Panel 5: Gedächtnistransfers

Hanna Engl, Anna Knollseisen, Pia Luisa Lechner, Jasmin Robatscher, Verena Telser
Panel 5

Panel 5: Gedächtnistransfers – Geschichtsbilder in Ost- und Südosteuropa

Donnerstag, 16. April 2020, 13.30 bis 15.00 Uhr, Virtueller Konferenzraum 1
Chair: Rainer Gries (Wien)

Julia Anna Schranz (Wien): Geteilte Geschichte. Erinnerungen an Krieg und Flucht im Kontext internationaler Jugendaustauschprojekte in Südosteuropa

Alexandra Wachter (Wien): Jubiläen in Zeiten des Krieges (Film „de fac-to“)

Abstracts

 

Kommentare

Panel 5 beschäftigte sich mit Gedächtnistransfers und Geschichtsbildern in Ost- und Südosteuropa und wurde moderiert von Rainer Gries. Die erste Referentin, Julia Anna Schranz, machte vor allem von der Zeitgeschichte-Methode Oral History Gebrauch und arbeitete beispielsweise mit Erinnerungskulturen in Nachfolgegesellschaften Jugoslawiens. Der zweite Vortrag von Alexandra Wachter behandelte den Film „de fac-to“, welcher Erinnerungskulturen der Ukraine thematisierte und aufzeigte, dass sich Narrative über bestimmte Gegebenheiten in der Vergangenheit überschneiden, sich aber auch vollkommen voneinander unterscheiden können.

Besonders relevant für mich, mein derzeitiges Dasein als Geschichtestudentin, aber auch als zukünftige Lehrperson war der erste Vortrag des Panels. Vor allem die interaktive Arbeit von Julia Anna Schranz in den Jugendaustauschprojekten, die ein Bewusstsein darüber schaffen, dass jedes Individuum unterschiedliche Erinnerungen an dieselben Geschehnisse und Gegebenheiten mitbringt, stellt eine sehr wertvolle Erkenntnis dar. Derartige Projekte eignen sich gut, um geschichtsdidaktische Prinzipien wie Multiperspektivität und Subjektorientierung bzw. Lebensweltbezug im Geschichtsunterricht zu berücksichtigen und sinnvoll einzubauen. Die Arbeit mit Oral History-Beiträgen wie diesen ermöglicht es Lehrpersonen, die von der Vortragenden erwähnten komplexen Erinnerungslandschaften aufzuzeigen und die Schülerinnen und Schüler für die Tatsache zu sensibilisieren, dass die Erinnerung einer Person auch immer sozial bedingt ist und davon abhängt, welcher sozialen Gruppe man angehört und welches Umfeld einen umgibt. Die Schülerinnen und Schüler lernen so, wie das didaktische Prinzip der Multiperspektivität auch verlangt, die Ereignisse der Vergangenheit aus verschiedenen sozialen Sichtweisen zu rekonstruieren. Anhand der Zitate, die von Schranz in die Präsentation eingebaut wurden, gelang es ihr, dies zu veranschaulichen. Es zeigte sich, dass abhängig davon, welcher sozialen Gruppe die interviewten Personen angehörten, der Krieg auf unterschiedliche Art und Weise bewertet und wahrgenommen wurde. Außerdem wurde im Zuge der Präsentation betont, dass die Wahrnehmung von Gegebenheiten davon abhängt, ob der oder die Betroffene der Mehrheits- oder Minderheitsgesellschaft angehört. Es wurde darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Erinnerungsgemeinschaften in den Projekten aufeinandertreffen. Diese Tatsache kann wiederum für den Geschichtsunterricht vor allem dann wertvoll sein, wenn es darum geht, an der Subjektorientierung der Lernenden zu arbeiten. Jeder/Jede nimmt die Ereignisse unterschiedlich wahr, somit kann ein Blick auf subjektive Erfahrungen und Überlieferungen geworfen werden. Diese Unterschiede können Menschen miteinander verbinden, sie aber auch voneinander trennen. Das Bewusstsein über die variierende Geschichtsperzeption eines Historikers/einer Historikerin, einer Geschichtelehrperson, eines Geschichtestudenten oder einer -studentin aber auch eines/einer Lernenden kann durch Projekte und Beispiele wie diesen geschärft werden.

