17. Mai 1945: Die Goldreserven der Banca d’Italia in den Kavernen der Franzensfeste

Bei der Durchsuchung der Franzensfeste entdeckte eine Kompanie der 85. US-Division einen wahren Schatz. In unscheinbaren Holzkisten waren Fässer mit rund 24 Tonnen Gold gelagert.
Franzensfeste Gold
(Credit: 196th Signal Photo Co by Zube, National Archives, Washington DC, RG 111: SC-214055)

5. US-Armee, Franzensfeste, Italien. Zwei GIs sitzen auf Goldbarren im Wert von ca. 250 Millionen Dollar. Der Transfer von Franzensfeste nach Rom wurde durch das 349. Inf. Reg. durchgeführt. Die Goldbarren werden auf einen Wert von einer viertel Milliarde Dollar geschätzt. Sie wurden von den Deutschen beim Rückzug aus Rom gestohlen. Die Deutschen nutzten russische Zwangsarbeiter, um die Goldbarren zu verstauen.

Ins Visier alliierter Aufmerksamkeit geriet auch die Franzensfeste. Die Deutschen hatten die Festung offenbar als Fabrik zum Abfüllen für Granaten und Munition benutzt. So fanden sich in den Kavernen zahlreiche Waffen, Ausrüstungsgegenstände, Ersatzteile und Munitionslager. Bei der Durchsuchung der Depots entdeckte eine Kompanie der 85. US-Division beim Vormarsch Richtung Brenner am 4. Mai hinter einer Panzertür allerdings auch einen wahren Schatz. In unscheinbaren Holzkisten waren Fässer mit rund 24 Tonnen Gold gelagert.

Das Gold war Teil jener Goldreserven der Banca d’Italia, deren Abtransport aus Rom die Deutschen 1943 angeordnet hatten, offiziell, um sie vor einem Zugriff durch die Alliierten zu schützen. In zwei Transporten war das Gold noch im September nach Mailand und später in die befestigte Anlage in Franzensfeste transportiert worden, wobei auch ein Teil der Reserven der Banca d’Italia in Mailand mitging. Goldtransporte gab es danach in die Schweiz und nach Berlin. 1944 wurden die Goldreserven offiziell den Deutschen überschrieben. Gegen Kriegsende 1945 wurde das gesamte italienische Gold aus Berlin fortgeschafft, ein Teil davon in das Salzbergwerk Merkers bei Bad Salzungen. Ein kleiner Teil der Goldreserven (24 Tonnen Gold im Wert von zirka 28 Millionen Dollar) war in Franzensfeste geblieben.

Am frühen Morgen des 17. Mai begannen die Soldaten der 349. mit der Verladung der Goldfässer auf LKWs. Um 11.00 Uhr verließ schließlich ein Konvoi von 13 Lastwagen, vier bewaffneten Wagen und neun Jeeps unter strenger Bewachung Franzensfeste in Richtung Rom. Das Gold wurde in Rom der alliierten Finanzbehörde in Gewahrsam gegeben.

 

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