letzte Aktualisierung: 23/07/2021

TRANSLATA IVInnsbruck Annasäule (c) INTRAWI

4. Internationale Konferenz zur Translationswissenschaft
Zukunftsperspektiven in der Translationswissenschaft
Innsbruck | 20.-22.09.2021

 

Call for Papers 

 

Die TRANSLATA IV ist die vierte Ausgabe der triennalen Innsbrucker Konferenz zur Translationswissenschaft, die 2011 ins Leben gerufen wurde und von Anfang an zu einer der weltweit größten Konferenzen der Translationswissenschaft wurde. Die Innsbrucker TRANSLATA versteht sich als Konferenz zur translatologischen Grundlagenforschung und verfolgt v. a. das Ziel, die translation proper (= professionelles Übersetzen und Dolmetschen) als zentralen Gegenstand der Translationswissenschaft wieder in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. Die TRANSLATA IV ist ihrem Gründervater Prof. i. R. Lew N. Zybatow gewidmet, der 2021 seinen 70. Geburtstag feiert.

Das Motto der TRANSLATA IV soll v. a. unser Interesse an den rasanten Entwicklungen im Zeitalter der Digitalisierung signalisieren, die die Translationspraxis seit einigen Jahren stark verändert. Diese Änderungen stellen auch die Translationswissenschaft vor die Frage, wie sie auf diese Entwicklungen reagieren kann und soll. Deshalb bietet die TRANSLATA IV unter dem Rahmenthema „Zukunftsperspektiven in der Translationswissenschaft“ allen, die sich mit Translation theoretisch, praktisch, didaktisch und kommerziell befassen, ein Forum, um aktuelle Fragen und Probleme der Translation und der Ausbildung von Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen zu diskutieren. Somit stehen grundlegende theoretische und aktuelle angewandt-praktische Fragestellungen zu den folgenden Forschungsbereichen im Mittelpunkt der Konferenz:

Translationswissenschaft & Linguistik

Bereichsleitung: P. ten Hacken & L. Giacomini & R. Panocová

In der Translation wird immer mit Sprache gearbeitet. Dabei fällt die Sprache vor allem dann auf, wenn Ausgangssprache und Zielsprache sich nicht decken. Es geht dann einerseits um Wörter, die keine genauen Entsprechungen in der Zielsprache haben, andererseits um unterschiedliche syntaktische Gegebenheiten, durch die der Grad an Spezifikation zwischen den Sprachen variiert. Außerdem ist die Terminologie ein Forschungsbereich, der bei der sprachlichen Ausgestaltung der Übersetzung eine spezielle Rolle spielt, da hier Standardisierung eingesetzt wird, um eine eindeutige Kommunikation zu ermöglichen. Beiträge zum kontrastiven Sprachvergleich und zur Terminologie stehen folglich im Mittelpunkt des Bereichs ,Translationswissenschaft & Linguistik‘.

Translationswissenschaft & Kognition

Bereichsleitung: A. Trklja

Dieser Bereich der TRANSLATA umfasst Themen, die sich mit den kognitiven Aspekten des Übersetzens und des Dolmetschens befassen. Besonders willkommen sind Beiträge, die nachfolgende Themen berücksichtigen: sozio-kognitive Prozesse beim Übersetzen und Dolmetschen, deklaratives und prozedurales Wissen beim Übersetzen und Dolmetschen, strukturelles Priming, kognitive Kompetenzen und Fähigkeiten beim Übersetzen und Dolmetschen, kognitive Semantik und ihre Bedeutung in der Übersetzungswissenschaft, syntaktische Verarbeitung in den bilingualen Sprachproduktionsmodellen, Translation und psycholinguistische Forschungsmethoden, Triangulationsansätze in der kognitiven Übersetzungswissenschaft.

