PUBLIKATIONEN
1. Monographien
2. Sammelbände
3. Innsbrucker Vergleichende Literaturwissenschaft
4. Comparanda. Literaturwissenschaftliche Studien zu Antike und Moderne
1. MONOGRAPHIEN
Julia Prager: Frames of Critique: Kulturwissenschaftliche Handlungsfähigkeit 'nach' Judith Butler. Nomos 2013
Die Frage nach den Möglichkeitsbedingungen verantwortlicher Wissensproduktion gewinnt gerade dann an Aktualität, wenn die Idee vom postsouveränen Sprechen ihren Platz im Diskurs der Verantwortung behauptet. Der Band stellt sich dieser Frage und leuchtet einen Versuchsraum aus, in dem das Paradoxon von Positionierung und Transformation als produktives Denken in Gleichzeitigkeit installiert wird.
Durch die Zusammenführung der radikaldemokratischen Positionen Ernesto Laclaus und Chantal Mouffes mit Judith Butlers weitreichendem Diskursmodell entsteht die Skizze einer Arbeitsweise des Sowohl-als-auch. Damit verbunden ist das Anliegen, die eingebrachten Reflexionsstrategien als demokratische Artikulationskanäle in das Öffentliche zu tragen.
Brigitte Rath: Narratives Verstehen. Velbrück Wissenschaft 2011
Sebastian Donat: Deskriptive Metrik. Studienverlag 2010
Auf der Basis einer kritischen Bestandsaufnahme wichtiger jüngerer englisch-, deutsch- und russischsprachiger versifikationstypologischer Ansätze wird im Hauptteil ein neues Beschreibungsmodell entwickelt. Es verfolgt ein konsequentes Grundprinzip: die gleichberechtigte Behandlung von Verskonstituenten einerseits und den produktiven Prinzipien ihrer Anordnung andererseits. Für die gebundenen Versformen wird daraus schrittweise eine deskriptiv-typologische Matrix erstellt: ein Beschreibungsraster, das es erlaubt, jeden Verstyp hinsichtlich seiner primären rhythmischen Merkmale adäquat zu bestimmen und von anderen Formen abzugrenzen.
Für die ungebundenen Verse mit ihrem stets individuellen, prinzipiell unvorhersagbaren Rhythmus wird eine Systematik erarbeitet, die zwischen obligatorischen und fakultativen Merkmalen unterscheidet und Möglichkeiten einer nicht-defizitären, sondern wesensgemäß positiven Beschreibung aufzeigt.
Das Buch enthält eine Vielzahl von Gedichtbeispielen aus der deutschsprachigen Literatur wie auch aus anderen Sprachen. Sie dienen der Veranschaulichung der abstrakten Kategorien und unterstreichen zugleich die komparatistische Anlage des Buches.
Martin Sexl, Arno Gisinger: Imagined Wars. Mediale Rekonstruktionen des Krieges. Innsbruck University Press 2010
Das vorliegende Buch präsentiert zwei Essays, die einen solchen Konstruktionsprozess darstellen und gleichzeitig reflektieren: Der Textessay von Martin Sexl entwickelt eine Kritik der Verwendung von fotografischem Material in der Konstruktion von Kriegen und im Berichten darüber, der Fotoessay von Arno Gisinger demonstriert in einer gegenläufigen Bewegung, dass Fotografien nicht zwangsläufig einer Logik der Abbildung folgen müssen, sondern auch eine Erzählung aufspannen können, welche den ›Zwang zur Abbildung‹ unterläuft. Beide Essays werden gleichsam ›durchquert‹ von grafischen Arbeiten Magnus Pöhackers, welche die vereinfachende Gegenüberstellung von Text und Bild durchbrechen und erweitern.
