille, die Unterdrückung zu beseitigen, immer heftiger geworden. [...]

Das Deutsche Reich duldet es aber nicht, daß in diesem Gebiet von jetzt an noch Deutsche verfolgt werden wegen ihrer Zugehörigkeit zu unserer Nation oder ihres Bekenntnisses zu bestimmten Auffassungen. Es will Ruhe und Ordnung. Ich habe mich daher entschlossen, den Millionen Deutschen in Österreich nunmehr die Hilfe des Reiches zur Verfügung zu stellen. Seit heute morgen marschieren über alle Grenzen Deutsch-Österreichs die Soldaten der deutschen Wehrmacht!

Panzertruppen, Infanterie-Divisionen und die SS-Verbände auf der Erde und die deutsche Luftwaffe im blauen Himmel werden - selbst gerufen von der neuen nationalsozialistischen Regierung in Wien - der Garant dafür sein, daß dem österreichischen Volk nunmehr endlich in kürzester Frist die Möglichkeit geboten wird, durch eine wirkliche Volksabstimmung seine Zukunft und damit sein Schicksal selbst zu gestalten. Hinter diesen Verbänden aber steht der Wille und die Entschlossenheit der ganzen deutschen Nation!

Ich selbst als Führer und Kanzler des deutschen Volkes werde glücklich sein, nunmehr wieder als Deutscher und freier Bürger jenes Land betreten zu können, das auch meine Heimat ist.

Die Welt aber soll sich überzeugen, daß das deutsche Volk in Österreich in diesen Tagen Stunden seligster Freude und Ergriffenheit erlebt. Es sieht in den zu Hilfe gekommenen Brüdern die Retter aus tiefster Not!

Es lebe das nationalsozialistische Deutsche Reich! Es lebe das nationalsozialistische Deutsch-Österreich!

Adolf Hitler

Ursachen und Folgen, XI, S. 659. 


Dokument 7

Ansprache von Bundeskanzler Seyß-Inquart am 13. März 1938 in Linz beim Willkommensgruß für Hitler

Mein Führer! In einem für das deutsche Volk und in seinen Fernwirkungen für die Gestaltung der europäischen Geschichte bedeutsamen Augenblick begrüße ich Sie und mit mir die ganze Heimat, mein Führer und Reichskanzler, zum ersten Male wieder in Österreich. Die Zeit ist da, in der trotz Friedensdiktat, Zwang, Mißgunst und Unverstand einer ganzen Welt endgültig Deutsch zu Deutsch gefunden hat. Heute steht das deutsche Volk einmütig und endgültig zusammen, um jeden Kampf und jedes Leid als ein Volk zu bestehen. Der Weg war schwer, hart und opfervoll. Er führte über die erschütterndste Niederlage des deutschen Volkes, aber gerade aus ihr erwuchs die große herrliche Idee der unteilbaren Schicksalsgemeinschaft, das Bewußtsein des einen lebendigen Volkes, die Idee des Nationalsozialismus! Sie, mein Führer, haben Volksnot und Volksleid als Sohn dieser Grenzmark erfahren. Aus diesem Wissen erwuchs in Ihnen der große Gedanke, alles einzusetzen, um das deutsche Volk aus dieser seiner schwersten Niederlage herauszuführen. Sie haben es heraufgeführt! Sie sind der Führer der deutschen Nation im Kampf um Ehre, Freiheit und Recht! Jetzt haben wir Österreicher uns für alle Zeit frei und offen, stolz und unabhängig zu dieser Führung bekannt, indem wir zugleich in feierlicher Weise den Artikel 88 des Friedensvertrages als unwirksam erklären!

Des Reiches gewaltige Wehr rückt unter dem Jubel Österreichs in unser Land ein. Österreichs Soldaten begrüßen deutsche Graue, nicht uns zum Trutz, sondern zur klaren, endgültigen Bestätigung, daß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit angetreten ist, um deutsches Recht vor aller Welt zu sichern und für alle Zeiten zu schützen! Das volksdeutsche Reich der Ordnung, des Friedens und der Freiheit der Völker ist unser Ziel, und wir stehen an der Schwelle seines Anbruches, und Adolf Hitler ist sein Führer!

Mein Führer! Wir Österreicher danken Ihnen! Ich kann nur schlicht und als einfacher Mann, aber aus dem Herzen von Millionen Österreichern sagen: Wir danken Ihnen! Wir haben immer mit Ihnen gekämpft in der Bestimmung und Haltung, die uns in dieser Grenzmark zukommt, ausdauernd bis zur äußersten Duldung. Ich glaube, wir haben bis zuletzt einen guten Kampf geführt. Jetzt aber grüßen wir Sie mit dem Jubel aller deutschen Herzen. Heil mein Führer!

Ursachen und Folgen, XI, S. 660 f. 


Dokument 8

Rede Adolf Hitlers in Linz am 13. März 1938

Deutsche, deutsche Volksgenossen und Genossinnen, Herr Bundeskanzler! Ich danke Ihnen für Ihre Begrüßungsworte: Ich danke aber vor allem Euch, die Ihr hier angetreten seid und die Ihr Zeugnis ablegt dafür, daß es nicht der Wille und der Wunsch einiger weniger ist, dieses große volksdeutsche Reich zu begründen, sondern daß es der Wunsch und Wille des deutschen Volkes ist. Möchten doch an diesem Abend hier einige unserer bekannten internationalen Wahrheitsforscher die Wirklichkeit nicht nur sehen, sondern später auch zugeben. Als ich einst aus dieser Stadt auszog, trug ich in mir genau dasselbe gläubige Bekenntnis, das mich heute erfüllt. Ermessen Sie meine innere Ergriffenheit, nach so langen Jahren dieses gläubige Bekenntnis in Erfüllung gebracht zu haben.

Wenn die Vorsehung mich einst aus dieser Stadt heraus zur Führung des Reiches berief, dann muß sie mir damit einen Auftrag erteilt haben, und es kann nur ein Auftrag gewesen sein, meine teure Heimat dem deutschen Reich wiederzugeben. Ich habe an diesen Auftrag geglaubt, habe für ihn gelebt und gekämpft, und ich glaube, ich habe ihn jetzt erfüllt. Ihr alle seid Zeugen und Bürgen dafür. Ich weiß nicht, an welchem Tage Ihr gerufen werdet, ich hoffe, es ist kein ferner. Dann habt Ihr einzustehen mit Eurem eigenen Bekenntnis, und ich glaube, daß ich vor dem ganzen deutschen Volk dann mit Stolz auf meine Heimat werde hinweisen können. Es muß dieses Ergebnis dann der Welt beweisen, daß jeder weitere Versuch, dieses Volk zu zerreißen, ein vergeblicher sein wird.

So, wie Ihr dann verpflichtet sein werdet, für diese deutsche Zukunft Euren Beitrag zu geben, so ist ganz Deutschland bereit, auch seinen Beitrag zu leisten, und es leistet ihn schon am heutigen Tage. Sehen Sie in den deutschen Soldaten, die aus allen Gauen des Reiches in diesen Stunden einmarschieren, opferbereite und opferwillige Kämpfer für des ganzen großen deutschen Volkes Einheit, für des Reiches Macht, für seine Größe und für seine Herrlichkeit jetzt und immerdar.

Deutschland Sieg Heil!

Ursachen und Folgen, XI, S. 661.