Translationswissenschaft & Technologie

Bereichsleitung: P. Sandrini & A. Trklja & A.M. Mor

In diesem Bereich der TRANSLATA finden all jene Beiträge Aufnahme, die sich mit Entwicklung, Anwendung, Evaluierung und Einsatz von Translationstechnologie sowie ihrem Einfluss auf Translation beschäftigen. Dazu zählen beispielsweise (aber nicht erschöpfend) folgende Themen: Remote Interpreting (RI), Remote Simultaneous Interpreting (RSI), Telefondolmetschen, Videodolmetschen, Webcast-Dolmetschen, computergestütztes Dolmetschen, korpusbasierte Dolmetschwissenschaft, Sprachtechnologie, Post-Editing (PE), Erstellen und Annotieren von Übersetzungskorpora, Datenaustausch, Datenformate, korpusbasiertes Übersetzen, mehrsprachiges Korpusmanagement, Lokalisierung (Software, Websites, Videogames), Data Mining, kollaborative Translation, internetbasierte Translationsanwendungen, Technologie im Bereich AV-Translation, neuronale und statistische Maschinenübersetzung, Training maßgeschneiderter Maschinenübersetzungssysteme, Korpora für MT, KI in der Translation.

Translationswissenschaft & Kulturwissenschaft

Bereichsleitung: W. Pöckl & A. Gipper

Kulturwissenschaft ist seit mehreren Jahrzehnten eine integrierende Komponente in der Ausbildung von Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen. Die theoretischen Grundlagen und Konzepte sind aber zu einem großen Teil aus anderen Disziplinen importiert worden, was dem Selbstverständnis der Translationswissenschaft als Interdisziplin durchaus entspricht. Umgekehrt hat sich die translationsbezogene Perspektive für viele andere Disziplinen aus Geistes- und Kulturwissenschaften als überaus produktiv erwiesen. In letzter Zeit findet die Theoriebildung jedoch auch innerhalb des Fachs und unter konsequenter Berücksichtigung fachspezifischer Perspektiven statt. Diese Entwicklung soll im Bereich ‚Translation und Kulturwissenschaft‘ dokumentiert werden, und zwar anhand der folgenden Leitfragen: Welche Rolle spielen die Kulturwissenschaften in der Lehre, Praxis und Theorie der Translation? Und welche Fragestellungen und Arbeitsfelder prägen aktuell bzw. werden eine kulturwissenschaftlich orientierte Translationsforschung zukünftig prägen?

Translationswissenschaft & Didaktik

Bereichsleitung: A. Schmidhofer & M.A. Recio Ariza

Der Bereich „Translationswissenschaft & Didaktik" umfasst Beiträge zu unterschiedlichen Aspekten der Ausbildung angehender Translator*innen. Dazu gehören neben dem Kompetenzerwerb im Übersetzen und Dolmetschen in seinen verschiedenen fachlichen Ausrichtungen und Modalitäten auch andere anwendungsorientierte Bereiche wie die translationsorientierte Sprachausbildung oder der Erwerb technologischer Kompetenzen sowie die Konzeption von eher wissenschaftlich-theoretisch ausgerichtetem Unterricht. Besonders erwünscht sind innovative Unterrichtskonzepte, Erfahrungsberichte zur Umsetzung solcher Konzepte sowie empirische Didaktikforschung.

Translationswissenschaft & Wirtschaft

Bereichsleitung: P. Sandrini & U. Wienen

Der Bereich „Translation und Wirtschaft“ versucht Beiträge zu bündeln, die sich einerseits mit der Integration der Translation in Wirtschaft, Industrie und Handel beschäftigen, andererseits aber auch die Frage der ökonomischen Gestaltung von Translation zum Thema haben. In den ersten Teil fallen somit Fragen zur Zukunft des Übersetzens und des Übersetzerberufes aus ökonomischer Perspektive: Anforderungen der Auftraggeber*innen, Art der anzubietenden Dienstleistung (beispielsweise neue Formen wie Post-Editing, Lokalisierung, kontrollierte Sprache usw.), Berufsprofile, Verdienstmöglichkeiten, neue Formen von Abrechnungsmodellen u. v. m. Der zweite Teil betrifft Effizienz und Organisation von Translation in möglichst optimaler und damit wirtschaftlich sinnvoller Weise in Institutionen, Organisationen und Unternehmen, wozu natürlich auch ein gewisser Grad an Automatisierung notwendig erscheint.

