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Wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet

Die Romanistin Eva Lavric und der Theologe Jozef Niewiadomski erhielten gestern für ihre wissenschaftlichen Leistungen den Wissenschaftspreis der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Zudem wurden weitere Forschungspreise an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Uni Innsbruck verliehen.


Seit dem Jahr 2008 verleiht die Universität Innsbruck im Namen der Stiftung Südtiroler Sparkasse den „Wissenschaftspreis für außergewöhnliche Forschungsleistung der Stiftung Südtiroler Sparkasse“ als Würdigung der herausragenden Leistung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Uni Innsbruck. Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse, überreichte gestern in der Claudiana an der Universität Innsbruck den mit 10.000 Euro dotierten Preis an Eva Lavric vom Institut für Romanistik und Jozef Niewiadomski vom Institut für Systematische Theologie. Rektor Tilmann Märk gratulierte in seinen Begrüßungsworten den Ausgezeichneten: „Die Uni Innsbruck bietet neben Spitzenforschung auch die bestmögliche Ausbildung für junge Studierende. Mein herzlicher Dank richtet sich auch an die Stiftung, allen voran an den Präsidenten Konrad Bergmeister, für ihre großzügige Unterstützung dafür.“ Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprach auch Bergmeister in seinen Grußworten an: „Mein Dank gilt den heute ausgezeichneten Persönlichkeiten, die Großartiges leisten und so auch Vorbilder für die heranwachsenden Jugendlichen sind. Mit ihrer Arbeit setzen sie einen mutigen Schritt, denn mit Bildung ist ein sicherer Weg in eine gute Zukunft möglich. Herzlichen Dank dafür.“ Der Wissenschaftspreis der Stiftung Südtiroler Sparkasse ist eine Auszeichnung für die hervorragende wissenschaftliche Leistung der Geehrten.

 

Die Ausgezeichneten

 

Eva Lavric ist Romanistin mit den Schwerpunkten Französisch, Spanisch und Italienisch, genau genommen eine kontrastive Linguistin Romanisch-Deutsch, mit Forschungsschwerpunkten in der kontrastiven Semantik, der Fachsprachenforschung und der Fehlerlinguistik. Zudem zeigt die langjährige Leiterin des Frankreich Schwerpunktes an der Uni Innsbruck ein starkes Interesse an didaktischen Fragestellungen. „Seit einiger Zeit orientiere ich mich in Richtung Soziolinguistik, Pragmatik, interkulturelle Kommunikation, Fachdiskurse im Sport, in der Wirtschaft und in der Kulinarik“, so Lavric. Im Rahmen des Projektes „Kulturen und Kulinaria“ im Forschungszentrum „Kulturen in Kontakt“ ist ein großes Projekt angesiedelt, das Lavric in den letzten drei Jahren intensiv beschäftigt hat: „Im EU-Projekt VinoLingua sollte das Interesse von Weinbauern und Weinbäuerinnen für Fremdsprachen geweckt werden. Im Zuge dessen wurden auch Sprachlehrbücher für Deutsch, Italienisch, Französisch und Spanisch erarbeitet.“ Ihr jüngstes Projekt beschäftigt sich mit „Rankings im Wirtschafts- und Sportdiskurs“. Eva Lavrics wissenschaftliches Werk umfasst zahlreiche Publikationen und Vorträge. Zudem erhielt die bereits mehrfach ausgezeichnete Romanistin den Elise Richter Preis des Deutschen Romanistenverbandes für die beste Habilitation des damaligen Jahres.

 

Als Assistent von Raymund Schwager hat Jozef Niewiadomski von Anfang an bei der Etablierung der interdisziplinären Forschungsplattform „Religion-Gewalt-Weltordnung“ mitgearbeitet. Nach dem Tod von Schwager im Jahre 2004 entwickelt er dessen Anliegen im theologischen Kontext weiter. Im Zentrum der Forschung von Niewiadomski stehen deshalb sowohl die Fragen nach dem Unterschied zwischen dem religiösen Fanatismus und dem religiösen Zeugnis, dem Unterschied zwischen den Selbstmordattentäter und den Märtyrern, als auch die Probleme des religiös motivierten Friedensengagements und gesellschaftlicher Versöhnung. Als Dogmatiker ist er bemüht eine Dogmatik zu betreiben, die im Zentrum gegenwärtigen gesellschaftlichen Lebens und den schmerzhaften Sackgassen des politischen Geschehens angesiedelt bleibt. Die zahlreichen Publikationen, Auftritte bei internationalen Konferenzen, eine große Zahl der Doktorandinnen und Doktoranden haben ihn international bekannt gemacht. Das große Projekt, das sich gerade dem Ende nähert, ist die auf acht Bände angelegte kritische Ausgabe der Gesammelten Werke von Raymund Schwager, die im theologisch wohl renommiertesten Herder-Verlag erscheint. In Tirol und wohl in Österreich gehört er – nicht zuletzt dank der wöchentlichen Kolumne im Tiroler Sonntag – zu den bekanntesten Theologen.

 

Die Forschungspreise gingen an den Statistiker Achim Zeileis, der einen Artikel über eine freie Programmiersprache für statistische Berechnungen und Grafiken eingereicht hat. Zudem erhielt der Wirtschaftstheoretiker Rudolf Kerschbamer für seine Arbeiten über Vertrauensgüter einen Preis. Beide genannten Artikel wurden in einem hochrenommierten Journal publiziert. Ausgezeichnet wurde weiters die Historikerin Christina Antenhofer für ihre Habilitationsschrift und zwei dazugehörige Artikel zum Thema: Mensch-Objekt-Beziehungen im Mittelalter und in der Renaissance am Beispiel der fürstlichen Höfe des süddeutschen und oberitalienischen Raums. Der Archäologe Erich Kistler erhielt für seine Publikationen zu den Ausgrabungen auf dem Monte Iato in Sizilien einen Forschungspreis wie auch die Kunsthistorikerin Sybille Moser-Ernst, die einen Bildband zum Thema Josef Moroder Lusenberg: Ein Künstlerfürst in der Provinz: Pinakoplastiker und Maler eingereicht hat.