Der Vortrag unternimmt den Versuch, die in der gesellschaftlichen Organisation von Pflegearbeit vor sich gehenden Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Pflegenden und auf die Qualität der Dienstleistung in den Zusammenhang kapitalistischer Dynamiken zu stellen. Von entscheidender Bedeutung ist es dabei, den kapitalismuskritischen Blick auf den gesamten Bereich von Pflege- und Sorgearbeit, also auf die formelle und informelle, zu richten. Denn die Nutzung „billiger“ migrantischer Arbeitskraft spielt dabei eine zentrale Rolle. Am Schluss steht die Frage nach den Bedingungen für eine nachhaltige soziale und individuelle Reproduktion sowie für die Etablierung von fürsorglichen sozialen Praxen.
Manfred Krenn ist ‚Senior Researcher’ der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA). Forschungsschwerpunkte: Prekarisierung, „Wissensgesellschaft“ und soziale Exklusion, personenbezogene Dienstleistungsarbeit (Pflege), Arbeitsbedingungen, betriebliche Mitbestimmung.