Profilbild von o.Univ.-Prof. Dr. Roland PsennerDa meine Amtszeit als Vizerektor für Lehre und Studierende am 29. Februar 2016 zu Ende geht, möchte ich an einige Ereignisse der vergangenen vier Jahre erinnern, die Studium und Lehre an der Universität Innsbruck geprägt haben.

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Der Zustrom an Studierenden war ungebrochen, die Zahlen stiegen jährlich um 1 bis 2% und inzwischen studieren weit mehr als 28.000 Personen an der LFUI, ungeachtet verschiedener Neuerungen wie Aufnahmeregelungen oder StEOP-Prüfungen. Ob alle tatsächlich studieren ist allerdings nicht so klar, denn „prüfungsaktiv“ sind nur etwas mehr als 18.000 Studierende (sie erwerben 16 oder mehr ECTS-Anrechnungspunkte pro Studienjahr). Erfreulicherweise steigen auch diese Zahlen, denn die prüfungsaktiven sind die für das Ministerium „sichtbaren“ Studierenden, an denen die Leistungen der Universitäten gemessen werden, und die LFUI liegt mit 60% an der Spitze aller Volluniversitäten in Österreich. Dass Bildung und Ausbil­dung unserer Studierenden die Daseinsberechtigung für Unis darstellt, hat sich herumge­spro­chen, sichtbares Zeichen für unsere Leistungen im Bereich Lehre und Studium ist die Verlei­hung des ECTS- und des Diploma-Supplement-Labels an die LFUI als einzige staatliche österreichische Universität.  

Weiteres sichtbares Zeichen rascher Änderungen ist die Einführung neuer Studien wie das Bachelorstudium für Wirtschaft, Gesundheits- und Sporttourismus in Landeck oder das Bache­lorstudium in Mechatronik in Lienz (beide Studien in Kooperation mit der UMIT), das Masterstudium EMMA (Environmental Management of Mountain Areas) mit der Freien Uni­versität Bozen, oder das Bachelorstudium für Islamische Religionspädagogik. Die größte Änderung betrifft sicherlich die Umgestaltung der LehrerInnenbildung für die Sekundarstufe, die wir gemeinsam mit drei Pädagogischen Hochschulen und dem Mozarteum durchführen, im Augenblick das längste, komplexeste und anspruchsvollste Studium an unserer Universi­tät. Dass „nebenbei“ nahezu alle der weit über 100 Curricula geändert wurden und unter dem Begriff Bologna revisited „mehr Universität“ in die Studien zurückkehrt, ist nicht so offen­sichtlich, aber wahrscheinlich wichtiger als manche ins Auge stechende Veränderung. Bologna revisited bedeutet, ganz einfach, Studierendenzentrierung, d.h. Eigenverantwortung, Wahlfreiheit, Anerkennung bereits erworbener Kompetenzen.

Neben diesen „regulären“ Studien hat sich auch das Feld der Weiterbildung massiv verändert, da der so genannte „konsekutive Master“ nur mehr für etwa die Hälfte aller Bachelor­absol­ventInnen als „normales“ Anschlussstudium gilt. Viele wechseln in andere Sphären (andere Studien, andere Unis) oder in die Arbeitswelt, aus der sie nach einiger Zeit mit dem Wunsch nach Weiterbildung an die Uni zurückkehren: für Tage, Wochen, Monate oder sogar für mehrere Semester, um einen Mastertitel zu erwerben – und zwar berufsbegleitend, was bisher nur in der Weiterbildung möglich ist.

Einiges wurde begonnen, manches ist im Fluss, unendlich viel ist noch zu tun; ab 1. März wird Univ.-Prof. Dr. Bernhard Fügenschuh das Amt des Vizerektors übernehmen, und bei ihm sehe ich die Anliegen der Studierenden in besten Händen.

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