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Hoher EU-Preis für Projekt der Uni Innsbruck

Die Europäische Union zeichnet jedes Jahr die fünf einflussreichsten und wirkmächtigsten Projekte aus, die aus EU-Forschungsmitteln gefördert werden. Mit „Transkribus“ erhielt nun ein Projekt der Universität Innsbruck den Horizon Impact Award, der mit je 10.000 Euro dotiert ist. In dem Projekt wurde eine Technologie entwickelt, mit der dank künstlicher Intelligenz selbst Laien handschriftliche Dokumente lesbar machen können.


Transkribus ist eine offene Plattform für die Digitalisierung, Transkription, Erkennung von und Suche in handschriftlichen Dokumenten auf der Basis künstlicher Intelligenz. Als einzige Plattform weltweit liefert Transkribus auch nicht-technischen Benutzerinnen und Benutzern beste Ergebnisse, indem neuronale Netze mit minimalem Aufwand trainiert werden können. „Der wissenschaftliche Durchbruch ist uns im Rahmen eines großen EU-Forschungsprojekts gelungen, das wir an der Universität Innsbruck koordiniert und zusammen mit einer Reihe anderer Universitäten und Archiven durchgeführt haben“, erzählt Projektleiter Günter Mühlberger vom Bereich Digitalisierung & Elektronische Archivierung am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck. „Ich freue mich zu sehen, dass es viele großartige Beispiele dafür gibt, wie Forschung und Innovation den Bürgern direkt zugutekommen. In vielerlei Hinsicht haben ihre Ideen und Produkte das tägliche Leben der Menschen zum Besseren verändert“, sagte EU-Kommissarin Mariya Gabriel vergangene Woche bei der Preisverleihung, die in diesem Jahr online stattfand. 

Als Europäische Genossenschaft weitergeführt

Seit 2019 wird Transkribus von der Europäischen Genossenschaft READ-COOP SCE als eigenständiges Unternehmen geführt. Unter den bereits 70 Mitgliedern der Genossenschaft sind renommierte Einrichtungen wie die Österreichische Akademie der Wissenschaften und der TU Wie auch die Stanford University Library, die Cambridge University und die British Library. Über 40.000 registrierte Benutzerinnen und Benutzer verwenden die Software und haben bereits rund 6.000 Modelle für die Digitalisierung von handschriftlichen Dokumenten in verschiedenen Sprachen trainiert. 17 Millionen Seiten wurden von den Benutzern bereits auf die Innsbrucker Server zur Verarbeitung hochgeladen. „Wir sind inzwischen auch kommerziell erfolgreich und führen Aufträge für die Bundes- und Nationalarchive in Finnland, Schweden, Norwegen, den Niederlanden, der Schweiz und Luxemburg durch“, freut sich Günter Mühlberger. Nutzerinnen und Nutzer dieser Software sind einerseits Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Archive, aber auch Familienforscherinnen und -forscher, für die die bessere Lesbarkeit als auch die Durchsuchbarkeit der Dokumente ein großer Gewinn ist. 

Für Österreichischen Staatspreis nominiert

Transkribus ist auch für den österreichischen Staatspreis Digitalisierung 2020 nominiert. Dieser wird am 1. Oktober vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort im Rahmen einer Online-Veranstaltung verliehen.

 

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