Ulrike Töchterle
Restaurierungsübungen
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Institut für Archäologien
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Philosophisch-Historische Fakultät
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In der praktischen Lehrveranstaltung „VU3 Restaurierungsübungen“, die jährlich am Institut für Archäologien der Universität Innsbruck stattfindet, wird anhand experimenteller Archäologie und moderner Restaurierungstechnik der „Lebensweg“ eines keramischen Gefäßes rekonstruiert. Diese Verknüpfung ermöglicht einerseits die Erlebbarkeit alter Kulturtechniken und bietet andererseits einen Einblick in moderne Restaurierungstechniken, indem sozusagen als übergeordneter Handlungsstrang die chaîne opératoire eines keramischen Gefäßes nachempfunden wird: Aufbereitung und Magerung eines Naturtones, diverse Herstellungstechniken wie den Gefäßaufbau, Verzierungstechniken, Gefäßbrand im Feld, Gefäßgebrauch, Zerscherbung des Gefäßes und Untersuchung des Bruchverhaltens, die Bergung, Verpackung, Reinigung, Festigung, Klebung, Ergänzung der Fehlstellen, Kolorierung der Gipsergänzung und anschließende Inventarisierung und Ausstellung von Keramik in einer Vitrine. Dabei sind psychomotorische Fertigkeiten gefordert, deren Verbesserung im Rahmen einer hochschuldidaktischen Fallstudie (2021) mittels vordefinierten Feinlernzielen nach R. H. Daves psychomotorischer Taxonomie entwickelt wurden. Der Einsatz dieser Feinlernziele erbrachte klar definierte Handlungsstrategien, die nicht nur den gesamten Arbeitsverlauf besser strukturierten, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit anhand von Überprüfungsmerkmalen förderten. Die auch für die Beurteilung eingesetzten Handlungsstrategien steigerten nachweisbar die Kompetenzentwicklung der Studierenden und erweisen sich dadurch als wertvolles Werkzeug bei der Durchführung von praktischen Lehrveranstaltungen.