Martin Sexl: Zoran Konstantinović im Gespräch. Literatur - Wissenschaft - Gesellschaft - Politik. Innsbruck University Press 2009
Dunja Brötz: Dostojewskis »Der Idiot« im Spielfilm. Transcript 2008
Martin Sexl, Arno Gisinger: Hotel Jugoslavija. Studienverlag 2008
Martin Sexl und Arno Gisinger rücken nicht die zeithistorischen Ereignisse selbst, sondern die Zeichen, die sie beschreiben, das Erinnerte und das Erzählte in den Mittelpunkt ihrer Texte und Fotografien und unternehmen reale wie imaginäre Reisen zu Orten und Ereignissen, die die öffentliche Wahrnehmung der Ereignisse in Ex-Jugoslawien prägten und immer noch prägen.
Martin Sexl: Sophokles, Shakespeare und Tolstoi im Krankenhaus Krankenpflegerinnen lesen literarische Texte. Studienverlag 2006
Eine zentrale Frage dabei war die nach dem Zweck von literarischen Texten in bestimmten Lektüresituationen - eine Frage, die zwar immer wieder erhoben wird, deren Konsequenzen allerdings viele Literaturwissenschaftler/innen abzuschrecken scheinen: Erfordert sie doch den Gang in die Empirie. Das zweite erkenntnisleitende Interesse ging nicht von den Texten aus, sondern von den impliziten, schwer formulierbaren und selten formulierten Alltagserfahrungen (und auch Berufserfahrungen) von Leser/inne/n. Dabei rückte die Frage ins Zentrum, ob die Sprache der Literatur Worte für das meist unformuliert bleibende berufliche Erfahrungswissen ganz konkreter Leser/innen gleichsam zur Verfügung stellen könne. Kann ästhetische Erfahrung, die durch literarische Texte ausgelöst wird, ein Spiegel oder ein Sprachrohr werden für das implizite Berufswissen von Krankenpflegerinnen?
2. SAMMELBÄNDE
Dunja Brötz, Beate Eder-Jordan, Martin Fritz (Hrsg.): Intermedialität in der Komparatistik. 2013, innsbruck university press
Alle Beiträge in diesem Band stammen von Komparatist_innen oder komparatistisch arbeitenden Philolog_innen, die sich mit theoretischen Intermedialitätskonzepten beschäftigen, sie zur praktischen Analyse konkreter künstlerischer Phänomene nutzen oder sie in die eigene künstlerische Arbeit einfließen lassen. Diese unterschiedliche und vielfältige Auseinandersetzung mit medialen Verschränkungen aus komparatistischer Perspektive spiegelt sich auch in den Beiträgen dieses Bandes wider: So bilden in einigen Beiträgen literarische Werke oder die literarischen Teilkomponenten einer intermedialen Hybridform die Basis für die wissenschaftliche Analyse, während wiederum in anderen Fällen die narrativen Qualitäten audio-visueller und/oder ikonischer Medien wie Tanz, Performance-Art und Film in den Blick genommen werden. In manchen, auf die Entwicklung neuer, intermedialitätstheoretischer Modelle ausgerichteten Beiträgen werden hingegen kultur-, literatur- und medientheoretische Ansätze auf komparatistische Weise verknüpft und auf intermediale Phänomene angewendet. In ihrer Gesamtheit zeugen die in diesem Band versammelten Beiträge somit eindrücklich von der kaleidoskopischen Vielfalt des komparatistisch-intermedialen Forschungsfeldes.
