COLLEGIUM MUSICUM INNSBRUCK 1996-2001
Nach dem Rücktritt des bisherigen Leiters Mag.Michael Mayr und der Übernahme durch Prof.Waldo Gottardi, beschließt das schon sehr kleine Collegium, ein Probedirigat durchzuführen. Die Wahl des neuen Leiters Mag.Nikolaus Netzer im Gegensatz zum bisherigen jangjährigen Konzertmeister entzweit das Collegium, einige Mitglieder verlassen aus Protest das Orchester. Dem neuen Dirigent blieben also nur mehr eine Handvoll engagierter Musiker, ein sehr kleines Ensemble namens „Collegium Musicum“, welches im Grunde nicht mehr direkt zur Universität gehörte. Die darauf folgenden Jahre verwandte der neue Leiter darauf, das Orchester wieder aufzubauen, personell zu erweitern und auch das musikalische Niveau wieder anzuheben. Unter der Leitung von Nikolaus Netzer vergrößerte sich die Zahl der Mitglieder von 12 auf 35-40 Streicher, es wurden wieder Probenwochenenden und Konzertreisen geplant; das Collegium drängte auch wieder darauf, als Teil der Universität, diese repräsentieren zu dürfen. Es begann die Tradition der alljährlichen Eröffnung des Universitätsballes, es wurde z.b. die Weihnachtsfeier der Universität musikalisch umrahmt oder auch die feierliche Eröffnung der renovierten Theologischen Fakultät mit Schuberts Unvollendeter Sinfonie gestaltet; auch die Repräsentation nach außen wurde forciert, sei es durch den inter-universitären Austausch mit dem Universitätsorchesters von Padua, Italien, oder auch durch einen Auftritt bei der Schi-Weltmeisterschaften in St.Anton, Tirol. Das Orchester benötigte durch die wachsende Größe ein neues Probenlokal und fand es im Sitzungssaal 2 der Alten Universität. Auch die Aula der Hauptuni wurde zum nunmehr bevorzugten Konzertsaal. Obwohl das Orchester eine gewisse Außenseiterposition innehatte, wurde es doch von diversen Dekanen und vor allem von den amtierenden Rektoren Prof.Dr.Smekal und Prof.Dr.Moser tatkräftig unterstützt.
Der Universitätschor, der seit längerem nicht mehr zum Collegium Musicum gehörte, wurde von Mag.Georg Weiß neu gegründet und aufgebaut. Von der Universität wurde eine Institution namens „Unisono“ eingeführt, deren Aufgabe die Repräsentation der Universität und die Umrahmung diverser akademischer Feiern hätte sein sollen. Dies verlief allerdings im Sande, unter anderem offensichtlich auch aufgrund der Unvereinbarkeit der beiden Leiter von Chor und Orchester.
Weiters kam es zu Verwechslungen mit dem Streichquartett „Collegium Musicum“ welches von ehemaligen Mitgliedern fortgeführt wurde. Es fand sich letztlich die Einigung, dass das Orchester nunmehr als „Universitätsorchester Collegium Musicum“ im Gegensatz zum „Streichquartett Collegium Musicum“ zu bezeichnen wäre.
