INTRAWI-Lockdown-Logbuch 2.0

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06.04.2021

Lockdown-Logbuch 2.0: Die Corona-Chronik geht weiter!

von: Magdalena Hirn

06.04.2021 INTRAWI-Lockdown-Logbuch 2.0 (c) Magdalena HirnAls ich letztes Jahr im März den ersten Eintrag des INTRAWI-Quarantäne-Tagebuchs verfasste, war ich tatsächlich in Quarantäne – an dieser Stelle möchte ich mich nochmals recht herzlich bei dem dafür verantwortlichen Kommilitonen bedanken, dem eine namentliche Nennung erspart werden soll. Scherz beiseite, alles ist vergeben und vergessen. In der Zwischenzeit sind wir alle so an Lockdowns gewöhnt, dass ich nicht einmal mehr weiß, in welchem wir uns befinden. „Geöffnet“-Schilder überraschen mich mittlerweile mehr als „Geschlossen“-Hinweise. Restaurantbesuche sind eine ferne Erinnerung. Und wie unser Institut von innen aussieht, weiß ich nur aufgrund meiner Defensio, die vor ein paar Wochen stattfand.

Ja, schon wieder ein Semester im Distance-Learning. Im letzten Sommersemester durfte ich mich mit den Freuden des Simultandolmetschens via Zoom herumschlagen, was dank der Bemühungen und Anpassungsfähigkeit der Studierenden und Lehrenden nach einer gewissen Anlaufzeit sogar überraschend gut funktionierte. Im Juli 2020 absolvierte ich meine Masterprüfungen mit reichlich Desinfektionsmittel und Sicherheitsabstand in der Dolmetschtrainingsanlage – somit waren alle Kurse be- und überstanden, zwischen mir und meinem Abschluss stand „nur“ noch die Masterarbeit. Dem Verfassen dieser wollte ich mich im Wintersemester 2020/21 widmen.

Klingt prinzipiell einfach, ist es aber nicht. Vor allem, wenn die Außenwelt nach so vielen Monaten innerhalb der eigenen vier Wände selbst für eine erklärte Stubenhockerin wie mich im Spätsommer plötzlich unglaublich verlockend schien. Ah, die süße Zeit der Lockerungsmaßnahmen. Ich glaube mich daran zu erinnern, in der Maria-Theresien-Straße einen Kaffee IN EINEM CAFÉ getrunken zu haben. Manche von uns hielten sogar (naiverweise?) an der Hoffnung auf ein normales Semester fest. Doch dann: wieder Lockdown. Wieder daheim. Und ironischerweise war es genau das, was mich dazu trieb, endlich meinen Laptop aufzuklappen, mich hinzusetzen und mich ans Werk zu machen.

Ja, es sind Schwierigkeiten damit verbunden, eine wissenschaftliche Arbeit im Lockdown zu schreiben. Auf der einen Seite sind Treffen mit dem Betreuer schwieriger, Bibliotheksöffnungszeiten können rätselhaft erscheinen und man „darf“ sich nicht einmal dort einschließen und so eine Produktivitätszwangsbeglückung forcieren. Doch auf der anderen Seite: Was soll man denn sonst tun? Ist ja alles zu. Und so recherchierte, fabulierte und korrigierte ich fleißig, bis ich schließlich meine fertige Arbeit in den Händen hielt, nachdem die Studia im Jänner 2021 endlich wieder öffnen durfte.

Anfang März 2021 verteidigte ich dann meine Arbeit – vor Ort am INTRAWI, im guten alten Seminarraum 6, selbstverständlich unter penibler Einhaltung der Hygienevorschriften. Es war ein beinahe sentimentaler Moment für mich, nach so langer Abwesenheit an unser Institut zurückzukehren. Immerhin hatte ich dort so viele Stunden mit dem Pauken von spanischer Grammatik, dem Übersetzen von englischen Texten und dem Schaffen so vieler Erinnerungen mit meinen liebgewonnenen Mitstudierenden verbracht. Ja, eine Rückkehr zur „Normalität“ wäre schön. Doch auch die seltsamen Umstände, in denen wir uns derzeit/noch immer/bis auf Weiteres befinden, bringen ihre Vorteile mit sich – wenn man sie nur zu schätzen lernt und auszuschöpfen weiß.

Text & Foto: Magdalena Hirn

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