Norbert Bachleitner, Manfred Schmeling, Jürgen Wertheimer, Karl Zieger: Dialogische Beziehungen und Kulturen des Dialoges. Analysen und Reflektionen aus komparatistischer Sicht: Hrsg. von Beate Burtscher-Bechter und Martin Sexl. StudienVerlag 2011
Beiträge:
- Beate Burtscher-Bechter / Martin Sexl: Vom Dialoge
- Jürgen Wertheimer: Dialog – eine Kulturtechnik im Wandel
- Karl Zieger: Der österreichisch-französische Dialog im Spiegel der (Kultur-)Vermittler
- Norbert Bachleitner: Der Dialog zwischen den Literaturen und seine Behinderung. Der französisch-österreichische Transfer im 19. Jahrhundert
- Manfred Schmeling: Französische Hefe für den deutschen Teig. Studien zur Metaphorik dialogischer Beziehungen: Menschen, Kulturen, Texte
Martin Sexl (Hrsg.): Einführung in die Literaturtheorie. WUV 2004
Im historischen Teil dieser Einführung zeichnen die Autoren die bedeutendsten Antworten auf diese Fragen von der Antike bis zum Beginn der Moderne nach.
Im zweiten Teil des Bandes werden alle wichtigen Strömungen der Literaturtheorie des 20. Jahrhunderts vorgestellt: Materialistische Theorien, Hermeneutik, Formalismus und Strukturalismus, Feministische Theorien, Empiristische Ansätze und Diskursanalytische-kontextuelle Theorien.
Ein Anhang aus Glossar, Personenregister und kommentiertem Literaturverzeichnis erleichtert StudienanfängerInnen aller Kulturwissenschaften den Zugang zum Thema.
Dunja Brötz, Barbara Aufschnaiter (Hrsg.): Russische Moderne Interkulturell. Von der Blauen Blume zum Schwarzen Quadrat. Studienverlag 2004
Um die Russische Moderne in den Forschungsdiskurs einzugliedern, ist sie nach dem Ende ideologischer Denkzwänge als Makroepoche neu zu bewerten. Ihre Basis im Wertesystem und in den künstlerischen Innovationen der Romantik, ihre philosophische Grundlegung in der Westler-Slavophilen-Debatte und im russischen Roman müssen erkannt und die ideologisch sanktionierte Fixierung auf die Literatur und Kunst des sog. Realismus überwunden werden. Die Russische Moderne in ihrer synchronischen Fülle von Inhalten und Kunstverfahren muss als kontrastreiche, aber in sich zusammengehörende Epoche neu verstanden und perspektiviert werden: als "composante contrastée", die das kosmopolitische Fin de siècle (mit Symbolismus und Neorealismus) sowie die Historische Avantgarde der Zwanziger Jahre umfasst. Das reiche Anregungspotential der ästhetischen Moderne Russlands für das kulturelle Gedächtnis Europas soll im komparatistischen Maßstab hinterfragt werden.
3. INNSBRUCKER VERGLEICHENDE LITERATURWISSENSCHAFT
» Literaturvermittlung. Innsbrucker Vergleichende Literaturwissenschaft (Hg.)
Im Zuge der Lehrveranstaltung wurden auch Interviews geführt zum Thema Literaturvermittlung sowie zur Aktion »Innsbruck liest«, und zwar mit Margit Schreiner (freischaffende Schriftstellerin; Autorin des »Innsbruck liest«-Buches 2013), Georg Hasibeder (Programmchef des Haymonverlages), Ekkehard Hey-Ehrl (Buchhändler; liber Wiederin), Markus Köhle (Schriftsteller und Organisator von Poetry Slams), Robert Renk (Buchhändler und Freier Kulturvermittler), Anna Rottensteiner und Gabriele Wild (Literaturhaus am Inn) sowie einer Leserin und einem Leser. In der Broschüre »Literaturvermittlung« liegen die Interviews nun gesammelt vor – sie sollen Einblick geben in die Arbeit von Menschen, die in der Literaturvermittlung tätig sind, und das literarische Leben in Innsbruck ein wenig vorstellen. Die vollständigen Interviews finden sich HIER.
» Literaturwissenschaft und Berufswelt. Innsbrucker Vergleichende Literaturwissenschaft (Hg.)