Bis 1999 bestand die Aufgabe des Leiters nicht nur in der musikalischen Leitung, sondern auch in der organisatorischen. Von der Beschaffung des Notenmaterials, der Organisation der Konzerte, bis zum Aufstellen der Stühle vor den Aufführungen, blieb beinahe jede Aufgabe am Dirigenten hängen. Ein großes Anliegen von Mag.Netzer war es, zumindest einige wichtige Funktionen mit Orchestermitgliedern zu besetzen. So fand erstmalig eine Wahl eines „Obmannes“ statt, die Organisation von Bläsern (die nicht fester Bestandteil des Orchesters waren, sondern in Form von Substituten aus dem Landeskonservatorium und Mozarteum hinzugeholt wurden), die Organisation der Noten& Probenwochenenden u.v.m. sollte von nun an vom Orchester selber mitgetragen werden. Dadurch sollte das Orchester selbstständiger und vom Leiter „unabhängiger“ werden. Es wurden zum ersten Mal Mitschnitte von den Auftritten angefertigt und auf CDs gebrannt, um an die Mitglieder verteilt zu werden, es wurde eine - bis dahin nicht vorhandene – Chronik des Orchesters begonnen, ein erster Internet-Auftritt auf der Homepage der Universität informierte ab sofort über Konzerte, ein Notenarchiv wurde begonnen, um Ordnung in das vorhandene Noten-Chaos zu bringen. Wenn auch diese Umorganisation des Orchesters nicht hundertprozentig in Form von klarer Aufgabenverteilung klappte, so wurde ab sofort dennoch (v.a. durch den Obmann) dem Leiter eine Vielzahl an Aufgaben abgenommen. Auch wurde der Übergang zu neuen musikalischen Leitern vereinfacht, das Weiterbestehen des Orchesters unabhängig von diesem sichergestellt.
Da Mag.Netzer im Sommersemester 2000 das Angebot bekam, vorübergehend als Gastdozent an das Konservatorium in Bankok, Thailand zu gehen, wurde ein Probedirigat notwendig. In Folge übernahm Mag.Stefan Susanna für ein Semester das Collegium Musicum. Nach diesem – vor allem in streicherischer Hinsicht – bereichernden Semester, kehrte Mag.Netzer für ein weiteres Jahr zurück. Endgültig trat er Ende des Sommersemesters 2001 zurück und nahm eine Stelle als Chordirektor in Ulm an. Er hinterließ ein nunmehr wieder großes Orchester, welches bis zu einem gewissen (geringen) Grad einiges selber organisieren konnte.
1996 Probedirigat; Neuer Leiter: Mag.Nikolaus Netzer
23.5.1996 Kaiser-Leopold-Saal, Theolog.Fakultät Ibk; Chr.W.Gluck: Ouvertüre „Orpheus
und Eurydike“; F.Schubert: Sinfonie h-moll „Unvollendete“ (1.& 2.Satz);
W.A.Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV 503; Mag.Nikolaus Netzer; Klavier:
Alexander Ringler
1996-1998 Rege Aufbauarbeit des Orchesters durch Mag.Nikolaus Netzer
6.6.1997 Als neuer „Konzertraum“ etabliert sich die Aula der Alten Universität
Innsbruck
6.6.1997 Aula der Universität Ibk; L.v.Beethoven: Ouvertüre zu Coriolan op.62
J.Christian Bach: Sinfonia B-Dur; Aram Khatschaturian: Spartacus-Suite Nr.1,
Adagio des Spartacus und der Phrygia; E.Grieg: Peer-Gynt-Suite;
Mag.Nikolaus Netzer
6.6.1997 Erste CD-Aufnahmen der Konzerte
