Spitzenwissenschaftler tagen an der Universität Innsbruck

In der Zeit vom 2. - 6. September 1996 findet an der Universität Innsbruck das 4. Europäische Symposium über Vitamin B12 und B12-Proteine statt. Bei dieser Konferenz werden auf Einladung von Prof. B. Kräutler (Institut für Organische Chemie, Universität Innsbruck), von Prof. D. Arigoni (ETH, Zürich) und von Prof. B.T. Golding (Universität Newcastle, England) die auf diesem Gebiet weltweit führenden Wissenschaftler ihre neuesten Forschungsergebnisse vorstellen. darüber hinaus werden etwa 100 weitere Arbeitsgruppen aus dem In- und Ausland vertreten sein.

Arbeiten an Vitamin B12, dessen Mangel seit den Zwanzigerjahren dieses Jahrhunderts als Grund für die tödlich verlaufende, "perniziäse" Anämie erkannt ist, haben häufig Meilensteine der medizinisch-naturwissenschaftlichen Forschung gesetzt. Dies wurde durch die Verleihung mehrerer Nobelpreise für Chemie oder Medizin gewürdigt. Degenerative Erscheinungen bei älteren Menschen, wie die Alzheimer'sche Krankheit, werden heute häufig mit Vitamin B12-Mangel in Verbindung gebracht, sodaß die medizinisch orientierte B12-Forschung größte Aktualität gewonnen hat.

Das Vitamin B12 und seine Derivate werden, neben den biologischen Makromolekülen (wie Enzyme, etc.), als die komplexesten Naturstoffe betrachtet, deren Erforschung immer wieder bahnbrechende Erkenntnisse liefert. Am Innsbrucker Symposium werden, neben anderen Themen, die ersten Analysen über den räumlichen Aufbau von B12-Enzymen präsentiert. Diese biologischen Katalysatoren bewirken Prozesse, deren ungestörter Ablauf im Menschen lebenswichtig ist.