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20.6.1959: Otto Winzer (Genf) an Walter Ulbricht


20.6.1959: Otto Winzer (Genf) an Walter Ulbricht

In persönlichem Gespräch mit Gromyko ging Lloyd auf gesamtdeutsches Komitee ein. Westen könne DDR nicht anerkennen, besondere Lage in Deutschland. Vereinbarung notwendig, aber keine Parität, da Bevölkerungszahl unterschiedlich.
Nach Gromykos Gegenargumenten erklärte Lloyd, Fragen sollen nicht durch Abstimmung entschieden werden, jede Seite eine Stimme, also politische Parität. Proportionale Beschickung notwendig, um Gesicht zu wahren.
Auf Gromykos Frage, ob Konferenz solche Empfehlung geben soll, erklärte Lloyd, Stellvertreter der vier Außenminister sollen deutschen Beratern Verhandlungen empfehlen nicht nur für Dauer Konferenz, aber sollen den Außenministern Bericht erstatten.
Ersatz für gesamtdeutsches Komitee.
Lloyd betonte, dies seien seine Gedanken, die mit seinen Kollegen nicht abgestimmt sind. Herder zeigte im Privatgespräch keine Elastizität.
Gromyko schätzte dann Konferenz nicht schlecht, eher günstig ein.

  1. Westmächte fühlen, daß ihre Position schwach ist und daß sie schließlich Westberlin verlassen müssen.
    Frage, in welcher Frist und welcher Form.
    USA klammern sich an Besatzungsrechte, weil sie fürchten alle Positionen in Europa zu verlieren.
    Engländer wollen aushandeln und Gesicht wahren.
  2. Notwendigkeit Änderung Status Westberlin anerkannt.
    Zu einigen Fragen hat Westen schon nachgeben müssen:
    Truppenfrage, Wühlarbeit und deutsches Personal.
    Lloyd und Murville gaben privat De-facto-Anerkennung der DDR zu.

Winzer

(SAPMO-BArch, DY 30 NL90/464)