Holz erzählt Geschichte

Ausstellung zur Forschung an Jahrringen

Die Analyse alter Hölzer und deren Jahrringe ermöglicht sehr präzise Einblicke in die Vergangenheit: Holz erzählt dabei von seiner vielfältigen Nutzung genauso wie von der Klimaentwicklung in der Vergangenheit. In einer Ausstellung an der Universität Innsbruck werden nun Forschungsergebnisse der letzten Jahre gezeigt. Anlass ist das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr des Waldes 2011.

Wälder waren und sind nicht nur ein bedeutendes Element im Naturraum der Erde, sie liefern auch ein wesentliches, schon lange genutztes Rohmaterial: Holz. Die moderne Forschung ermöglicht heute über die Analyse alter Hölzer und deren Jahrringe die Gewinnung von präzisen Erkenntnissen weit in die Vergangenheit zurück. In der Ausstellung „Hölzer und Jahrringe – Zeugen der Umwelt- und Nutzungsgeschichte in den Alpen“ werden anhand von Untersuchungsergebnissen, sowohl Entwicklungen im Naturraum der Alpen seit der letzten Eiszeit als auch Fragen der jahrtausendelangen Nutzungsgeschichte speziell des Tiroler Raumes behandelt. 

Außergewöhnliche Holzobjekte

Ein besonderer Höhepunkt unter den Ausstellungsstücken ist ein knapp 3000 Jahre alter Holztrog, gefunden bei archäologischen Ausgrabungen zum prähistorischen Bergbau in Tirol. Dieser Holztrog ist erstmals in einer Ausstellung zu sehen. Ein ähnliches Alter weisen ebenfalls ausgestellte Holzschaufeln auf, entdeckt in einem über 2000 Meter hoch gelegenen Moor in Südtirol. Diese Holzschaufeln weisen auf Kulthandlungen in der Frühgeschichte im Gebirgsraum von Tirol hin. Weiters werden auch sogenannte „Gletscherhölzer“ präsentiert. Dies sind Holzfunde, deren Auswertung für die Erforschung und Rekonstruktion der alpinen Gletschergeschichte von Bedeutung ist. Darüber hinaus vermitteln Schautafeln vertiefte Informationen zu Hölzern aus der letzten Eiszeit und auch zur Rekonstruktion der nacheiszeitlichen Gletscherentwicklung im Alpenraum. Weitere behandelte Themen sind die Waldentwicklung in den letzten 9000 Jahren aber auch die Frage, wie „warm“ sind unsere heutigen Sommer im Vergleich zu jenen der letzten 2500 Jahre. Fragen des Bergbaus, speziell im Zeitraum um 3000 Jahre vor heute, sind ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung. Holz als Baumaterial für Burgen, Kirchen und Häuser wird anhand von Untersuchungen an bekannten Bauobjekten wie dem Goldenen Dachl und Schloss Tirol behandelt.

Die Ausstellung wurde von Mitarbeitern des Labors für „Alpine Dendrochronologie“ (Jahrringlabor) erarbeitet, das seit gut 20 Jahren an der Universität Innsbruck – heute am Institut für Geographie – etabliert ist. Gezeigt wird die Ausstellung bei freiem Eintritt von 20. Oktober 2011 bis 18. November 2011 im Erdgeschoss des Bruno Sander Hauses der Universität Innsbruck, Innrain 52, Innsbruck.

 

Wir laden Sie sehr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, 19. Oktober 2011, 17:15 Uhr im Bruno Sander Haus, Erdgeschoss Foyer, Innrain 52, Innsbruck ein und bitten um Ankündigung in Ihrem Medium!

 


 

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Über 8000 Jahre alte Hölzer vor dem Tor des Mont Miné Gletschers, Wallis, Schweiz, Belege für eine langandauernde Periode kleinerer Gletscherausdehnung als gegenwärtig im 9. Jahrtausend vor heute.

Über 8000 Jahre alte Hölzer vor dem Tor des Mont Miné Gletschers, Wallis, Schweiz, Belege für eine langandauernde Periode kleinerer Gletscherausdehnung als gegenwärtig im 9. Jahrtausend vor heute.

 


Uni Innsbruck
Jahrringbild eines Lärchenbalkens von Schloss Tirol: Fälldatum Herbst/Winter 1284/85 Jahrringbild eines Lärchenbalkens von Schloss Tirol: Fälldatum Herbst/Winter 1284/85   Uni Innsbruck
Nahezu 3000 Jahre alte Hölzer als Reste prähistorischen Bergbaus auf einer Erzscheidehalde im Schwarzenstein Moos nahe Brixlegg. Nahezu 3000 Jahre alte Hölzer als Reste prähistorischen Bergbaus auf einer Erzscheidehalde im Schwarzenstein Moos nahe Brixlegg.   Uni Innsbruck

 

 

Rückfragehinweis:

Prof. Kurt Nicolussi
Institut für Geographie
Universität Innsbruck
Tel.: +43 512 507-5673
E-Mail: Kurt.Nicolussi@uibk.ac.at

Dr. Christian Flatz
Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice
Universität Innsbruck
Tel.: +43 512 507-32022
Mail: presse@uibk.ac.at