Wirtschaft im Fokus der Wissenschaft

 

Was können Unternehmer, Politiker und Wirtschaftswissenschaftler voneinander lernen? Diese spannende Frage bildet den Rahmen des diesjährigen Tiroltages, der offiziellen Eröffnungsveranstaltung des Europäischen Forums Alpbach 2008. Am kommenden Sonntag wird diese Auftaktveranstaltung – in enger Zusammenarbeit zwischen dem Land Tirol, dem Kuratorium Alpbach und der Universität Innsbruck gestaltet – einmal mehr einen Einblick in die erfolgreiche Arbeit der Innsbrucker Universität bieten. Heuer stehen die Wirtschaftswissenschaften und damit die Fakultäten für Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft im Zentrum.

 

Die Wissens- und damit auch die Wissenschaftsgesellschaft ist die Realität im beginnenden 21. Jahrhundert. Neue Entwicklungen und damit der Fortschritt in der Wissenschaft sind wichtigerer denn je, denn sie produzieren neues Wissen und daraus abgleitet auch wirtschaftliche Weiterentwicklung. Universitäten sind heute einmal mehr gefordert, theoretisch begründete, aber praktisch nützliche Ergebnisse zur Verfügung zu stellen – der Gesellschaft, den Unternehmen und der (Wirtschafts-)Politik. Die wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der Universität Innsbruck haben diese Herausforderung angenommen.

 

Hochkarätiges Programm

Das Thema Wirtschaft steht nicht zuletzt deshalb im Zentrum der Vorträge beim diesjährigen Tiroltag in Alpbach. Den Auftakt macht der frühere EU-Kommissar und derzeitige Präsident des Ökosozialen Forums in Wien, Dr. Franz Fischler, der die wissensbasierte Ökonomie als europäisches Erfolgsmodell der Zukunft beleuchten wird. Dr. Wilhelm Kohler, Professor für Internationale Ökonomie der Universität Tübingen und Absolvent der Universität Innsbruck, wird sich aus ökonomischer Sicht mit den Effekten der Öffnung der EU in Richtung Mittel- und Osteuropa beschäftigen, und Dr. Philipp Selva, erfolgreicher Unternehmer aus Bozen, wird sich dem Thema Tirol/Südtirol im internationalen Kontext und den, aus seiner Sicht, daraus entstehenden Anforderungen an Land und Leute widmen.

 

Beispiele aus der international beachteten Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider wirtschaftsorientierten Fakultäten der Universität Innsbruck folgen im Congress Centrum Alpbach am Nachmittag: Der erste Teil ist dabei Arbeiten der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik gewidmet. Dr. Matthias Sutter, Professor für Experimentelle Wirtschaftsforschung, beleuchtet im Rahmen seines Vortrags „Kooperation, Zuckerbrot und Peitsche“ experimentelle und neuroökonomische Erkenntnisse im Rahmen von wirtschaftlichen Prozessen. Dr. Gottfried Tappeiner, Professor für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte analysiert gemeinsam mit seiner Frau, Dr. Ulrike Tappeiner, Leiterin des Instituts für Alpine Umwelt an der Europäischen Akademie in Bozen, unter dem Motto „Was wir besser können“ das Sozialkapital in der Europaregion Tirol. Der Frage „Werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Konvergenz oder Divergenz des Wohlstandes in den Regionen Europas“ geht Dr. Jesus Crespo-Curesma, ebenfalls Professor für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte an der Universität Innsbruck, nach.

 

Im Anschluss dran steht der Tiroltag dann ganz im Zeichen der Fakultät für Betriebswirtschaft: Dr. Hans Mühlbacher, Professor für Strategisches Management, beschäftigt sich mit der spannenden Frage, inwieweit rationale Unternehmerentscheidung nur eine Illusion sind. Dr. Albrecht Becker, Professor am Institut für Rechnungswesen, Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung, stellt vor, wie Lernen mit Controlling funktionieren kann, und Dr. Ronald Maier, Professor für Wirtschaftsinformatik, setzt sich aus Sicht des Wissensmanagements mit Reiz und Risiko des Web 2.0 für Unternehmen auseinander. Zum Abschluss beleuchtet Dr. Martin Piber, Professor am Institut für Organisation und Lernen, die Steuerung von Museen und geht der Frage nach, ob dies ein Tanz zwischen künstlerischer Exzellenz und betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten ist.

 

Das Programm wird noch durch eine, gemeinsam von der Tiroler Zukunftsstiftung und der EURAC organisierte, repräsentative Firmenausstellung abgerundet, in deren Rahmen entsprechende Projekte vorgestellt werden.

 

Ein Fenster in die Universität

Der Tiroltag ist der offizielle Start des Europäischen Forums Alpbach und wird nun bereits zum vierten Mal vom Vizerektor für Forschung der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Tilmann Märk, in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und dem Kuratorium des Forums Alpbach organisiert. Seit 2005 öffnet diese Veranstaltung für Interessierte einen Blick auf die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit Tirols und insbesondere der Universität Innsbruck. Der Tiroltag steht damit im Kontext der international besetzten Seminare und Symposien des weit über die Grenzen hinaus bekannten Forums Alpbach. Der Fokus der wissenschaftlichen Vorträge wechselt jährlich. Bisher wurden die herausragenden Forschungsleistungen der Physik an der Universität Innsbruck (2005), die Standortstärke im Bereich der Biowissenschaften, gemeinsam mit der Medizinischen Universität und der UMIT (2006), und die gesellschaftliche Relevanz der renommierten Forschungsaktivitäten der Philosophisch-Historischen Fakultät, insbesondere auch im Hinblick auf die Tiroler Geschichte (2007), beleuchtet.

 

 

 

Rückfragehinweis:

Mag. Uwe Steger
Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice
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