Das Zusammentreffen in den Communities trägt dazu bei, dass eine vielfältige Erinnerungsgemeinschaft entsteht, was sehr gewinnbringend für die Vergangenheitsaufbereitung sein kann. Eigene Geschichtsbilder werden dadurch in Frage gestellt und erweitert.

(Hanna Engl)

 

Der erste Vortrag von Panel 5 des 13. bzw. 1. Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetags 2020 wurde gehalten von Julia Anna Schranz, Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte an der Uni Wien und am Projekt „The Youth in the Balkans and their Cultures of Communication, Non-Communication, and their Notions of Reconciliation“, und umfasste eine Reihe von Jugendaustauschprojekten, welche unter dem Titel „Geteilte Geschichte, Erinnerungen an Krieg und Flucht im Kontext internationaler Jugendaustauschprojekte in Südosteuropa“ zusammengefasst sind.

Jugendaustauschprojekte in Südosteuropa werden vom „Regional Youth Cooperation Office“ (RYCO) koordiniert, welches als institutioneller Mechanismus das Ziel verfolgt, Unterstützungsmaßnahmen und Möglichkeiten zur Förderung von Versöhnung, Mobilität, Vielfalt, demokratischer Werte, Beteiligung und aktiver Staatsbürgerschaft in einem integrativen Sinn auf europäischer Ebene zu schaffen. Anhand von Interviews wird Jugendlichen aus Konfliktgebieten der zugehörigen Vertragsstaaten (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien) die Möglichkeit geboten, traumatische Erlebnisse und Erinnerungen zu erzählen und mit Hilfe sozialer Projekte wie Sport-, Musik- und Tanzveranstaltungen, Workshops zu Geschichte und Menschenrechte uvm. im Austausch mit anderen Jugendlichen aus Konfliktgebieten aufzuarbeiten.

Dabei stehen für die Durchführung dieser Projekte zwei Grundfragen im Raum:

  1. Welche Erinnerungen und Geschichtsbilder bringen Jugendliche mit?
  2. Was passiert, wenn die unterschiedlichsten Geschichten der Jugendlichen in den Projekten aufeinandertreffen?

Für die InitiatorInnen spielt der Wahrheitsgehalt der Geschichten eine geringere Rolle als die Komplexität dieser. Erinnerungen werden von unterschiedlichsten Faktoren bedingt, wie soziale Gruppen und Erinnerungsgemeinschaften. Eine Erinnerung unterliegt der Differenzierung ihres Ursprungs, da diese aus dem Familiengedächtnis (durch Erzählungen von ZeitzeugInnen) oder aus dem Gedächtnis nationaler oder ethnischer Gruppen entstehen kann und von individuellen und subjektiven Werten, Überzeugungen und Ansichten geprägt ist. Jede/r ist Teil mehrerer Erinnerungsgruppen.

Kernessenz dieser Projektreihe ist die Reflexion und Analyse von Erinnerungen und Erinnerungsgemeinschaften und dem daraus folgenden Ergebnis, dass Erinnerungen sehr subjektiv und manipulierbar sind. Geschichts- und Erinnerungsmotive sind nicht immer deckungsgleich, da Erinnerungen affektiv beladen sind. Erzählungen von ZeitzeugInnen sind nicht immer ohne jeden Vorbehalt anzunehmen, da ein geschichtliches Ereignis in mehreren Erinnerungsvorgängen sehr unterschiedlich ausfallen kann: Oft werden traumatische Erlebnisse verdrängt, ZeitzeugInnen wollen nicht immer wissen, was wirklich passiert ist, da bestimmte Ereignisse zu emotional belastend sind.

