"Probleme gemeinsam lösen"
Meinungsaustausch zwischen Stadtsenat und Akademischer Senat

Zu einer gemeinsamen Sitzung kamen heute, Mittwoch, die Vertreter des Stadtsenats und des Akademischen Senats der Universität Innsbruck zusammen. Beide Seiten betonten dabei wiederholt , wie wichtig die Universität für das gesellschaftliche Leben und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Innsbruck sei. Bürgermeister van Staa betonte, daß dieses Verständnis in der Vergangenheit nicht immer die Politik der Stadt Innsbruck bestimmt habe, aber seit seiner Amtsübernahme habe sich dies deutlich verändert. „Schließlich sind Vizebürgermeister Wimmer und ich selbst seit vielen Jahren mit der Universität verbunden“.

Ebenso einig war man sich, daß in Zukunft gemeinsame Probleme auch gemeinsam gelöst werden sollten. Als besonders gutes Beispiel diente dabei die Projektgruppe „Studentisches Wohnen“n die mit Experten von Stadt und Universität besetzt ist und die Frage des notwendigen Wohnraums für Studierende untersucht.

Im Konkreten wurden zwei Schwerpunkte diskutiert: zum einen die Verkehrsproblematik rund um die Universitätsstandorte und zum anderen allgemeine Fragen, die Universität und Stadt gleichermaßen betreffen.

Stadtrat Krulis stellte dabei eindeutig fest, daß die momentane Lösung am Innrain nur ein Provisorium sei, und daß nach Ende der Umbauarbeiten an der Blasius-Hueber-Brücke der alte Zustand wiederhergestellt werde. Dennoch müsse man über verkehrsplanerische Umgestaltungen nachdenken. Eine breitere Bus- und Fahradspur sind ebenso denkbar, wie eine Überführung Universität-Klinik. Man beschloß, eine Expertengruppe aus Universitätsangehörigen und Beamten unter der Ägide von Stadtrat Krulis ins Leben zu rufen, die Lösungen andenken soll. Diese Gruppe soll sich bereits in den nächsten Wochen zu einem ersten Meinungsaustausch treffen.

Dem Wunsch der Hochschülerschaft, Parkplätze für Studierende im Bereich der Tech-nischen Fakultät zu schaffen, erteilte Bürgermeister van Staa eine deutliche Absage: „Ich kann nicht Privilegien für Studierende schaffen, wenn die Bevölkerung dazu gezwungen ist, für ihre Parkplätze zu zahlen.“

Auch die Wünsche der Theologischen Fakultät, Universitätsstraße und Sillgasse vom Autoverkehr zu befreien, lassen sich nur minimal erfüllen. Man wird gemeinsam versuchen, den Karl-Rahner-Platz autofrei zu halten. Die Doppelspurigkeit in der Universitätsstraße ist aber aus verkehrstechnischen Gründen unverzichtbar.

Eine zweite gemeinsame Arbeitsgruppe unter der Federführung von Vizebürgermeister Ing. Eugen Sprenger wird darüber nachdenken, inwieweit sich die Grünanlagen im Bereich der Theologischen Fakultät und des Akademischen Gymnasiums wenigstens in den Sommermonaten für Spaziergänger öffnen lassen. Das Stadtgartenamt würde jedenfalls in dieser Zeit die Pflege der Grünanlagen übernehmen.

Bürgermeister van Staa schlug vor, ein Zentrum für Alpenforschung in Innsbruck zu errichten. Die Stadt würde das Gebäude in der Kiebachgasse zur Verfügung stellen und sich bei Land und Bund um die Adaptierung bemühen. Nach Ansicht van Staas könnte dort das neue Heim des Instituts für Hochgebirgsforschung, des Instituts für Alpine Land- und Forstwirtschaft und auch des Forschungsinstituts für Alpine Vorzeit entstehen. Darüber hinaus fände sich auch Platz für ein Dokumentationszentrum für Alpen-forschung und für das Sekretariat der Alpenkonvention, wenn dieses nach Innsbruck kommt. Innsbruck könne so zum Zentrum der Alpinen Forschung werden, was nicht nur dem Leitbild der Universität entspräche, sondern auch für die Entwicklung der Stadt (Kongresse) sehr wichtig wäre. Der Vorschlag wurde seitens der Universität mit großem Interesse aufgenommen und dahingehend ergänzt, daß nahezu alle wissenschaftlichen Disziplinen einen Beitrag leisten können und sollen.

Schließlich informierte Rektor Smekal den Stadtsenat über die Vorgespräche der Universität und des Landes Tirol mit der Fraunhofer Gesellschaft, in Innsbruck ein Anwenderzentrum für Technologie und Wissenschaftstransfer einzurichten. Die Vertreter der Stadt zeigten sich sehr interessiert, und Bürgermeister van Staa bot an sich an, der Finanzierung zu beteiligen, wenn dies den Wirtschaftsraum Innsbruck stärke.

Zum Abschluß dankte Bürgermister van Staa Rektor Smekal und der Universität noch-mals für die Einladung. Beide Seiten betonten, wie wichtig diese Art von Treffen seien und zeigten sich erfreut über die konkreten Ergebnisse.