Höchste Auszeichnung für zwei Studenten
der Universität Innsbruck

 

Am Mittwoch überreichte Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa in Vertretung von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil zwei Studierenden der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck den Ehrenring für die "Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae“. Nur wenige JungdoktorInnen kommen in den Genuss dieser hohen Auszeichnung, die für besonders herausragende Studienleistungen verliehen wird.

Ausgezeichnet wurden an der Universität Innsbruck zwei Naturwissenschaftler: der Innsbrucker Christian Erlebach (Mikrobiologie) und der Vorarlberger Christoph G. Salzmann (Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie). Nach der feierlichen Promotion überreichte Landeshauptmann Van Staa die Ehrenringe: „Es ist mir eine besondere Ehre, heuer diese Auszeichnung erstmals in Vertretung des Bundespräsidenten vornehmen zu dürfen und Ihnen seine besten Glückwünsche zu überbringen,“ so der Landeshauptmann. Die beiden Absolventen dankten ihren Familien, Freunden und Angehörigen sowie Studienkollegen und Lehrern für die langjährige Unterstützung und Betreuung.

 

Die Ausgezeichneten:
Christian Erlebach wurde 1973 in Innsbruck geboren, absolvierte das Naturwissenschaftliche Realgymnasium in Innsbruck und studierte ab 1992 Biologie (Studienzweig Mikrobiologie) an der Universität Innsbruck, wo er 2002 promovierte. Seine mit Auszeichnung abgeschlossene Dissertation erarbeitete er sich am Institut für Mikrobiologie. Für seine Arbeit "Physiologische Studie der Siderophorenbildung des Bodenbakteriums Mycobacterium sp. EK1" griff er dabei ein sehr anspruchvolles Thema auf. Erlebach untersuchte den Einfluss verschiedener physiologischer Parameter auf die Siderophorenbildung durch saprophytische Bodenbakterien aus der Gattung Mycobacterium. Dazu wurde der Stamm EK1 ausgewählt, der im Rahmen bodenmikrobiologischer Untersuchungen am Institut für Mikrobiologie isoliert wurde und M. smegmatis als ein Referenzstamm, welcher in Bezug auf den Eisenstoffwechsel bereits relativ gut charakterisiert ist. “Erlebach ist es in seiner Arbeit gelungen, wissenschaftliches Neuland zu betreten und so wichtige Grundlagen für weitere Forschungen auf diesem Gebiet zu legen,“ so sein Doktorvater Prof. Kurt Haselwandter. Erlebach hat bereits während seines Studiums eine umfangreiche Lehrtätigkeit absolviert. „Für das Institut für Mikrobiologie war dies ein großer Gewinn. Christian erwies sich als hervorragender Universitätslehrer. Auf besondere Art und Weise wusste er die Studierenden zu begeistern, um so ihr Wissen zu vertiefen,“ lobte Prof. Haselwandter seinen Schützling.

Christoph G. Salzmann wurde 1977 in Bregenz geboren. Er absolvierte nach der Matura am BG Gallus in Bregenz das Studium der Chemie an der Universität Innsbruck. Im Oktober 2003 schloss er seine Dissertation zum Thema "Relaxation und Kristallisation von hochdichtem amorphem Eis unter Druck und Charakterisierung der hergestellten metastabilen Eismodifikationen IV und XII" ab und bestand im November sein Rigorosum mit Auszeichnung. Sein wissenschaftlicher Betreuer, Prof. Andreas Hallbrucker, lobte den äußerst pflichtbewussten jungen „Neo-Doktor“ für seine herausragenden Leistungen während des Studiums, „für die aufgeschlossene Art, mit der er an Probleme heranging, um darauf deren Lösung mit viel Kreativität zu erarbeiteten.“ Der Ausgangspunkt von Salzmanns Arbeit ist die fundamentale Bedeutung von Wasser, dessen Eigenschaften von der Wissenschaft noch immer nicht vollständig verstanden werden. „Was passiert nun mit Wasser und Eis, wenn diese erhöhtem Druck ausgesetzt werden?“ Dies war der Ansatzpunkt des jungen Wissenschaftlers. Dabei ist es Salzmann gelungen, eine „exotische“ Eismodifikation (Eis IV) erstmals reproduzierbar herzustellen und mit verschiedensten Methoden zu charakterisieren. Auch wurden im Rahmen seiner Arbeit weitere wichtige Hinweise auf die Existenz zweier Flüssigkeitsphasen von Wasser bei tiefen Temperaturen gefunden.

 

Eine besondere Auszeichnung

Die Promotion "sub auspiciis" ist eine spezifisch österreichische Form der Auszeichnung hervorragender Studienleistungen. Diese allerhöchste Auszeichnung erhalten nur JungdoktorInnen, die die Oberstufe mit Vorzug abgeschlossen, an der Universität jede Prüfung "sehr gut" bestanden, ihr Diplom- und Doktoratsstudium mit "Auszeichnung" absolviert haben und denen darüber hinaus "ein auszeichnungswürdiges Verhalten an der Hochschule als auch außerhalb derselben" bescheinigt wird.