Das Ziel dieser Jugendaustauschprojekte ist jedoch die Erinnerungsaufarbeitung von Krieg, Gewalt und Flucht. Diese Projekte bieten Räume, in denen sich die TeilnehmerInnen sicher genug fühlen, um ihre Erinnerungen mit Gleichgesinnten zu teilen, um Verständnis und Anteilnahme zu erfahren und um einen Versöhnungsprozess zu durchlaufen, indem Erlebnisse und Erinnerungen verarbeitet werden.

Für den schulischen Kontext bieten sich Oral-History-Erfahrungen als Vermittlungsobjekt für Schülerinnen und Schüler an, die sich oft nur schwer die Lebensumstände und Erfahrungen von Zivilisten in Kriegs- und Konfliktgebieten vorstellen können. Migration und Integration spielen besonders in Europa in den letzten Jahren eine sehr zentrale Rolle. Umso wichtiger ist es, Schülerinnen und Schülern die Schicksale von MigrantInnen zu vermitteln, nicht um Mitleid zu erzeugen, sondern um Jugendliche zu toleranten Menschen zu erziehen und um das Verständnis zu fördern, dass Fremdenhass, Ausgrenzung und Gewalt keine Möglichkeiten sind, um Konflikte zu lösen.

Der Austausch und das Teilen von ähnlichen oder auch sehr unterschiedlichen Erinnerungen und Geschichtsbildern sollen Schülerinnen und Schüler zur Reflexion anleiten, um mehr Verständnis für geschichtliche Ereignisse zu entwickeln.

(Anna Knollseisen)

 

Am ersten Tag des 13. bzw. 1. Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetags 2020 wurde in Panel 5 über die Gedächtnistransfers und die unterschiedlichen Erinnerungskulturen in Ost- und Südosteuropa referiert. Dabei stellte einerseits Julia Anna Schranz, Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien, die Ergebnisse des Projektes „Geteilte Geschichte. Erinnerungen an Krieg und Flucht im Kontext internationaler Jugendaustauschprojekte in Südosteuropa“ vor. Andererseits gab die Historikerin Alexandra Wachter in ihrem Vortrag Einblick in ihren Film „de fac-to“, welcher als Teil eines Forschungsprojektes mit ihrer Kollegin Ekaterina Shapiro-Obermair in der westukrainischen Stadt Lwiw entstand.

Einleitend beschrieb Schranz, in welchem Rahmen die Interviews mit den Jugendlichen durchgeführt wurden. RYCO (Regional Youth Cooperation Office) ist ein Jugendwerk der Westbalkan-Staaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien, welches mit und vor allem für Jugendliche gegründet wurde. Ziel der Projekte ist es, die Beziehungen zwischen den jungen Menschen der gesamten Region zu festigen. Weiters strebt es an, die durch die jüngsten Konflikte entstandenen Spaltungen zu überwinden und durch vermehrten Austausch zwischen den jungen Generationen die Voraussetzungen für Aussöhnung, Vertrauen, Dialog und Zusammenarbeit zu schaffen.

Die Interviews wurden hauptsächlich mit Teilnehmer*innen durchgeführt, welche zwischen 1980 und 2000 geboren wurden. Der Fokus lag somit auf den Kriegen der 1990er Jahre, welche die jungen Menschen verbindet und zugleich trennt. Des Weiteren wurde sich mit der Frage auseinandergesetzt, welche Erinnerungen und Bilder die Jugendlichen zu den Projekten mitbringen. Dabei war die Bedeutung der einzelnen Erinnerungen wichtiger als der eigentliche Wahrheitsgehalt. Vor allem die Familie war und ist als Erinnerungsgemeinschaft sehr bedeutend. Geschichten der Vorfahren werden weitergegeben und geraten somit nicht in Vergessenheit. Auch kam zum Vorschein, dass Jugendliche über die Vergangenheit sprechen wollen, da es für ihre Zukunft entscheidend ist. Dafür muss aber ein Raum des Vertrauens entstehen, denn die Angst, ein negatives Selbst- bzw. Fremdbild hinsichtlich des Opfer- und Täterstatus von sich zu erschaffen, war bei allen Jugendlichen groß.  

