Interkulturalität in der Sprachmittlung. Ein Vortrag von Dr. Elena Krasilnikova
Am 4. Mai 2017 fand am Institut für Translationswissenschaft (INTRAWI) der Universität Innsbruck im Rahmen der LV Russisch I unter der Leitung von Mag. Ester Pöhl ein Vortrag von Dr. Elena Krasilnikova, Universität Vologda (RF), über die Bedeutung der Interkulturalität in der Sprachmittlung statt.
Dr. Krasilnikova, die ihre Ausbildung u.a. am Institut für Europäische Kulturen in Moskau absolviert hat, zeigte den Studierenden in einem praxisnahen und mitreißenden Vortrag die vielen möglichen Fettnäpfchen im Miteinander von verschiedenen Kulturen auf. Besonders interessant: ihr Exkurs über die Begriffe "Mut" und "Heldentum", die im deutschen und russischen Kulturraum völlig unterschiedlich interpretiert und gelebt werden, aber auch ihr Erfahrungsbericht über die unterschiedliche Art und Weise, mit der deutsche und russische Rettungsteams im Katastrophenschutz ihre Aufgaben bewältigen. In ihrem Vortrag bezog sich Lena Krasilnikova auf den Begriff des Kontextes in der interkulturellen Kommunikation und griff dabei auf den amerikanischen Anthropologen Edward Hall zurück, der mit "high-context and low-context cultures" zwei Typen von Kulturen unterscheidet. Frau Krasilnikova, die neben Forschung und Lehre an der Universität Vologda auch als Konsekutivdolmetscherin tätig ist, konnte in ihrem Vortrag die Aufgabe des Dolmetschers/der Dolmetscherin als KulturvermittlerIn überzeugend vermitteln.
Text: Mag. Ester Pöhl Fotos: Mag. Bernhard Eberharter