01.12.2020

Videopräsentation

Ein INTRAWI-Übersetzungsprojekt, ein Buch, ein Video

Von der Lehrveranstaltung zum Buch“ – so lautete der Titel eines Kurzbeitrags, der vor einigen Monaten im Newsroom und auf der Website des Instituts für Translationswissenschaft (INTRAWI) erschien. Jetzt müsste der Titel lauten: Vom Buch zum Video. Und da wir uns alle im Corona-Modus befinden, konnte die Buchpräsentation „Alpi noir. Racconti di demoni e spiriti nelle valli alpine”, IUP 2020, nur in virtueller Form stattfinden.

 

2020-12-01_Videopraesentation_Alpi-NoirDer Tiroler Autor und Bibliothekar Christian Kössler, die Leiterin des Übersetzungsprojekts, Carla Festi, und eine Projektteilnehmerin, Alessandra Pfitscher, folgten hier einer Einladung der Bozner Landesbibliothek. Da die Präsentation online ausgestrahlt werden musste, wurde mit der großen technischen Unterstützung der Abteilung Neue Medien der Universität Innsbruck ein professionelles Video erstellt, das nun seit dem 1. Dezember auf dem Youtube-Kanal der Bozner Landesbibliothek Claudia Augusta zu sehen ist. Das Video ist auch auf dem Youtube-Kanal der Universität Innsbruck verfügbar. Der Präsentationstermin (1. Dezember 2020) traf sich gut mit einer Veranstaltung, die derzeit in Bozen läuft: „AlpiMagia“ – so der Titel einer sehenswerten Fotoausstellung von Stefano Torrione im Sitz des italienischen Alpenvereins CAI anlässlich seines 100-jährigen Bestehens.

Die Alpen, die Bergregion, ist seit Menschengedenken ein Ort voller Magie und Geheimnisse, an die Bräuche, Rituale, Sagen und Traditionen anknüpfen.  Diese historischen und dämonologischen Sagen in der mündlichen Überlieferung und späteren Verschriftlichung dienten als Inspirationsquelle für Kösslers Kurzgeschichten.  Er kam auf die Idee, sie in eine moderne Sprache umzugestalten. So entstanden spannende, knackige Horrorgeschichten, die in der Gegenwart spielen, aber im Kern den Geist der alten Sagen ahnen lassen. Nordtiroler wie Südtiroler Sagen wurden berücksichtigt, ebenso eine Legende, die im Mailand der dreißiger Jahre spielt.

Neben einer zweisprachigen Lesung und einem Gespräch mit dem Autor wird im Video auch auf das 2017 am Institut für Translationswissenschaft (INTRAWI) gestartete Übersetzungsprojekt hingewiesen, auf dem die italienischsprachige Publikation beruht. Vier Studierende (Janina Kick, Alessandra Pfitscher, Katharina Weiss und Lisa Lanthaler) setzten sich unter der Leitung von Mag. Carla Festi mit den Texten, in einer Art „kooperativen“ Übersetzung, auseinander. Im Video erfährt man auch, welche Probleme eine adäquate Übertragung in die andere Sprache mit sich bringt. Ortsnamen, bestimmte Realia, ein besonderer Gruselstil wurden als Probleme angesehen. Aber vor allem kam es auf die „Stimme“ des Textes an – auf den bestimmten Ton, der Sprache zum Schwingen bringt und die LeserInnen oder ZuhörerInnen fesselt.

Alpi noir: Geister, Teufel, der Tod mit der Sense, Erscheinungen aus einer Zwischenwelt, vor der wir uns in Sicherheit wähnen. In einem Schlusswort von der Bozner Ethnologin und Sagenforscherin Brunamaria Dal Lago Veneri heißt es, dass Berge immer als Grenze und als Übergang gesehen wurden. Orte, an denen Menschen mit ihrer Unzulänglichkeit konfrontiert werden. Davon berichten uns Sagen immer wieder, wenn auch in einer altertümlichen Sprache. Und Christian Kössler erzählt sie auch nun in italienischer Sprache.

 

Text: Mag. Carla Festi, Institut für Translationswissenschaft
Bild: Carla Festi, Buchautor Christian Kössler und Alessandra Pfitscher bei der virtuellen Buchpräsentation. (Credit: Uni Innsbruck)


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