Verleihung des Liechtenstein-Preises
am 6. März 2003 10.45 Uhr


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wie angekündigt schicken wir Ihnen detailliertere Informationen zur Verleihung des Lichtenstein-Preises am Donnerstag, 6. März 2003 um 10.45 Uhr im Senatssitzungssaal.

 

Die Überreichung des Preises an die Preisträger Dr. Martin Kocher (Institut für Finanzwissenschaft), Mag. Dr. Paul Videsott (Institut für Romanistik) und Mag. Dr. Paul Scheier (Institut für Ionenphysik) erfolgt durch Vertreter des Schulamtes des Fürstentums Lichtenstein und der Universität Innsbruck.

Kurzbeschreibung der Preisträger

Mag. Dr. Paul Videsott (Institut für Romanistik)
1971 in Bruneck (Italien) geboren, Studium der Romanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck, seit 1999 Vertragsassistent am Institut für Romanistik der Universität Innsbruck, zahlreiche Publikationen zum Thema Italienische Sprachgeschichte mit Schwerpunkt Ladinische Sprache.

In seinem Forschungsprojekt vergleicht Videsott die vordeutsche Ortsnamen von über 100 Gemeinden im Ostalpenraum. Mit mathematisch-statistischen Methoden werden dabei Sprach- und Dialektgrenzen nachgewiesen, die durch den Übergang vom Ladinischen zum Deutschen im Großteil des Untersuchungsgebietes mittlerweile überdeckt sind.

 

Mag. Dr. Paul Scheier (Institut für Ionenphysik)
1964 in Dornbirn geboren, Diplomstudium für Physik und Lehramtsstudium Physik und Mathematik an der Universität Innsbruck, 1994 Habilitation und Erlangung der Lehrbefugnis als Universitätsdozent für das Fach Ionenphysik, zahlreiche Publikationen im Bereich Ionenphysik.

Die mit dem Preis des Fürstentum Liechtenstein ausgezeichneten Arbeiten entstanden in einer Zusammenarbeit des Instituts für Ionenphysik der Leopold-Franzens Universität Innsbruck und dem Institut für Kernphysik der Justus Liebig Universität Giessen. Ziel der gemeinsamen Untersuchungen, die im Rahmen eines APART Stipendiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gefördert wurde, war die Wechselwirkung von Elektronen mit Fullerenionen. Fullerene sind Moleküle, die nur aus Kohlenstoff bestehen und einen hohlen Käfig formen. Der bekannteste Vertreter, das C60 hat die Form eines Fußballs mit einem Durchmesser von nur 10-9. Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass dieses kleine Molekül sich wie eine winzige geladene Metallkugel verhält. Bereits vor den gemeinsamen Untersuchungen zwischen Innsbruck und Giessen haben mehrere Gruppen die kollektive Anregung der äußeren Elektronen des C60 beobachtet. Die Messungen in Giessen zeigten erstmalig, dass dieser Effekt auch bei der Wechselwirkung zwischen Elektronen und Fullerenen die zur Zerstörung dieser Moleküle führt eine wichtige Rolle spielt.

 

Dr. Martin Kocher (Institut für Finanzwissenschaft)
Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck, seit 1998 Vertragsassistent und Projektassistent am Institut für Finanzwissenschaft mit Schwerpunkt Öffentliche Güter, Kleinstaaten, Experimentelle Ökonomie, Evaluation und Soziologie der Ökonomie.

Die preisgekrönte Arbeit von Kocher beschäftigt sich mit dem öffentlichen Sektor in Kleinstaaten bzw. Kleinststaaten, vor allem mit der Bereitstellung öffentlicher Güter und Leistungen. Theoretisch lässt sich ableiten, dass sehr kleine Staaten aufgrund der besonderen Eigenschaften öffentlicher Güter einen Kostennachteil zu tragen haben. Tatsächlich wird in der Arbeit empirisch nachgewiesen, dass der Anteil des öffentlichen Sektors an der Wirtschaftsleistung in kleinen Staaten größer ist als in großen Staaten. Anhand von 21 Kleinstaaten wird auf Basis dieser Erkenntnis die Art der Bereitstellung jener öffentlichen Güter genau analysiert, die potentiell besonders hohe Kosten für Kleinstaaten verursachen. Der letzte Teil der Arbeit versucht dann ein sich daraus ergebendes Paradoxon aufzulösen: Warum nimmt die Anzahl der Kleinstaaten in der Welt zu, obwohl diese einen relativen Kostennachteil im öffentlichen Sektor zu tragen haben?

 

Wir würden uns freuen, Sie bei der Verleihung des Lichtenstein-Preises begrüßen zu dürfen.

 

Verleihung des Lichtenstein-Preises

Datum: Donnerstag, 6. März 2003, 10.45 Uhr
Ort: Senatssitzungssaal des Universitätshauptgebäudes, 1. Stock,
Christoph-Probst-Platz, Innrain 52, Innsbruck

 

Kontaktperson:
Mag. Uwe Steger, Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0512/507/2014, e-mail: uwe.steger@uibk.ac.at