Podiumsdiskussion mit Anita Lasker-Wallfisch und Heinz Fischer | Donnerstag, 17. Oktober 2019, 18.00 Uhr | Anmeldung erforderlich
Die Gegenwart (und Zukunft) der Erinnerung. Ein Gespräch mit Dr. h.c. Anita Lasker-Wallfisch, MBE und Bundespräsident a.D. Dr. Heinz Fischer
Podiumsdiskussion
In ihrem Jubiläumsjahr ehrt die Universität Innsbruck zwei herausragende Persönlichkeiten mit dem Ehrendoktorat. Sie sind gleichzeitig ZeitzeugInnen der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
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Dr. h.c. Anita Lasker Wallfisch, MBE, 1925 in Breslau in eine assimilierte deutsch-jüdische Familie hineingeboren, ist als Überlebende des Holocaust eine wichtige öffentliche Stimme gegen das Vergessen sowie für Verständigung, Offenheit und Toleranz. Nach Zwangsarbeit und einem Fluchtversuch wurde sie 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort als Cellistin in das von Alma Rosé geleitete Frauenorchester aufgenommen. Im Oktober 1944 wurde sie in das KZ Bergen-Belsen verlegt, wo sie die grausamen Lagerbedingungen überlebte. Über Brüssel ging sie nach London, wo sie 1948 das English Chamber Orchestra mitbegründete. Erst Mitte der 1990er Jahre kam Lasker Wallfisch im Zuge einer Konzertreise wieder nach Deutschland. Kurz danach veröffentlichte sie ihre Überlebensgeschichte unter dem Titel „Inherit the Truth“ („Ihr sollt die Wahrheit erben“, 1996/1997). Seitdem hält sie regelmäßig Vorträge in Österreich und Deutschland. Anita Lasker Wallfisch ist Trägerin einer Vielzahl von Auszeichnungen (u.a. eine Ehrendoktorwürde der University of Cambridge 2011). 2016 wurde sie zum Member of the Most Excellent Order of the British Empire ernannt. 2018 hielt sie im Deutschen Bundestag die Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. In Innsbruck sprach sie 2014 am internationalen Holocaust-Gedenktag im ORF Tirol.
Bundespräsident a.D. Dr. Heinz Fischer wurde 1938 in Graz geboren, die Familie übersiedelte aber nach Wien, wo er das Humanistische Gymnasium besuchte. Heinz Fischer studierte in Wien Rechtswissenschaften, habilitierte sich an der Universität Innsbruck und erhielt 1994 den Berufstitel eines ordentlichen Universitätsprofessors. Schon während der Studienzeit war er politisch für die Sozialdemokratie tätig. Er war ab 1971 Nationalratsabgeordneter und ab 1975 SPÖ-Klubobmann im Parlament. Von 1983 bis 1987 war Fischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung. 1990 wurde er Präsident des Nationalrats, 2004 bis 2016 war er Bundespräsident der Republik Österreich. Derzeit ist er Präsident des Verbandes der Österreichischen Volkshochschulen, Präsident der Österreichisch Chinesischen Gesellschaft, Präsident des Instituts für die Wissenschaft vom Menschen, Ko-Vorsitzender des Ban Ki-moon Centres (Wien/Seoul). Heinz Fischer ist Ehrenbürger der Städte Wien und Graz.
Bilder: Büro für Öffentlichkeitsarbeit; Portraitfoto wikipedia.org