Interviews wurden geführt mit: Konrad Egger (Personalchef der Fima Burton), Georg Hasibeder (Programmchef des "Haymonverlages") und Markus Hatzer (Leiter des "StudienVerlages"), Ekkehard Hey-Ehrl und Thomas Wiederin (Buchhändler in der Buchhandlung "lieber Wiederin"), Anita Moser (Kulturmanagerin, Mitarbeiterin der "Tiroler Kulturinitiativen"), Andreas Rauch (Geschäftsführer und Gesellschafter der Anton Rauch GmbH, der "Rauchmühle"), Bernhard Schweiger (Organisations- und Managemententwickler, Psychotherapeut), Ulrike Schweiger (Chefin vom Dienst beim ORF Tirol). Die vollständigen Interviews finden sich HIER.
4. COMPARANDA. Literaturwissenschaftliche Studien zu Antike und Moderne
Herausgegeben von Beate Burtscher-Bechter, Martin Korenjak, Martin Sexl und Karlheinz Töchterle.
Comparanda —»(Literarische) Gegenstände, die man vergleichen kann und soll.«
Literaturwissenschaftliche Grundlagenforschung über Konzepte nationalsprachlicher Literaturen hinaus verbindet Klassische Philologie und Vergleichende Literaturwissenschaft. Die Reihe Comparanda versteht sich als ein fachübergreifendes Forum, das Publikationen aus beiden Disziplinen Raum gibt.
comparanda erscheint im Studienverlag Innsbruck.
» Ausführliches Profil der Buchreihe Comparanda (pdf)
Bisher erschienene Bände
Band 1 Zoran Konstantinović: Grundlagentexte der Vergleichenden Literaturwissenschaft aus drei Jahrzehnten, hrsg. von Beate Burtscher-Bechter, Beate Eder-Jordan, Fridrun Rinner, Martin Sexl und Klaus Zerinschek
Band 2 Martin Korenjak/Karlheinz Töchterle (Hrsg.): Pontes I — Akten der ersten Innsbrucker Tagung zur Rezeption der klassischen Antike
Band 3 Zoran Konstantinovic/Fridrun Rinner: Eine Literaturgeschichte Mitteleuropas
Band 4 Beate Burtscher-Bechter/Martin Sexl (Hrsg.):Theory Studies? Konturen komparatistischer Theoriebildung zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Band 5 Martin Korenjak, Karlheinz Töchterle (Hrsg.): Pontes II — Antike im Film
Band 6 Karlheinz Töchterle, Wolfgang Kofler (Hrsg.): Pontes III — Die antike Rhetorik in der europäischen Geistesgeschichte
Band 7 Martin Sexl: Sophokles, Shakespeare und Tolstoi im Krankenhaus. Krankenpflegerinnen lesen literarische Texte
Band 8 Karin Florian: Ovids Jahre am Pontus. Eine diachronische Analyse der Tristien und Epistulae ex Ponto als ein frühes Beispiel europäischer Exilliteratur
Band 9 Martin Korenjak, Stefan Tilg (Hrsg.): Pontes IV — Die Antike in der Alltagskultur der Gegenwart
Band 10 Fabienne Imlinger: Selbst. Leben. Schreiben.
Band 11 Wolfgang Kofler/Florian Schaffenrath/Karlheinz Töchterle (Hrsg.): Pontes V — Übersetzung als Vermittlerin antiker Literatur
Band 12 Monika Schmitz-Emans: Poetiken der Verwandlung
Band 13 Otta Wenskus: Umwege in die Vergangenheit. Star Trek und die griechisch-römische Antike
Band 14 Martin Korenjak, Florian Schaffenrath (Hrsg.): Pontes VI — Der Altsprachliche Unterricht in der Frühen Neuzeit
Band 15 Sebastian Donat: Deskriptive Metrik
Band 16 Norbert Bachleitner/Manfred Schmeling/Jürgen Wertheimer/Karl Zieger: Dialogische Beziehungen und Kulturen des Dialogs Analysen und Reflexionen aus komparatistischer Sicht, hrsg. von Beate Burtscher-Bechter und Martin Sexl