
Die Erschließung der mittelalterlichen Handschriften in der Stiftsbibliothek Neustift und der Priesterseminarbibliothek Brixen
Ziel des Kooperationsprojektes zwischen der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen und der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck war eine alle Gesichtspunkte moderner Handschriftenkatalogisierung berücksichtigende Erschließung der mittelalterlichen Handschriften des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift und des Brixner Priesterseminars. Das interdisziplinäre Expertenteam folgte dabei den Richtlinien der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
gefördert durch: Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Abteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung (1. Wettbewerbsausschreibung für Projekte im Bereich der wissenschaftlichen Forschung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol 2010)
Träger: Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen in Kooperation mit der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Projektleitung: Mag. Dr. Ursula Stampfer, MMag. Dr. Claudia Schretter-Picker (Kooperationspartner ULB Tirol)
Projektbeteiligte: Mag. Petra Ausserlechner, Dott. Giulia Gabrielli, Mag. Patrik Kennel, ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gabriela Kompatscher Gufler, MMag. Sissy Mederle, HR Mag. Dr. Walter Neuhauser, Mag. Rita Neyer, MMag. Anna Pinter, Dr. Susanne Rischpler, Mag. Dr. Maria Stieglecker MAS, Univ.-Ass. Mag. Dr. Lav Šubarić
Die geographische Nähe und die Wurzeln bzw. Entwicklungen des Stiftes Neustift und des Brixner Priesterseminars bedingen vielfache wechselseitige Beziehungen, die sich nicht zuletzt in ihren Büchersammlungen niederschlagen.
Zu den heute in der Neustifter Stiftsbibliothek befindlichen Handschriften ist 2021 ein gedruckter Katalog erschienen und auch Open Access zugänglich (Förderung der Drucklegung durch den FWF). Im Zuge der Katalogisierung gewonnene Forschungsergebnisse sind auch über die an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften angesiedelte Datenbank „Mittelalterliche Handschriften in Österreich – manuscripta.at“ zugänglich.
Ursula Stampfer, Claudia Schretter-Picker: Die mittelalterlichen Handschriften in der Bibliothek des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift. Unter Mitarbeit von Petra Ausserlechner, Giulia Gabrielli, Patrik Kennel, Gabriela Kompatscher Gufler, Walter Neuhauser, Anna Pinter, Susanne Rischpler, Maria Stieglecker, Lav Šubarić (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 529 = Veröffentlichungen zum Schrift- und Buchwesen des Mittelalters IV,9). Wien 2021. (Open Access).
Die meisten dieser Handschriften kamen im Zuge der zwischenzeitlichen Aufhebung Anfang des 19. Jahrhunderts an die Universitäts- und Landesbibliothek Tirol nach Innsbruck, etwa 100 Handschriften wurden nach dem Ersten Weltkrieg an den Italienischen Staat abgegeben und befinden sich heute wieder in der Neustifter Stiftsbibliothek. Zumal etwa 50 Handschriften bis heute an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck verblieben und hier in den vergangenen Jahren ebenfalls inhaltlich erschlossen und vollständig digitalisiert wurden, ist nun ein wesentlicher Beitrag zur virtuellen Wiedervereinigung der Neustifter Büchersammlung und eine wichtige Grundlagenarbeit für weiterführende Forschungen geleistet.
Die heute in Neustift befindlichen Handschriften wurden 2018 mit Mitteln des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Bozen digitalisiert. Die Digitalisierung der Neustifter Handschriften an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol erfolgte zwischen Oktober 2020 und April 2021 als hausinternes Pilotprojekt zur systematischen Digitalisierung des gesamten Handschriftenbestandes.
Volldigitalisate aller Handschriften (in und aus Neustift) sind durchwegs über das Portal Mittelalterliche Handschriften in Österreich – manuscripta.at frei zugänglich; die in Innsbruck aufbewahrten Handschriften können darüber hinaus auch direkt über die Digitale Bibliothek der Universität Innsbruck angesteuert werden.
Zur virtuellen Zusammenführung des Bestandes
Die Katalogisate zu den Handschriften der Priesterseminarbibliothek in Brixen werden einer eingehenden Überarbeitung unterzogen.