 

Übergreifend kann Translation aus ökonomischer Perspektive in einem Übergang von der reinen Produktion zur unterstützenden Beratung gesehen werden, um dadurch von einer utilitaristischen Betrachtungsweise der Translation hin zu einem partnerschaftlichfunktionellen Modell zu gelangen.

Die Arbeitssprache der Konferenz ist Deutsch. Es sind jedoch auch Beiträge in folgenden anderen Vortragssprachen willkommen: Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Russisch.

Die Konferenzorganisator*innen sind bemüht, zumindest einen Teil der Konferenz in Präsenz abzuhalten, die Entscheidung kann jedoch erst Anfang September getroffen werden, nachdem die Teilnehmerliste sowie die Anzahl der Personen pro Sektion, die die Abhaltung in Präsenz bevorzugen, vorliegen; darüber hinaus muss die Entscheidung im Einklang mit den geltenden Pandemie-Bestimmungen stehen.

Abstracts

Teilnehmer*innen, die einen Vortrag (20 min + 10 min Diskussion) halten möchten, werden gebeten, sich bis zum 31.07.2021 zu registrieren und ein Abstract (max. 300 Wörter) unter dem Link https://webapp.uibk.ac.at/ab09_2021 hochzuladen, dabei den Bereich anzukreuzen, dem es zugeordnet werden sollte, sowie bei Events/Items anzugeben, ob man an der Konferenz persönlich (vor Ort) oder virtuell teilnehmen möchte. Nach der Begutachtung durch zwei Gutachter*innen wird das wissenschaftliche Komitee über die Annahme der Beiträge bis zum 15.08.2021 informieren.

Konferenzgebühr

Konferenzgebühr (bis 31.08.2021 zu entrichten): 50 €
Studierendengebühr: 25 €
Zuhörer*innen/Teilnehmer*innen aus Innsbruck: keine Gebühr
Die Konferenzgebühr enthält: evtl. Pausenversorgung (Kaffee/Tee, Saft, Kekse), Rahmenprogramm (Stadtführung o. Ä.; bei virtueller Teilnahme ein Überraschungsgeschenk) und einen Konferenzband (mit eigenem Beitrag).

Wissenschaftliches Komitee (alphabetisch):

(lokal) Ass.-Prof. Marco Agnetta, Prof. Martina Behr, Assoz. Prof. Alena Petrova, Prof. Wolfgang Pöckl, ao. Prof. Peter Sandrini, Dr. Astrid Schmidhofer, Prof. Pius ten Hacken, Ass.-Prof. Dr. Aleksandar Trklja

(international)
Dr. Rafael Barranco-Droege (Institut für Übersetzen und Dolmetschen, Universität Heidelberg),
Dr. Laura Giacomini (Institut für Übersetzen und Dolmetschen, Universität Heidelberg),
Prof. Dr. Andreas Gipper (Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft in Germersheim, Johannes Gutenberg-Universität Mainz),
Prof. Dr. Eduardo José Jacinto García (Facultad de Filosofía y Letras, Universidad de Córdoba),
Assoz. Prof. Dr. Adrià Martín Mor (Departament de Traducció i d’Interpretació Àrea d’Estudis d’Àsia Oriental, Universidad Autónoma de Barcelona),
Assoz. Prof. Dr. Renata Panocová (Filozofická fakulta, Univerzita Pavla Jozefa Šafárika v Košiciach),
Dr. María Ángeles Recio Ariza (Facultad de Traducción y Documentación, Departamento de Traducción e Interpretación, Universidad de Salamanca),
Prof. Dr. Hanna Risku (Zentrum für Translationswissenschaft, Universität Wien),
Prof. Dr. Ursula Wienen (Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften, TH Köln)

Organisationskomitee (alphabetisch):

Ass.-Prof. Marco Agnetta, Francesco Cioglia, David Galvin, Lisa Lanthaler, Assoz. Prof. Alena Petrova (Hauptverantwortliche), Lukas Piovesan, Sandra Reiter, ao. Prof. Peter Sandrini, Ass.- Prof. Aleksandar Trklja


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TRANSLATA 2021
Institut für Translationswissenschaft (Universität Innsbruck)
  translata-2021@uibk.ac.at  

Foto: © INTRAWI

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