Als zukünftige Lehrpersonen im Fach Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung sollten wir uns bewusst darüber sein, dass Kinder und Jugendliche bereits mit einem kommunikativen Gedächtnis aus der familiären Erinnerungsgemeinschaft in den Unterricht kommen. Somit hat jeder einzelne Schüler und jede einzelne Schülerin einen anderen Zugang bzw. Bezug zur Geschichte. Dies stellt uns zwar vor Herausforderungen, jedoch bietet es auch die Gelegenheit, sich darüber auszutauschen. Junge Menschen sollten die Möglichkeit erhalten, die Erfahrung zu machen, dass bestimmte Erinnerungen für ihre Ziele, ihr Verhalten und ihre Identität relevant sind. Auch die Arbeit am und mit dem kollektiven Gedächtnis soll Wege von einer getrennten zu einer gemeinsamen Erinnerung schaffen, bis hin zu einem kollektiven Gedenken.

(Pia Luisa Lechner)

 

Chair des fünften Panels „Gedächtnistransfers – Geschichtsbilder in Ost- und Südosteuropa“ des 13. bzw. 1. Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetags 2020 war Rainer Gries. Die erste Vortragende Julia Anna Schranz ging genauer auf das Thema „Geteilte Geschichte. Erinnerungen an Krieg und Flucht im Kontext internationaler Jugendaustauschprojekte in Südosteuropa“ ein. Alexandra Wachter hingegen zeigte den Dokumentarfilm „de fac-to“ und erläuterte dabei die Erinnerungskultur in der Ukraine bzw. der Stadt Lwiw (Lemberg).

Im Folgenden möchte ich näher auf den Aspekt der Erinnerungskultur von Alexandra Wachter eingehen. Sie erörterte anhand des Films, wie die Menschen in Lwiw versuchen, sich an ihre Geschichte zu erinnern, und inwiefern Gedenkfreiern durchgeführt und Denkmäler errichtet wurden, damit die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerate. Außerdem ging es darum, welche Unterschiede es beim Gedenken der verschiedenen Gruppierungen gibt. Dabei faszinierend war die Rolle der Denkmäler in der Gesellschaft und deren Geschichte. Denkmälern werden zur Aufarbeitung der Vergangenheit eine besondere Rolle zugeschrieben, auch im Rahmen des Geschichtsunterrichts an Schulen. Als Lehramtsstudentin habe ich besonders den Unterricht mit Jugendlichen im Hinterkopf. Denkmäler können einen Zugang zur Geschichte eröffnen und das Tor zur kritischen Reflexion sein. Zudem hängen Denkmäler immer mit politischen Taten und somit auch mit politischen Diskussionen zusammen. Sie ermöglichen gleichsam, die Geschichte greifbar zu machen und dadurch in die Vergangenheit einzutauchen. Neben Denkmälern machen auch verschiedene geschichtliche Museen die Vergangenheit nahbar. Eine weitere Erkenntnis, die sich mir aus dem Vortrag von Frau Wachter ergab, war, dass man immer hinter die Kulissen eines Museums schauen sollte. Im Fall von Lwiw stellten sich die Fragen, wie werden bestimmte Ereignisse dargestellt, welche Perspektiven werden gezeigt und inwieweit sind die verschiedenen Gruppierungen vertreten. Die SchülerInnen können auch durch das kritische Hinterfragen von Ausstellungen und Museen Dinge erfahrbar machen, beispielsweise weshalb eine museale Institution genau diese Perspektiven zeigt, oder warum diese bestimmte Dinge ausstellt und andere nicht.

