Die Zukunft der Vergangenheit:
Nutzung und Erhaltung von Bauten der klassischen Moderne


Baudenkmäler der klassischen Moderne werden zunehmend zu einem wichtigen Themengebiet in der internationalen Denkmalpflege. In Tirol finden sich eine ganze Reihe dieser Gebäude aus den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, die nun teilweise umgebaut und revitalisiert werden. Aus diesem Anlass lädt das Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege der Universität Innsbruck zu einer Auseinandersetzung mit dieser Thematik im Rahmen einer hochkarätig besetzten Tagung.

 

Die Entwicklung einer grundsätzlich neuen Formensprache und der Einsatz modernster Baustoffe in den 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts führten meist zu baulichen Lösungen, die heutigen Anforderungen nicht mehr standzu-halten scheinen. Zahlreiche Gebäude dieser wichtigen Zeitphase stehen leer, werden dem Verfall preisgegeben und sind sogar von Abriss bedroht.

 

Gerade Tirol weist einen vergleichsweise großen Bestand an qualitätvollen Bauten der klassischen Moderne auf. Die Frage der (Um-)Nutzung und Erhal-tung von Baudenkmälern dieser Zeitphase wird sich in Zukunft noch öfter stellen. Angeführt seien an dieser Stelle z.B. der möglicherweise bevorstehende Abriss des Patscherkofelhauses von Arch. Hans Fessler (1927) sowie die derzeit diskutierten Veränderungen an den Stationen der Nordkettenbahn von Arch. Franz Baumann (1927-28).

 

Der aktuelle Anlass der Tagung besteht jedoch v.a. in der demnächst bevorstehenden Instandsetzung eines der bedeutendsten Industriedenkmäler Innsbrucks: Im ehemaligen Sudhaus des Adambräu (Arch. Lois Welzenbacher 1926-27) soll ab 2004 das Haus der Architektur mit dem Tiroler Architektur-archiv und Architekturforum eingerichtet werden.

 

Führende Experten aus Österreich, der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden wurden seitens des Instituts für Baugeschichte und Denkmalpflege der Universität Innsbruck eingeladen, um grundsätzliche Probleme bei der Nutzung und Erhaltung von Bauten der klassischen Moderne zu diskutieren. Die Tagung soll in erster Linie dazu dienen, einen Überblick über die verschiedenen denk-malpflegerischen Standpunkte zu geben und anhand einiger beispielhafter Projekte Lösungsansätze für die bevorstehenden Bauaufgaben zu erarbeiten.


 

Zur Tagung:
Am Donnerstag, 12. Dezemnber 2002, werden in einer öffentlichen Vortragsreihe referieren:

 

Friedrich Achleitner (Wien), Norbert Huse (München), Helge Pitz (Berlin), Berthold Burckhardt (Braunschweig), HPC Weidner (Halle), Rugero Tropeano (Zürich), Klaus Graupner (TU Dresden), Wessel de Jonge (Rotterdam), Jan Molema (Delft), Norbert Waubke (Innsbruck), Arch. Köberl/Giener/Wucherer (Innsbruck).

 

Um die Mittagszeit ist eine Begehung des Sudhauses (Adambräu) durch die Expertenkommission geplant.

 

Am Freitag, 13. Dezember 2002, findet eine Exkursion zur Innsbrucker Nordkette statt (Expertenkommission). Im Mittelpunkt stehen die drei Bergbahn-Stationen Hungerburg, Seegrube und Hafelekar (Arch. Franz Baumann, 1927 - 28).

Nach einer Abschlussdiskussion und evtl. Mittagessen auf der Seegrube endet das Programm um ca. 15.00 Uhr!


 

Weitere Informationen unter: https://www.uibk.ac.at/c/c8/c822/

Kontakt: 
DI Mag. Juliane Mayer
Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege, Universität Innsbruck
Technikerstr. 13, 6020 Innsbruck
Tel.: +43-(0)512-507-6541, Fax: +43-(0)512-507-2942