Einladung zum Pressegespräch:
 

Psychiatrie HALL: Dem Gedenken einen Ort, der Auseinandersetzung einen Raum, dem Lernen einen Platz...

Im Rahmen einer Pressekonferenz zum Interreg IV Projekt (Italien-Österreich) „Psychiatrische Landschaften. Die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol – Südtirol von 1830 bis zur Gegenwart/L'assistenza psichiatrica istituzionale e territoriale nell'area del Tirolo storico (secoli XIX-XXI)" präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck ihre Ergebnisse.

Zeit: Montag, 19. Dezember 2011, 10.00 Uhr

Ort: Sitzungsraum Rektorat im Universitätshauptgebäude, 3. Stock
Christoph-Probst-Platz, Innrain 52, 6020 Innsbruck

Ihre GesprächspartnerInnen:

Begrüßung und Moderation: Ao. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Dietrich-Daum, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

Drei Jahre lang erarbeiteten WissenschaftlerInnen der Universität Innsbruck die Geschichte der regionalen Psychiatrie in Tirol und Südtirol – von 1830 bis zur Gegenwart. Im Rahmen eines Interreg IV - Projektes (Italien-Österreich) und in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Landesarchiv/Geschichte&Region haben sie die Geschichte der psychiatrischen Anstalten Hall und Pergine sowie der Psychiatrischen Klinik Innsbruck rekonstruiert und mit der wechselvollen politischen Geschichte der Region und seiner dunkelsten Zeit im Nationalsozialismus verarbeitet. Dies u. a. mit dem Ziel, einen wesentlichen Teil der Vorgeschichte unserer Gegenwart, jenen zurückzugeben, denen sie gehört: den Menschen der Region. Sie sollen von den wissenschaftlichen Ergebnissen in erster Linie profitieren, sie sollen die Möglichkeit erhalten, sich über dieses wichtige Stück Geschichte aufzuklären und nicht zuletzt: sie sollen einen Ort erhalten, ihrer zu gedenken. Das Vermittlungsinteresse der WissenschaftlerInnen führte zu einer besonderen Präsentationsform der nun in gebündelter Form vorliegenden Ergebnisse:

• Zur Wanderausstellung „Ich lasse mich nicht länger für einen Narren halten. Die Geschichte der Psychiatrie in Tirol – Südtirol – Trentino“. Sie erzählt die Geschichte systematisch aus der Perspektive der PatientInnen und ist zur Zeit im Innsbrucker Zentrum für Alte Kulturen am Langen Weg 11 zu sehen;

• zum Buch „Psychiatrische Landschaften. Die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol seit 1830“, welches reich bebildert die Geschichte bis zu den jüngsten Psychiatriereformen rekonstruiert und seit einigen Tagen über innbruck university press zu beziehen ist, und

• schließlich zu der in Schulen einsetzbaren Filmdokumentation samt Unterrichtsmaterialien „Die [un]sichtbare Arbeit. Zur Geschichte der psychiatrischen Pflege seit 1830“. Hier wird Psychiatriegeschichte erstmals aus Sicht der Pfleger und Pflegerinnen erzählt.

Die nachhaltigste Wirkung des Projekts könnte durch die Einrichtung eines Lern- und Gedenkortes im Historischen Archiv des Landeskrankenhauses in Hall erzielt werden. Nicht nur, weil ein solcher Ort die Zugänglichkeit der historischen Materialien erhöhen und damit die wissenschaftliche Auseinandersetzung intensivieren würde, es würde auch eine Lernplattform für alle Interessierten entstehen können und ein Ort des Erinnerns an die NS-Euthanasie - auch für die Angehörigen der Opfer. Wolfgang Markl, Kaufmännischer Direktor LKH Hall, wird auf der Pressekonferenz über die Möglichkeiten einer Realisierung sprechen.

Weitere Informationen: http://psychiatrische-Landschaften.net

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

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Psychiatrische Landschaften ist ein Interreg IV Projekt.

 

Interreg IV

 

Rückfragehinweis:

Bakk. Mag. Nina Hausmeister
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Universität Innsbruck
E-Mail: nina.hausmeister@uibk.ac.at
Telefon: +43 512 507 32021

Ao. Univ.-Prof. Dr. Michaela Ralser
Institut für Erziehungswissenschaft
E-Mail: michaela.ralser@uibk.ac.at
Telefon: +43 664 5508089