Pressegespräch: Wir ziehen Bilanz

Ein Jahr Rektorenteam - ein Jahr UOG 93

Das erste Jahr im Zeichen des UOG 93 und unter Führung des neuen Rektorenteams neigt sich dem Ende zu. Zu diesem Anlass ziehen wir in einem Pressegespräch Bilanz.


Zeit: Donnerstag, 20. Juli 2000 10.15 Uhr
Ort: Senatssitzungssaal, Universitätshauptgebäude Christoph-Probst-Platz, Innrain 52, 1. Stock


Sie sprechen mit:
Rektor Univ.-Prof. Dr. Hans Moser
Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner
Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Peter Gröbner
Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Peter Loidl


Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Die Richtung stimmt
Das Rektorenteam der Universität Innsbruck zog eine positive Jahresbilanz

Die Bilanz nach einem Jahr 'Neue Universitätsleitung' und 'UOG 93' sieht für den Rektor der Universität Innsbruck, Prof. Hans Moser, unterm Strich positiv aus. In einem Pressegespräch des Rektorenteams zeigte er sich, ebenso wie Vizerektor Prof. Manfried Gantner (Budget und Ressourcen), jedoch besorgt über die existenzbedrohenden Einsparungen und Einsparungswünsche seitens der Bundesregierung. Rektor Moser betonte, dass die neue Struktur, verbunden mit der größeren Entscheidungsautonomie, zu einer Professionalisierung der Leitungsstruktur geführt habe und dadurch wichtige Entscheidungen wesentlich schneller getroffen und umgesetzt werden können. Als Beispiel nannte er hier die Berufung von neuen Professoren und Professorinnen , die nun an der Uni direkt durchgeführt werden und daher viel schneller als bisher ablaufen.

Informatikschwerpunkt auf dem besten Weg
Besonders erfreut zeigte sich der Rektor über die raschen Fortschritte bei der Planung eines Informatikschwerpunktes an der Uni Innsbruck. Nach anfänglichen Gewöhnungsproblemen habe gerade hier das Zusammenspiel zwischen dem Senat (Legislative) und dem Rektorenteam (Exekutive) hervorragend funktioniert und der Rektor zeigte sich sehr zuversichtlich, dass, gemeinsam mit dem Land Tirol und der heimischen Wirtschaft, bereits im kommenden Jahr ein Informatikstudiengang in Innsbruck starten und ein Institut mit sechs bis acht Lehrstühlen entstehen könnte. Gelingen soll dieses ambitionierte Ziel zum einen durch Umschichtungen bei freiwerdenden Stellen und zum anderen durch Stiftungsprofessuren. In diesem Zusammenhang hob Rektor Moser hervor, dass es im abgelaufenen Studienjahr erstmals gelungen sei, gemeinsam mit einer Tiroler Bank einen solchen Stiftungslehrstuhl an der Sowi-Fakultät einzurichten.

Ebenso erfreut zeigte sich Moser über die Fortschritte der internen Verwaltungsreform. Hier sind alle Vorarbeiten abgeschlossen und ein Vorschlag zur Neugliederung wird gerade breit diskutiert. Die Umwandlung in Service-Center werde noch in diesem Jahr abgeschlossen.

Budgetäre Entwicklung ist gefährlich
Vizerektor Manfried Gantner zeigte sich ernsthaft besorgt über die Budgetentwicklung, trotz einer Vielzahl neuer Aufgaben seien die Mittel der Universität gekürzt worden. Besonders eklatant sei dies im Bereich der Investitionen, denn dies hemme die Modernisierung in Forschung und Lehre sowie die Chancen im internationalen Wettbewerb zu bestehen sehr nachhaltig. Zwar habe die Uni Innsbruck inzwischen Vorsorge getroffen, aber eine weitere Einsparungsrunde wäre für Innsbruck, aber auch für den Wissenschaftsstandort Österreich ein Desaster. Gantner betonte, dass dies auch mittel- und langfristig einschneidende Folgen für die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze habe. Als Erfolg wertete Gantner die Entwicklungen im Bereich der Drittmittelberatung. Hier werde eine Stelle geschaffen, die den Wissenschaftlern beim Einwerben solcher Mittel, sowie bei der Formulierung von und der Teilnahme an Projekten unterstützen soll. Finanziert werden soll dieses Service aus den Geldern, die seitens der Wissenschaftler an die Universität refundiert werden müssen, wenn sie Gewinne mit Ressourcen der Universität erwirtschaften. Die Bereitschaft dazu sei nach einer breiten Informationsveranstaltung deutlich gestiegen.

Personalentwicklung - Uni Innsbruck spielt Vorreiterrolle
Ebenfalls Erfolge kann der Vizerektor für Personal, Personal- und Organisationsentwicklung, Prof. Peter Gröbner vermelden: Neben den Fortschritten bei der Verwaltungsreform ist es erstmals an einer österreichischen Universität gelungen, eine Personalentwicklung mit einem internen Aus- und Weiterbildungsprogramm zu entwickeln. Die entsprechenden Kurse sind gleichermaßen für wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter zugänglich. Darüber hinaus ist es gelungen, die verpflichtende Ausbildung der Verwaltungsmitarbeiter nach Innsbruck zu holen, was Reisekosten von ca. 7 Mio. ATS einspart und außerdem ermöglicht, diese Grundausbildung an die Erfordernisse der Uni Innsbruck anzupassen.

Evaluation der Lehre ab Herbst flächendeckend
Ein wichtiges Steuerungsinstrument ist die Evaluation. Der zuständige Vizerektor, Prof. Peter Loidl unterstrich, dass sich die Uniangehörigen inzwischen daran gewöhnt hätten und es gelungen ist, Ängste abzubauen. In den vergangenen zwei Semestern wurde die Lehre noch an einzelnen ausgesuchten Instituten über alle Fakultäten verteilt durchgeführt, um die Methoden und Abläufe zu testen. Ab Herbst werde dies jedoch flächendeckend passieren. Ebenfalls noch als Test wurde die Forschung der vergangenen fünf Jahren an der Medizinischen Fakultät evaluiert. Andere Fakultäten werden jetzt folgen. Grundlage für eine breite Evaluation ist jedoch ein funktionierendes datenbankgestütztes Informationssystem. Hier werden die Wirtschaftsuniversität Wien und die Universitäten Wien, Graz und Innsbruck eng kooperieren, um den Ent-wicklungszeitraum zu verkürzen und um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden.