Trotz langjähriger und vielfacher Beschäftigung ist national wie international erst ein Teil der umfangreichen handschriftlichen Quellenbestände erschlossen und als Grundlage für weitere Forschung zugänglich gemacht. Seit den 1970er Jahren entwickelten sich deshalb Initiativen, die reichen Handschriftenbestände der staatlichen und kirchlichen Bibliotheken Nord- und Südtirols ihrem Wert angemessen wissenschaftlich zu bearbeiten.
Die Erschließung erfolgt nach den Richtlinien der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Das Ergebnis stellen wissenschaftliche Kataloge (und einschlägige Begleitpublikationen) dar, die im Rahmen der Generalkataloge zu Handschriftenbeständen in österreichischen Bibliotheken von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben werden.
Über das kontinuierlich weiterentwickelte Webportal www.manuscripta.at, angesiedelt an der Abteilung Schrift- und Buchwesen des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, werden seit 2009 die Forschungsergebnisse sowie als Digitalisat vorliegende gedruckte oder handschriftliche Kataloge zu Tiroler Handschriftenbeständen zugänglich gemacht. Gerade im Hinblick auf die fortschreitende überregionale und internationale Erfassung von Handschriftenbeständen ist es vermehrt möglich, ehemals zusammengehörige und nunmehr als Streubestände in unterschiedlichen Bibliotheken befindliche Handschriften zumindest virtuell zusammenzuführen.
Literatur zu Handschriftenbeständen in anderen Tiroler Bibliotheken (und Archiven) kann über den Digitalisierten Zettelkatalog der Abteilung für Sondersammlungen recherchiert werden, fortgeführt in einer abteilungsinternen Datenbank.
Erschließung der mittelalterlichen Handschriften im Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten
gefördert durch: Stift Wilten, Land Tirol
Laufzeit: 1994–1995, 2006–2009
Träger: Stift Wilten in Kooperation mit der ULB Tirol
Projektbeteiligte: ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gabriela Kompatscher Gufler, Ass.-Prof. Mag. Dr. Daniela Mairhofer, MMag. Dr. Claudia Schretter-Picker
unter Mitarbeit von: Mag. Petra Ausserlechner, o. Univ.-Prof. DDr. Ferdinand Dexinger, Dr. Stefan Engels, DDr. Siegfried Furtenbach, Ass.-Prof. i. R. Dr. Josef Oesch, Mag. Dr. Maria Stieglecker MAS
Die Erschließung der mittelalterlichen Handschriften in der Stiftsbibliothek Neustift und der Priesterseminarbibliothek in Brixen
gefördert durch: Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Abteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung (1. Wettbewerbsausschreibung für Projekte im Bereich der wissenschaftlichen Forschung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol)
Laufzeit: 2011–2014
Träger: Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen in Kooperation mit der ULB Tirol
Projektleitung: Mag. Dr. Ursula Stampfer, MMag. Dr. Claudia Schretter-Picker (Kooperationspartner ULB Tirol)
Projektbeteiligte: Mag. Petra Ausserlechner, Dott. Giulia Gabrielli, Mag. Patrik Kennel, ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gabriela Kompatscher Gufler, MMag. Sissy Mederle, HR Mag. Dr. Walter Neuhauser, Mag. Rita Neyer, MMag. Anna Pinter, Dr. Susanne Rischpler, Mag. Dr. Maria Stieglecker MAS, Univ.-Ass. Mag. Dr. Lav Šubarić
Virtuelle Zusammenführung der Handschriften der Kartause Allerengelberg im Schnalstal an der ULB Tirol und der UB Padua – eine kodikologische Analyse der Paduaner Bestände
gefördert durch: Italienzentrum der Universität Innsbruck, Mittel der Universität Venedig, Eigenleistung der ULB Tirol
Laufzeit: seit 2014
Träger: ULB Tirol
Projektbeteiligte: Hofrat Mag. Dr. Walter Neuhauser, MMag. Anna Pinter, MMag. Dr. Claudia Schretter-Picker, Mag. Dr. Ursula Stampfer