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Innsbrucker Meteorologen starten Messflüge im Unterinntal

Wissenschaftler des Instituts für Meteorologie der Universität Innsbruck führen in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Zeitraum vom 28.08. bis 13.09. Messflüge zwischen Innsbruck und Schwaz durch. Die speziell adaptierte Cessna Caravan wird dabei in Höhen von rund 200 m bis über die Gipfel fliegen, um wichtige Daten für das Verständnis meteorologischer Prozesse im Gebirge zu erhalten.


„In unserem Forschungsprojekt i-Box untersuchen wir die Austauschprozesse zwischen Boden und Atmosphäre. Vereinfacht könnte man sagen, dass wir uns dafür interessieren, wie der Regentropfen in die Atmosphäre gelangt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Mathias Rotach vom Innsbrucker Institut für Meteorologie. „Vor allem für komplexes Gelände, wie es im Inntal vorliegt, ist die Datenlage noch relativ schlecht.“ Im Rahmen des Forschungsprojekts messen fix installierte Messstationen im Untersuchungsgebiet zwischen Innsbruck und Schwaz unter anderem turbulente Veränderungen von Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Feuchte und Temperatur sowie Druck und Sonnenstrahlung. Um die auf Messtürmen gewonnen Daten – die natürlich alle knapp über dem Boden gewonnen werden – um solche aus höheren Luftschichten zu ergänzen, finden nun auch Messflüge im Untersuchungsgebiet statt. Im Zeitraum zwischen dem 28. August und dem 13. September wird eine für meteorologische Messungen adaptierte Cessna Caravan der DLR entsprechende Daten sammeln. „Bei den Messflügen wird die Cessna auch sehr tief über dem Boden fliegen“, erklärt Rotach.

Rechenmodelle optimieren

Die gewonnen Daten sollen nach der Auswertung gemeinsam mit den Messergebnissen der i-Box dabei helfen, numerische Modelle für die Wettervorhersage in sehr komplexem Gelände zu verbessern. „Gerade für gebirgige Gebiete wie das Inntal sind Wettervorhersagen schwieriger zu berechnen, da vorhandene Modelle oft auf theoretischem Wissen aus flachen Gebieten basieren. Unsere Messdaten könnten diese erheblich verbessern“, so der Meteorologe Rotach. „Das Gleiche gilt auch für Klimainformationen: Die Analyse von Klimadaten wie auch die Berechnung von Klimaszenarien kann durch diese Verbesserung unseres Wissens im komplexen Gelände wesentlich verbessert werden.“