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Ein Plus für gute Lehre

Die Universität Innsbruck belohnt alle zwei Jahre besonders engagierte Universitätslehrerinnen und -lehrer für ihren Einsatz. Vier herausragende Projekte wurden am Donnerstag, 18. Oktober 2012, mit dem diesjährigen „Lehreplus! Preis“ ausgezeichnet. Für den Preis vorgeschlagen wurden die Projekte von Vertreterinnen und Vertretern der Studierenden und der Fakultäten.


Überfüllte Hörsäle und ungünstige Betreuungsverhältnisse dominieren nicht selten das öffentliche Bild der Universitäten. Demgegenüber stehen jedoch viele Lehrende, die der Situation mit überdurchschnittlichem Engagement, Begeisterung und innovativen Lehrmethoden begegnen. „Gerade in Zeiten stetig steigender Studierendenzahlen und immer knapper werdender Ressourcen sind engagierte Lehrende die besten Garanten für das hohe Ausbildungsniveau unserer Universität“, sagt Roland Psenner, Vizerektor für Lehre und Studierende der Universität Innsbruck. „Mit Lehreplus! wollen wir uns bei diesen Lehrenden bedanken und ihnen öffentliche Anerkennung zuteil werden lassen.“ Heuer wurden 19 Teams und Einzelpersonen nominiert, die innovative, erfolgreiche und nachahmenswerte Lehrformate entwickelten und praktisch umsetzten. Vizerektor Psenner überreichte am Donnerstag bei einem Festakt an der Universität den vier Preisträgern Dr. Dunja Brötz, Dr. Silke Meyer, DI Tobias Hell und Dr. Herbert Stocker die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von jeweils 1.000 Euro verbunden ist. Daneben wurde den Lehrenden der Studieneingangs- und Orientierungsphase am Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung ein Anerkennungspreis und Dr. Peter Jordan vom Institut für Zivilrecht ein Sonderpreis der Jury zugesprochen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Dr. Dunja Brötz vom Bereich Vergleichende Literaturwissenschaft am Institut für Sprachen und Literaturen verknüpft in ihren Lehrveranstaltungen das theoretisch vielschichtige und komplexe Gebiet der Intermedialitätsforschung mit praktischen, künstlerischen Ausdrucksformen. Sie bindet dabei international renommierte Künstlerinnen und Künstler aktiv in die Lehre ein und eröffnet so den Studierenden einen Einblick in Berufsfelder, die für sie in Zukunft interessant sein könnten. Mit diesem Ansatz verkörpert die Preisträgerin das universitäre Ideal der Einheit von Forschung und Lehre im besten Sinne.

In ähnlicher Weise verwirklichte Dr. Silke Meyer vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie im Studienprojekt „Money Matters. Umgang mit Geld als soziale und kulturelle Praxis“ die Idee des forschenden Lernens. Sie führte Studierende in drei Semestern durch einen gesamten Forschungsprozess von der Aneignung der theoretischen Grundlagen über den Entwurf und die Durchführung eines eigenen Projekts bis hin zur Präsentation der Ergebnisse.

Eine außergewöhnlich positive Lernatmosphäre konstatieren die Studierenden auch DI Tobias Josef Hell vom Institut für Mathematik. Gerade in trocken anmutenden Lehrveranstaltungen, wie Statistik oder Numerischer Mathematik, stellt der Preisträger stets konkrete Bezüge zur wissenschaftlichen und beruflichen Praxis her. Seine Überzeugung, dass sich Wissensvermittlung an der Universität nicht nur auf die Lehre im engeren Sinn beschränkt sondern sich der Bevölkerung öffnen soll, zeigt er in seinem Engagement für Veranstaltungen wie Mathe-Cool, Girl’s Day oder Studieren Probieren.

Dr. Herbert Stocker vom Institut für Wirtschaftstheorie, Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte begeistert seine Studierenden mit einem sehr praxisorientierten Unterricht für seine Lehrveranstaltung zur Ökonometrie. Mit einem eigens entwickelten Prüfungs- und Unterstützungskonzept ermöglicht er den Studierenden ein spielerisches Lernen in einer angstfreien Umgebung. Serien von Quicktests, Online-Projekten und ein umfangreicheres Schlussprojekt ermöglichen ihnen das eigenständige Üben des Erlernten.

Expertenjury entschied

Nominiert wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von Vertreterinnen und Vertretern der Studierenden und der Fakultäten in folgenden Kategorien: Professionalität, Begeisterung, Engagement; Praxisnähe, Forschungsbezug, Medieneinsatz; Innovation, Weiterentwicklung der Lehre; Verbesserung der Ausbildungsqualität; Förderung der Fertigkeiten und Schlüsselqualifikationen der Studierenden; Besondere Herausforderungen; Engagement für gute Lehre und Prüfungen. Da es sich durchwegs um gut durchdachte und neue Konzepte handelte, war die Entscheidung nicht einfach  Über die Gewinnerinnen und Gewinner entschied schließlich eine Jury, bestehend aus Rektor Tilmann Märk, Vizerektor Roland Psenner, ÖH-Vorsitzendem Benjamin Rohrer, Dekan Michael Schratz, Fakultätsstudienleiter Wolfgang Stadler, Senatsmitglied Walter-Michael Grömmer und Fachdidaktik-Expertin Suzanne Kapelari.