Geisteswissenschaften aus dem Computer

Eine Ausstellung zum Themenbereich Software, Datenbanken, Internet, Digitalisierung und ihren Anwendungen.

Was haben eine Unternehmensberatung für Daimler Benz, 13.000 Dias von Karl dem Großen bis Konrad Adenauer, Spracherwerbshilfen, Mittelalterhandschriften sowie Philosophie- und Literaturgeschichte miteinander zu tun? Auf den ersten Blick nur wenig, auf den zweiten hingegen wird die von der geisteswissenschaftlichen Fakultät organisierte Ausstellung folgendes deutlich machen: Die Forschungen, die sich an die genannten Schlagwörter anschließen, konnten nur durch die Entwicklung und Integration modernster Softwareprogramme und Technologien geleistet werden. Der Computer als bessere Schreibmaschine, als Karteikartenverwalter, Adressensortierer oder einfaches Kommunikationsinstrument - darauf reduziert sich bis jetzt in vielen Fällen das Einsatzgebiet des wichtigsten Kulturinstruments des 21. Jahrhunderts. Nicht so bei den neun Projekten. Sie stellen eine Auswahl aus einer Reihe von universitären Forschungsprojekten im Bereich der Geisteswissenschaften dar, die eben das eine gemeinsam haben: ohne Computertechnologie wären sie nicht möglich gewesen.

Mit diesen beiden Informationstagen will die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck die besondere Kompetenz, aber auch Vorreiterrolle der Geisteswissenschaften in den Bereichen Software, neue Medien und neue Technologien herausstreichen.

Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten, neue Perspektiven in der Forschung, neue Formen der Wissensorganisation und Wissenspräsentation werden in exemplarischer Weise vermittelt. Neben der Präsentation wird es auch Gelegenheit geben, mit den Projektleitern in einem persönlichen Gespräch anstehende Fragen zu klären.

Es werden die folgenden Projekte vorgestellt:

· WINRELAN: ein Programm zur qualitativen Auswertung und Präsentation sprachlicher Äußerungen, am Institut für Philosophie;
· LAURIN: Libraries and Archives Collecting Newspaper Clippings Unified for their Integration in Networks, am Innsbrucker Zeitungsarchiv;
· ZIS, Zeitgeschichte-Informationssystem, am Institut für Zeitgeschichte;
· PHILODENDRON: Philosophie-CD für den Unterricht, am Institut für Philosophie und am Institut für Sprachwissenschaft;
· OeWB: Österreichisches Wörterbuchprojekt, am Institut für Germanistik;
· HIBIDAT: Historische Bilddatenbank, am Institut für Geschichte;
· UNIT: Universal Interactive Tutor, Sprachlern- und Authoring Programm, am Institut für Anglistik;
· HR Roman, am Institut für Germanistik;
· ICAMET: Innsbruck Computer Archive of Medieval English Texts, am Institut für Anglistik.

Programmablauf

GEISTESWISSENSCHAFTEN AUS DEM COMPUTER
Softwareentwicklung und Anwendung
Zeit: Montag, 02.03.1998 17 - 20 Uhr
Dienstag, 03.03.1998 10 - 13 Uhr (Softwaremesse)
Ort: Foyer der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Innrain 52

Montag, 02.03.1998
17.00 Uhr Eröffnung durch den Dekan der geisteswissenschaftlichen Fakultät
Univ.Prof. Elmar Kornexl
Einführende Worte von Univ.Prof. Wolfgang Zach und Dr. Philip Herdina, Institut für Anglistik
anschließend die Präsentationen:
17.30 Uhr WINRELAN Programm zur qualitativen Auswertung und Präsentation sprachlicher Äusserungen Univ.Prof. Zelger, Institut für Philosophie
17.45 Uhr LAURIN Europäisches Netzwerk Zeitungsarchiv im Internet, Dr. Günther Mühlberger, Innsbrucker Zeitungsarchiv, Institut für Germanistik
18.00 Uhr ZIS Zeitgeschichte-Informations-System, Mag. Ingrid Böhler und Mag. Eva Pfanzelter, Institut für Zeitgeschichte
18.15 Uhr PHILODENDRON Philosophiedidaktische Einführung in die Reflexions- und Problemgeschichte der Philosophie , Univ.Doz. Manfred Pascher und Univ.Doz. Hans Kraml, Institut für Philosophie und Christliche Philosophie
18.30 Uhr OeWB Österreichisches Deutsch und Österreichisches Wörterbuch Dr. Gregor Retti, Institut für Germanistik
18.45 Uhr HIBIDAT Historische Bilddatenbank Mag. Wolfgang Meixner und Mag. Klaus Brandstätter, Institut für Geschichte
19.00 Uhr UNIT UNiversal Interactive Tutor Dr. Philip Herdina, Institut für Anglistik
19.15 Uhr HR, Historischer Roman Dr. Kurt Habitzel, Institut für Germanistik
19.30 Uhr ICAMET Innsbruck Computer Archive of Medieval English Texts Univ. Prof. Manfred Markus, Institut für Anglistik
anschließend Buffet

Dienstag, 03.03.1998,
10 - 13 Uhr, Softwaremesse mit Ausstellung der beteiligten Projekte
Ort: Foyer der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Innrain 52