Reinhold Gärtner

Institut für Politikwissenschaft
Reinhold Gärtner

Institut

Institut für Politikwissenschaft

 

Laufbahn

Reinhold Gärtner, geboren am 22. Januar 1955 in Steyr/Oberösterreich, studierte an der Universität Innsbruck Geschichte und Englisch (Lehramt). Seine Sponsion feierte er 1984. Von 1984 bis 1988 absolvierte er den Hochschullehrgang „Politische Bildung für Lehrer/innen“. Die Promotion im Fach Politikwissenschaft folgte im Jahr 1990. Da war er bereits seit über zwei Jahren am Institut für Politikwissenschaft als Lehrender tätig. 1993 bis 1994 fungierte er als Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft (ÖGPW).

Mit seiner Habilitationsschrift „Die Zeitschrift AULA und ihre Verbindungen zu Rechtsextremismus/Neuer Rechter und FPÖ“ erhielt er 1995 die Lehrbefugnis für das Fach Politikwissenschaft. 2001 folgte die Ernennung zum außerordentlichen Universitätsprofessor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck.

Seine Schwerpunkte in der Lehre lagen im Bereich des politischen Systems Österreichs sowie im Vergleich politischer Systeme. Insgesamt leitete er fast 200 Lehrveranstaltungen am Institut für Politikwissenschaft sowie am Institut für Zeitgeschichte bzw. am Institut für Fachdidaktik. In der Forschung beschäftigt sich Gärtner mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, dem politischen System Österreichs, der Erinnerungspolitik (mit einem Fokus auf die NS-Zeit), dem Vergleich politischer Systeme und der politischen Bildung.

Die politische Bildung lag ihm auch in der Praxis besonders am Herzen. So engagierte er sich seit Mitte der 1980er-Jahre immer wieder in der Lehrer*innenfortbildung, organisierte Schulprojekte und hielt Vorträge vor Schüler*innen. Das von ihm verfasste „Politiklexikon für junge Leute“ (https://politik-lexikon.at/) zählt zu einem Standardwerk für den Unterricht in politischer Bildung. Auch seine Tätigkeit als Sekretär der Gesellschaft für politische Aufklärung (seit 1986) entspringt seinen Bemühungen um eine demokratische und offene Gesellschaft. In dieser Funktion organisierte und leitete Gärtner u.a. zwischen 1986 und 1999 jährliche Studienfahrten zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, war Herausgeber der Informationen der Gesellschaft für politische Aufklärung und organisierte zahlreiche Ausstellungen an der Universität Innsbruck (z.B. Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht; Die Welt der Anne Frank; Kunst zum Überleben – gezeichnet in Auschwitz).

Von 2006 bis 2008 fungierte er als Lehrbeauftragter an der University for Business and Technology, Prishtina. 1999 bis 2010 an der University of Notre Dame, Indiana. In den Jahren 1996 und 1997 leistete er als Academic Director des Austrian Student Program (Partnerschaftsprojekt mit der University of New Orleans) einen Beitrag zur Internationalisierung der Studien an der Universität Innsbruck.

Er setzte sich immer wieder gegen Rechtsextremismus ein. Neben zahlreichen öffentlichen Vorträgen und Workshops veranstaltet Gärtner gemeinsam mit dem Oberlandesgericht Innsbruck seit 1997 regelmäßig Kurse für rechtsextrem auffällige Jugendliche. In seinem gemeinsam mit Fritz Kleinmann verfassten Buch „Doch der Hund will nicht krepieren. Tagebuchnotizen aus Auschwitz“ zu den schriftlichen Hinterlassenschaften von Gustav Kleinmann schildert und kontextualisiert er die Erlebnisse von Holocaust-Überlebenden.

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