Österreichische Nationalbank bewilligte Forschungsprojekt:

Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes unter der Lupe

 

Die Österreichische Nationalbank hat im Dezember ein Forschungsprojekt der LFU Innsbruck zum Gemeinschaftsrecht der Europäischen Union und der Rolle des Europäischen Gerichtshofes für die Förderung mit Mitteln aus dem Jubiläumsfonds ausgewählt.

 

Der EuGH hat bereits mehrere Male mit der Begründung in die nationale Gesetzgebung eingegriffen, dass diese gegen das Gemeinschaftsrecht verstoße. „In diesem Fall reiben sich Regierungen und Mitgliedsstaaten dann verwundert die Augen, da sie beim Beitritt zur Europäischen Union dachten, die Souveränität auf diesem Gebiet nicht zu verlieren, wie es in Österreich zum Beispiel bei der Regelung des Hochschulzugangs für EU-Ausländer, bei    der Beschränkung der Grundverkehrsfreiheit oder bei den Verkehrsreglementierungen der Fall war“, erklärt Prof. Dr. Günter Roth vom Institut für Unternehmens- und Steuerrecht der LFU Innsbruck, der das Forschungsprojekt leitet.

 

Die zentrale Fragestellung des Forschungsprojektes lautet, ob das Selbstverständnis des EuGH als „Motor der Integration“ in Zeiten einer bereits erreichten Konsolidierung des Gemeinschaftsrechts und gleichzeitig wachsender Integrationsskepsis noch angebracht ist.

 

In acht Teilprojekten, die alle Bereiche der Rechtssprechung abdecken, soll der Europäische Gerichtshof als rechtsetzende Gewalt kritisch analysiert werden. „Damit wollen wir die Kritik auf eine breite Grundlage stellen und diese auch methodisch vertiefen“, so Prof. Roth. „Als Ergebnis unserer Untersuchungen soll eine allgemeine Theorie des judical self-restraint für den EuGH abgeleitet werden, die die durch die nationale Souveränität gezogenen Grenzen ebenso bestimmt, wie die Rahmenbedingungen einer offenen und diskursiven Rechtsfortbildung.“

 

 

Die einzelnen Teilbereiche des Forschungsprojektes:

 

 

 

 

 

Rückfragehinweis:

Mag. Susanne Röck
Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Tel: 0512/ 507 2593
E-Mail: susanne.e.roeck@uibk.ac.at