23.1.1998 Aula der Universität Ibk; Maurice Ravel: Pavane pour une infante defunte
G.Bottesini : Konzert für Kontrabaß und Streichorchester Nr2, h-moll; F.Lehar:
Gold und Silber, op.79; J.Haydn: Sinfonie Hob.1:100, G-Dur
(„Militärsinfonie“); Mag.Nikolaus Netzer
5.6.1998 Aula der Universität Ibk; H.Purcell: Suite aus „The Fairy Queen“; J.Pachelbel:
Canon in D-Dur; W.A.Mozart: Adagio und Fuge in c-moll, KV 546;
H.Genzmer: Sinfonietta für Streichorchester; E.Grieg: Suite „Aus Holbergs
Zeit“; Mag.Nikolaus Netzer
5.1.1999 Ehrwald in Tirol; J.Schrammel: Wien bleibt Wien; J.Strauss: Annen-Polka;
J.Strauss: Rosen aus dem Süden;J.Strauss: Tritsch-Tratsch Polka; F.Lehar:
Gold & Silber; C.M.Ziehrer: Schönfeld-Marsch; J.Strauss: Kaiser-Walzer;
Josef Strauß: Feuerfest; J.Strauss: Unter Donner und Blitz; Mag.Nikolaus
Netzer
30.1.1999 Erstmalig eröffnet das Collegium Musicum den Universitätsball im
Kongresshaus Innsbruck (der größte Ball Westösterreichs) mit Walzer und
Polkas; L: Mag.Nikolaus Netzer
März 1999 Das Collegium Musicum findet in der Alten Universität ein neues Probelokal
(Sitzungssaal 2)
10.3.1999 Kaiser-Leopold-Saal, Eröffnung der Neuen Theolog.Fakultät Ibk; F.Schubert:
“Unvollendete” 1.Satz; Mag.Nikolaus Netzer
24./25./26.6.1999 Kirche Wörgl, Aula der Universität Ibk, Theresienkirche Hungerburg
Ibk; F.Schubert: Stabat mater in f-moll für Soli, Chor und Orchester, D 383 Mag.Nikolaus Netzer; Chorgemeinschaft Kolping Hall; Tiroler Kammerchor
Wörgl
Oktober 1999 Erstmalige Wahl eines Obmannes: Christina Hemmer
November 1999 Erstmalige Wiederaufnahme von Probenwochenenden: Wart am
Arlberg
29.1.2000 Eröffnung des Universitätsballes im Kongresshaus Innsbruck; L: Nikolaus
Netzer
Februar 2000 Probedirigat für Interimsleitung. Wahl von Mag.Stefan Susanna
12.3.2000 Aula der Universität Ibk; M.Bruch: Konzert für Klarinette und Bratsche
J.Sibelius: Valse triste aus Op.44, Bühnenmusik zu Arvid Järnfedts Drama
Kuolema; Arvo Pärt: Cantatus in memoriam Benjamin Britten; J.Sibelius:
Finlandia, op.26 No.7 Mag.Nikolaus Netzer; Bratsche: Angelika Kistner
Klarinette: Werner Hangl
März 2000 Mag.Nikolaus Netzer übernimmt für ein Semester das Philharmonic Orchestra
Bankok
12.5.2000 Eröffnung des Klinikballes im Kongresshaus Innsbruck; L: Mag. Stefan
Susanna
26./27.5.2000 Besuch des Concentus Musicus Patavinus (Universitätsorchester Padua) mit
Konzert am 27.5.2000 in der Aula der Unniversität Innsbruck
22.-24.6.2000 Probentage am Hintersteinersee, Scheffau, Tirol
23./25.6.2000 Hotel „Kaiser in Tirol“, Scheffau; Aula der Universität Ibk E.Grieg: zwei
elegische Stücke, Op.34; J.Haydn: Konzert in C-Dur für Violoncello und
Orchester; B.Bartok: Tänze aus Siebenbürgen; B.Bartok: Zehn leichte Stücke; Mag.Stefan Susanna; Violoncello: Matthias Gredler
Oktober 2000 Rückkehr von Mag.Nikolaus Netzer
11.11.2000 Festsaal HS Zams/Schönwies, L.v.Beethoven: Ouvertüre zum Schauspiel
Coriolan; R.Wagner: Pilgerchor aus „Tannhäuser“; G.Verdi: Chor der
Kreuzfahrer aus „Die Lombarden“; F.Chopin: Klavierkonzert in e-moll 1.&