Mir hat der Vortrag von Frau Wachter aufgezeigt wie greifbar Geschichte sein kann und wie real vergangene Dinge auch heute noch sind. Es ist wichtig, dass man das Vergangene nicht vergisst, es den Kindern weitergeben kann und daraus lernt. Diese Dinge rücken im Unterricht oft in den Hintergrund, weshalb ich diesen Vortrag besonders gelungen finde, da er vor allem diese, für manche Menschen unwichtigen Dinge in den Vordergrund stellte.

(Jasmin Robatscher)

 

Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen im April 2020 in nahezu allen europäischen Staaten, bedingt durch die COVID-19-Pandemie, transformierte das Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck den 13. Österreichischen Zeitgeschichtetag 2020 in den 1. Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetag, welcher sich über drei Tage erstreckte.

Unter dem Titel Gedächtnistransfers – Geschichtsbilder in Ost-und Südosteuropa widmeten sich Julia Anna Schranz (Wien) und Alexandra Wachter (Wien) im 5. Panel unter der Moderation von Rainer Gries (Wien) dem inhaltlichen Schwerpunkt verschiedener Geschichtsnarrative bzw. Erinnerungskulturen, welche häufig in Nachkriegsgesellschaften aufeinandertreffen und dabei sowohl übereinstimmen als auch weit voneinander abweichen oder sich sogar gänzlich widersprechen können. Am Beispiel der beiden Länder Jugoslawien und Ukraine präsentierten die beiden Referentinnen jeweils sogenannte Clashs von unterschiedlichen Erinnerungskulturen.

Hierbei erscheinen insbesondere die Ausführungen zu den Erinnerungslandschaften von Julia Anna Schranz wesentlich. Diese Erinnerungslandschaften seien nämlich überaus komplex und vielschichtig – alle Erinnerungen und Bilder, welche Menschen an historische Geschehnisse wie etwa Flucht oder Krieg haben, seien sozial geprägt und bedingt durch die Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen und Milieus. So betrachtete die Referentin beispielsweise Freunde oder Familie als Erinnerungsgemeinschaften, in denen gruppenspezifisch die Geschichte der eigenen Familie, aber auch die der Vorfahren weitergegeben werde. Hinzu komme das medial vermittelte nationale – oder kollektive – Gedächtnis, welches die jeweiligen bereits vorhandenen Geschichtsbilder beeinflusse.

Als zukünftige Lehrperson scheinen diese eben genannten Überlegungen zu den unterschiedlichen Erinnerungsgemeinschaften bzw. Geschichtsnarrativen überaus wesentlich für den Geschichtsunterricht zu sein. Auch innerhalb der Klassen treffen nämlich Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Herkunft und Migrationshintergrund sowie verschiedener familiärer Verhältnisse und damit auch Vorgeschichten aufeinander. Daraus resultieren die voneinander abweichenden Geschichtsbilder, welche eine jede Schülerin und ein jeder Schüler bereits in sich trägt und in den Unterricht mitbringt.

Umso wichtiger ist es deshalb, im Unterricht ein offenes Lern-und Gesprächsklima zu fördern, damit ein Raum entsteht, in welchem sich die Lernenden sicher fühlen, von der eigenen, aber auch ihrer Familiengeschichte oder generell ihren Ansichten und Meinungen über historische Geschehnisse zu erzählen. Durch die Förderung eines solchen Austausches in der Klasse können Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrpersonen ihre eigenen Geschichtsbilder zunehmend reflektieren, in Frage stellen und darüber hinaus sogar revidieren.

Neue Perspektiven auf gewisse historische Gegebenheiten könnten dadurch entstehen – zeitgleich würde so voneinander und miteinander gelernt werden.

(Verena Telser)

 

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