Hochrangige Bildungsexperten der EU an der LFU

Am 13. und 14. Februar 2006 sind am Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung (ILS) der LFU Innsbruck anlässlich der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft hochrangige Bildungsexperten aus elf EU-Nationen zu Gast. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Michael Schratz und Univ.-Ass. Mag. Dr. Christian Kraler vom ILS werden die bildungspolitischen Positionen der EU der kommenden Jahre im Rahmen des 10-Jahres EU-Programms „Education and Training 2010“ zwischenstaatlich koordiniert und weiterentwickelt.

 

Anlässlich eines High-Level Group Meetings von VertreterInnen aller EU-Bildungsministerien im Dezember 2005 wurde die Ausrichtung eines Arbeitstreffens in Innsbruck vereinbart. VertreterInnen des Instituts stellten dort Ergebnisse zur Umsetzung von EU-Bildungszielen auf nationaler Ebene vor. Grundlage dafür war ein Forschungsauftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. 6 ProjektmitarbeiterInnen des ILS zeigen in einer Studie auf, dass klassische Fortschrittsberichte in der Bildungsplanung häufig zu kurz greifen, um den geforderten EU-weiten Veränderungsprozessen auf nationaler Ebene die nötige Schubkraft zu geben. Einheit in der Vielfalt erfordert neue Formen der Auseinandersetzung, die nicht mehr über das klassische Berichtwesen erfolgen kann.

 

Europas Kopf sitzt auf Innsbrucks Schultern

Basis dafür waren 25 individuellen Länderberichte, der EU-Mitgliedsstaaten. Das Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung hat diese Berichte ausgewertet und anhand computerunterstützter qualitativer und quantitativer Methoden verglichen. Die Ergebnisse wurden so auf andere Art und Weise aufbereitet als bisher. Bisher verwendete die EU das klassische Reportwesen mit linearen Texten. Das ISL versuchte nun durch eine grafische Darstellung gemeinsame Strukturen, aber auch Differenzen der einzelnen Länder herauszuarbeiten. Jedes Land hat in Bezug auf die Entwicklung der Bildungspolitik Fragen zu beantworten und Probleme zu lösen. Das ISL stellt nun aufgrund ihrer Auswertungen individuelle Lösungen für die Länder zur Verfügung. Die Forschenden konnten klare Vermutungen zu Wirkungshypothesen aufstellen um zu begründen welche Systeme funktionieren, warum diese funktionieren und warum andere nicht funktionieren.

 

Zur Unterstützung zukunftsorientierter Diskussionsprozesse im Bildungswesen wurden am ILS in den letzten Jahren Methoden und Instrumente computerunterstützter Wirkungsforschung weiterentwickelt. Sie eröffnen neue Wege, wie sich komplexe Projekte dynamisch vernetzen lassen und dadurch neue Entwicklungsperspektiven eröffnen. So können die Innsbrucker Forschenden den VertreterInnen der Bildungsministerien und der EU an den Kernthemen Lebenslanges Lernen, Qualitätssicherung im Bildungsbereich, Bologna-Prozeß und soziale Bildungsaspekte aufzeigen, wie eine zwischenstaatlich abgestimmte, hochwertige Bildung den EU-Bürgern persönliche Befriedigung, bessere soziale Kompetenzen und vielfältigere Beschäftigungsmöglichkeiten verschafft.

 

Im Arbeitstreffen der Bildungsexperten am 13. und 14. Februar 2006 werden zentrale Zukunftsthemen behandelt, die zur Lösung struktureller Probleme bei der EU-weiten Integration beruflicher und allgemeiner Bildungsziele und lebenslanger Lernprozesse beitragen sollen.

 

Rückfragehinweis:

 

Manuela Rainalter

Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice

 

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

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