2.Satz; Chr.W.Gluck: Ouvertüre zu Orpheus und Eurydike; R.Wagner:
Matrosenchor aus „Der fliegende Holländer“; A.Lortzing: Chor der
Schmiedgesellen aus „Der Waffenschmied“; G.Verdi: Gefangenenchor aus
„Nabucco“; C.M.v.Weber: Jägerchor aus „Der Freischütz“; J.Strauss:
Fliegermarsch aus „Der fliegende Rittmeister“; Mag.Nikolaus Netzer,Ernst
Codemo; Pianist: Reinhard Mathoy
8.-10.12.2000 Orchesterreise nach Padua
9.12.2000 Palazzo Liviano,Padua, Italien; E.Grieg: Zwei elegische Stücke, Op.34;
J.Haydn: Konzert in C-Dur für Violoncello und Orchester; H.Purcell: Stücke
aus der Suite „The Fairy Queen“; B.Bartok: Tänze aus Siebenbürgen;
B.Bartok: Zehn leichte Stücke; Mag.Nikolaus Netzer; Violoncello: Matthias
Gredler
Jänner 2001 Eröffnung des Universitätsballes im Kongresshaus Innbruck; L: Mag.Nikolaus
Netzer
9.2.2001 Schi-Weltmeisterschaft (Krone Bühne) ; St.Anton in Tirol; J.Strauß:
Einzugsmarsch aus „Der Zigeunerbaron“; G.Verdi: Chor der Kreuzfahrer aus
„Die Lombarden“; J.Schrammel: Wien bleibt Wien – Marsch; A.Lortzing:
Chor der Schmiedgesellen aus „Der Waffenschmied“; J.Strauss Sohn: Gold
und Silber – Wiener Walzer; R.Wagner: Matrosenchor aus „Der fliegende
Holländer“; C.M.v.Weber: Jägerchor aus „Der Freischütz“; G.Verdi:
Gefangenenchor aus „Nabucco“; F.Lehar: Rosen aus dem Süden – Wiener
Walzer; J.Strauss: Fliegermarsch aus „Der fliegende Rittmeister“; J.Strauß:
Radetzky-Marsch; Mag. Nikolaus Netzer, Ernst Codemo; Oberländer
Sängerrunde Zams; MGV Strengen
Mai 2001 Probentage in Rodenegg, Südtirol
21./24.6.2001 Aula der Universität Ibk; Konservatorium Feldkirch, VB M.Bruch: „Kol
nidrei“ für 8 Violoncelli; G.Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen;
F.Mendelssohn-Bartholdy: Hebriden Ouvertüre; N.Rimski-Korsakow:
Symphonietta, op.31; Mag.Nikolaus Netzer; Mezzosopran: Magdalena Patiss
23.6.2001 Großer Ehrungstag des Universität Innsbruck, Ehrenzeichen der Universität an
Dr.Oswald Hollmann für seine Verdienste um das Collegium Musicum (mehr
als 50 Jahre aktives Mitglieder, langjähriger Konzertmeister); musikalisches
„Ständchen“ eines Streichquartettes des Collegium Musicum im Rahmen des
Festaktes.
30.6.2001 Passionsspielhaus Thiersee; F.Mendelssohn-Bartholdy: Hebridenouvertüre
R.Wagner: Pilgerchor aus “Tannhäuser”; G.Verdi: Chor der Kreuzfahrer aus
„Die Lombarden“; A.Lortzing: Chor der Schmiedgesellen aus „Der
Waffenschmied“; J.Strauss Sohn: Gold und Silber – Wiener Walzer;
J.Schrammel: Wien bleibt Wien – Marsch; J.Strauss: Einzugsmarsch aus „Der
Zigeunerbaron“; R.Wagner: Matrosenchor aus „Der fliegende Holländer“;
F.Lehar: Rosen aus dem Süden – Wiener Walzer; G.Verdi: Gefangenenchor
aus „Nabucco“; C.M.v.Weber: Jägerchor aus „Der Freischütz“; J.Strauss:
Fliegermarsch aus „Der fliegende Rittmeister“; Mag. Nikolaus Netzer,Ernst
Codemo; Oberländer Sängerrunde Zams; MGV Strengen; Conferencier: Anton Wolf
Juni 2001 Mag.Nikolaus Netzer geht als Chordirektor nach Ulm, Deutschland und tritt als Leiter des Collegium Musicum zurück