13.-14.01.2020

Nestroy-Tage
Runder Tisch mit Lesung

"Wirklichkeit ist immer das schönste Zeugnis für die Möglichkeit."

Dienstag, 14.01.2020, 19:00 Uhr, Literaturhaus am Inn

Johann Nestroy (1801 – 1862) hat sich für viele seiner Stücke von französischen und englischen Werken inspirieren lassen, sie aber sprachlich und sozialpolitisch dem Milieu seines Publikums angepasst. Die sprachliche Verwurzelung der Charaktere („Verwienerung“) hat ihm in seiner Heimat großen Erfolg garantiert, war aber trotz der meist satirisch abgehandelten allgemein-menschlichen Themen offenbar keine Empfehlung für die Rezeption im außerhabsburgischen deutsch-sprachigen Raum und erst recht nicht für Übersetzungen in andere europäische Sprachen. An einem runden Tisch sprechen drei Fachleute über Hindernisse für eine breitenwirksame Übersetzung und Aufführung des in Österreich kanonisierten Autors in romanischen Ländern. Studierende der Lehrveranstaltung Literarisches Übersetzen D-F am INTRAWI lesen ihre eigenen Nestroy Übersetzungen, die unter Anleitung von Ludovic Milot und Martina Mayer entstanden sind.

Italien: Maria Piok, Brenner-Archiv der Universität Innsbruck
Frankreich: Marc Lacheny, Université de Lorraine / Metz
Spanien: Juan Antonio Albaladejo, Universitat d’Alacant

Moderation: Wolfgang Pöckl, Universität Innsbruck
Übersetzungen: Marlies Alber, Nina Brader, Anaëlle Demarche, Albane Grimaud, Lisa Wolwertz

Organisation

Florence Rossard, Marie Serreau, Martina Mayer

in Kooperation mit dem Interdisziplinären Frankreich-Schwerpunkt der Universität Innsbruck

2020-01-14_Einladung_Nestroy_Runder.Tisch.Lesung


Die Nestroy-Tage am INTRAWI

Am 13. und 14. Jänner fanden die Nestroy-Tage am Institut für Translationswissenschaft (INTRAWI) statt. Bei dieser Gelegenheit hat das Institut drei Gäste empfangen: Maria Piok vom Brenner-Archiv der Universität Innsbruck, Marc Lacheny von der Universität Lorraine, Standort Metz, und Juan Antonio Albaladejo von der Universität Alicante. Moderiert wurde an beiden Tagen von Wolfgang Pöckl.

Am Montag, dem 13. Jänner, fand ein Gastvortrag mit dem Titel Johann Nestroy als Bearbeiter von englischen und französischen Stücken und Romanen: ein Beispiel für Kulturtransfer zwischen Frankreich, England und Österreich im 19. Jh. statt, der von Marc Lacheny gehalten wurde. In seiner Vorlesung analysierte er die Praktiken des berühmten österreichischen Dramatikers Johann Nestroy (1801-1862) beim Übersetzen und Nachdichten aus dem Englischen und dem Französischen bzw. beim Schreiben. So war es dem Publikum möglich, die verschiedenen Methoden und Strategien Nestroys als Autor von Romanen und Theaterstücken kennenzulernen.

Die Veranstaltung am Dienstag, den 14. Jänner, war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem INTRAWI und dem Brenner-Archiv der Universität Innsbruck. Sie trug den Titel Runder Tisch mit Lesung „Wirklichkeit ist immer das schönste Zeugnis für die Möglichkeit.". An diesem Abend haben Maria Piok, Marc Lacheny und Juan Antonio Albaladejo ihre Arbeit zu den verschiedenen Darstellungen von Nestroys Werk in ihren eigenen Ländern, d.h. Italien, Frankreich und schließlich Spanien, vorgestellt. Fünf Studentinnen, darunter zwei von der Universität Innsbruck und drei französischsprachige Erasmus-Studentinnen, haben auch an der Veranstaltung teilgenommen. Die Teilnehmerinnen an der Lehrveranstaltung Literarisches Übersetzen II D-F haben, mit Hilfe von Ludovic Milot und Martina Mayer, verschiedene Passagen aus Nestroys Werk ins Französische übersetzt und vor dem Publikum gelesen, um die verschiedenen Facetten des Humors des Autors zu zeigen.

Diese zweitägige Veranstaltung hat viele Menschen zusammengebracht, sowohl Studenten/-innen und Fachleute, die sich mit dem Thema beschäftigen, als auch einfach Menschen, deren Neugierde an Nestroy geweckt worden war. Es waren also zwei erfolgreiche Tage, und natürlich möchten wir uns bei allen TeilnehmerInnen dafür bedanken, dass sie sie zu einem echten Erfolg gemacht haben.

Die Gäste des Runden Tisches, v.l.n.r.: Marc Lacheny, Maria Piok und Juan Antonio Albaladejo, im Hintergrund der Moderator Wolfgang Pöckl.
Die Gäste des Runden Tisches, v.l.n.r.: Marc Lacheny, Maria Piok und Juan Antonio Albaladejo, im Hintergrund der Moderator Wolfgang Pöckl.
Die erfolgreichen Übersetzerinnen, v.l.n.r.: Albane Grimaud, Anaëlle Demarche, Lisa Wolwertz, Nina Brader und Marlies Alber.
Die erfolgreichen Übersetzerinnen, v.l.n.r.: Albane Grimaud, Anaëlle Demarche, Lisa Wolwertz, Nina Brader und Marlies Alber.
Reges Interesse am Gastvortrag von Marc Lacheny.

Reges Interesse am Gastvortrag von Marc Lacheny.

Text: Florence Rossard
Fotos: Florence Rossard


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