04.06.2019
Mehrsprachige Konferenz
mit Simultanverdolmetschung durch Studierende des Instituts für Translationswissenschaft
Die Vielfalt des Dolmetschens
Dolmetschpraxis und -wissenschaft im sozialen und rechtlichen Kontext
Dienstag, 04.06.2019, 14:00-17:00 Uhr
Dolmetsch-Trainingsanlage, Geiwi-Turm, 1.Stock
Innrain 52
A-6020 Innsbruck
Bildquelle: Oxford Dictionaries Blog
Dolmetschen über die Vielfalt des Dolmetschens
am INTRAWI
Unter den Berufsprofilen der Translationswissenschaft genießt das Konferenzdolmetschen das höchste Ansehen und den größten Bekanntheitsgrad. Jedoch ist Dolmetschen eine facettenreiche Aktivität, die in den verschiedensten Settings und Modi stattfindet. Um diese Thematik drehte sich die Übungskonferenz des Instituts für Translationswissenschaft (INTRAWI) am 4. Juni 2019 – sowohl vor als auch hinter den Kulissen.
Simultan, konsekutiv, chuchotage, Remote und Community Interpreting – das sind nur einige der Bezeichnungen, die es für unterschiedlichen Arten des Dolmetschens gibt. Während so mancher Laie diese des Öfteren unter "Simultanübersetzen" subsumiert, gilt es für TranslatorInnen einerseits, selbst genauestens im Bilde über die aktuellen Entwicklungen zu sein und andererseits, Bewusstsein für ihr durch Diversität gezeichnetes Tätigkeitsfeld zu schaffen. Deshalb bestand das Programm der halbtätigen INTRAWI-Konferenz im Juni aus Vorträgen zum Dolmetschen – die obendrein von Masterstudierenden simultan von und in die fünf Institutssprachen verdolmetscht wurden.
Paola Baglione eröffnete die Konferenz mit einem italienischen Vortrag über ihre Arbeit und Feldforschung in Kamerun, im Zuge derer sie sich der Mehrsprachigkeit des Landes sowie der Dolmetschsituation gewidmet hat. Da dort die meisten DolmetscherInnen Laien sind, trug sie aktiv dazu bei, durch Workshops und andere Veranstaltungen zur Professionalisierung beizutragen. Mathias Althaler hielt im Anschluss eine interessante Präsentation zu den Eigenheiten des Video- und Telefondolmetschens im Bereich des Community Interpreting (Behördendolmetschen). Dabei sind neben technischen Schwierigkeiten und Sprachbarrieren auch emotionale und räumliche Hürden zu überwinden. Mary Heaney Margreiter und Maria Danilova stellten danach anhand von aus dem Leben gegriffenen Anekdoten und Fakten zur Zertifizierungsprüfung das faszinierende Thema des Gerichtsdolmetschens vor; denn mit diesem Beruf muss man flexibel und sogar skipistentauglich sein. Zum Abschluss rundete Sandra Rudic die Konferenz mit ihrem lebensnahen Erfahrungsbericht als Kommunaldolmetscherin im Asylwesen ab.
So lernten Studierende des INTRAWI bei dieser Konferenz viel über ihr eigenes Metier. Die DolmetscherInnen des MA Konferenzdolmetschens sammelten zudem wertvolle Praxiserfahrung in puncto Vorbereitung, Teamorganisation und Relaisdolmetschen. Letzten Endes gilt gerade beim Dolmetschen: Verba volant, translatores manent.
Text: Jenni Zeller
Die Perspektive der Dolmetscherinnen
Auch Fragen aus dem Publikum wurden simultan gedolmetscht
Die italienische Kabine
Fotos: Jenni Zeller und Natalie Mair
Programm:
14:00 Uhr Begrüßung
14:15 Uhr Paola Baglione ● Community Interpreting in Camerun: l’esperienza di una ricercatrice alle prime armi [IT]
14:45 Uhr Mathias Althaler ● Video- und Telefondolmetschen im Community Interpreting Bereich [RU]
15:15 Uhr Kaffeepause
15:45 Uhr Mary Heaney Margreiter & Maria Danilova ● Gerichtsdolmetschen [EN & RU]
16:30 Uhr Sandra Rudic ● Community Interpreting – ein Erfahrungsbericht [DE]
Organisation und Moderation:
Martina Behr / Natalie Mair / Matthias Warner
Download:
04.06.2019 Einladung "Die Vielfalt des Dolmetschens" - Übungskonferenz
04.06.2019 Programm "Die Vielfalt des Dolmetschens" - Übungskonferenz